Viele ostdeutsche Hochschulen vertreten

Dresden, Karlsruhe, München: Diese Universitäten melden die meisten Patente an

Die meisten Patente von deutschen Universitäten werden in Dresden angemeldet.

Die meisten Patente von deutschen Universitäten werden in Dresden angemeldet.

Frankfurt am Main. Deutschland braucht Erfinderinnen und Erfinder – um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts zu sichern. Auch die Hochschulen haben die Aufgabe, für Innovationen zu sorgen, die als Patente geschützt und mit denen neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Wer ist da besonders eifrig? Die Technische Universität in Dresden.

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Dies geht aus einer Auswertung der Patentdatenbank des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Die sächsische TU liegt einsam an der Spitze mit rund 680 Patentanmeldungen im Zeitraum von 2010 bis 2019 (aktuellere vollständige Daten liegen nicht vor). Fast im Abstand von nur fünf Tagen wurde also Schutz für eine neue Erfindung beantragt.

Platz zwei belegt das Karlsruher Institut für Technologie (Kit). Allerdings ist hier zu beachten, dass es sich um die Universität im Badischen plus dem Forschungszentrum der Helmholtz-Gesellschaft handelt. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass Letzteres für einen Großteil der Patentanmeldungen steht.

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Renommierte Hochschulen werden ihrem Image gerecht

Auffallend ist insgesamt: „Die vorderen Plätze des Rankings werden geschlossen von Mitgliedern der sogenannten TU 9 belegt, dem Zusammenschluss führender Technischer Universitäten“, heißt es in der Studie. Zu den ersten fünf gehören noch die TUs in München, Aachen und Darmstadt – Hochschulen, die weltweit einen exzellenten Ruf genießen.

„Beachtliche sechs der 15 in Absolutwerten patentstärksten deutschen Hochschulen liegen im Osten der Republik“, so die IW-Auswertung. Als da sind neben Dresden die Unis in Jena und Rostock, sowie die TUs in Freiberg, Berlin und Illmenau. Die ostdeutschen Hochschulen zeichneten sich zudem durch hohe Effizienz aus. Das gilt vor allem für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Thüringischen: Illmenau liege „in puncto Patentanmeldungen pro Mitarbeitende mit Abstand an der Spitze“. Ein Grund dafür seien forschungsstarke angegliederte Institute.

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Die IW-Expertinnen und -Experten haben außerdem herausgefunden, dass Erfinderinnen hinter knapp 11 Prozent der angemeldeten Patente stehen. Das wirkt auf den ersten Blick wie eine deutliche Unterrepräsentanz. Aber das seien „mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt aller Patentanmeldungen in Deutschland“. Unter den Top-15-Hochschulen sticht die Heidelberger Uni hervor: Fast jede sechste Erfindung kommt von einer Frau. Das Schlusslicht bildet hier Hannover mit einem weiblichen Anteil von 5,8 Prozent.

Große Anstrengungen bei Biotech und Machine Learning

Alles in allem stehen die deutschen Hochschulen für knapp 2 Prozent der hiesigen Patentanmeldungen. Ganz vorne rangiert der Siemens-Konzern. Auf europäischer Ebene entfiel im vorigen Jahr ein großer Teil der Patente auf die Bereiche Digitalisierung und Energiewende, dort spielt insbesondere die Batterietechnik eine wichtige Rolle.

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Das nächste große Ziel der Raumfahrt ist die Rückkehr der Menschheit zum Mond. Einer, der in den kommenden Jahren zum Erdtrabanten fliegen könnte, ist Esa-Astronaut Alexander Gerst. Bei unserem Treffen in Köln erklärt er, warum Europa gerade seine Stellung als international gefragter Partner riskiert und wie er sich die Zukunft der Raumfahrt vorstellt.

Indes zeichnen sich die hiesigen Hochschulen durch deutlich überdurchschnittliche Anteile im sogenannten Deeptech-Bereich aus. Für die IW-Expertinnen und -Experten spricht das für eine gezielte Spezialisierung, „was ihre besondere Bedeutung in diesen für radikale Innovationen vielversprechenden Technologiebereichen unterstreicht“: Entwicklungen, die in einigen Jahren in der Wirtschaft disruptive Kräfte freisetzen können. Beispielsweise 3-D-Druck, Quantencomputing, Machine Learning, aber auch der Bereich Graphen. Gemeint sind damit Modifikationen von Kohlenstoff, um unter anderem neue, extrem leistungsfähige Werkstoffe zu entwickeln. Aber die Unis und TUs sind ganz besonders stark in der Biotechnologie. In diesem Sektor kommen sie auf fast 19 Prozent aller Patentanmeldungen.


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