Teure Tickets: Die Bahn muss die Fahrpreise senken

Menschen steigen am Hauptbahnhof Leipzig in einen ICE.

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Die Bahn erhöht die Fahrpreise, und zwar so kräftig wie seit 2012 nicht mehr. Um durchschnittlich 1,9 Prozent.

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Natürlich lassen sich dafür Begründungen finden. Naheliegend ist, auf die Verluste zu verweisen, die der Staatskonzern eingefahren hat. Das waren allein im ersten Halbjahr 1,4 Milliarden Euro. Was aber nicht bedeutet, dass die jetzigen Aufschläge zu akzeptieren sind, gewissermaßen als gottgegeben.

Der Schienenkonzern ist ein politisches Unternehmen, obwohl der Vorstand immer so betriebswirtschaftlich tut. Die Deutsche Bahn gehört zu 100 Prozent dem Bund. Die Regierung in Berlin kann also schalten und walten, wie es ihr gefällt. Davon hat sie auch in der Pandemie Gebrauch gemacht.

Politische Entscheidungen führten zu Verlusten

Die riesigen Verluste sind durch politische Entscheidungen entstanden: Die Bundesregierung hat die Bahn angewiesen, ihre Angebote trotz der Pandemie aufrecht zu erhalten. Was zur Folge hatte, dass zeitweise leere Züge durch die Gegend fuhren. Wohlgemerkt: Das war die richtige Entscheidung. Denn so wurde Mobilität garantiert, insbesondere für Menschen, die sich kein Auto leisten können oder es aus ökologischen Gründen nicht wollen.

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Die Bahn hat sich als Werkzeug dessen bewährt, was Daseinsvorsorge genannt wird. Womit das entscheidende Stichwort genannt ist. Um diesen Auftrag zu erfüllen, müssen Tickets preiswert sein. Und sie müssen sogar noch preiswerter werden. Denn mehr Personenbeförderung auf der Schiene ist ein zentrales Projekt, um die Klimaziele zu erreichen.

Fahrpreiserhöhung gehen genau in die falsche Richtung. Wenn die nächste Bundesregierung den Auftrag der Bahn endlich ernst nimmt, dann braucht es ein richtig günstiges Netzticket (Bahncard 100). Wie wäre es mit 1000 Euro fürs Jahr? Statt mindestens rund 4000 Euro wie derzeit. Richtig, so ein Netzticket müsste massiv subventioniert werden. Doch das Geld dafür kommt letztlich vom Steuerzahler, also von uns allen. Und von mehr Bahnfahrern würden alle profitieren.

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