Erstes Ziel bei Füllständen der Gasspeicher in greifbarer Nähe
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MLGDXMVURFCALEY4RJHG5XYGX4.jpeg)
Der Erdgasspeicher Katharina in Sachsen-Anhalt.
© Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Brüssel. Der registrierte Füllstand der deutschen Gasspeicher hat sich dem ersten Speicherziel von 75 Prozent weiter angenähert. Wie am Freitag aus vorläufigen Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber im Internet hervorging, waren die Speicher am Mittwochmorgen zu 74,4 Prozent gefüllt. Das waren etwa 0,6 Prozentpunkte mehr als am Vortag.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Der Füllstand wird immer erst zwei Tage später gemeldet. In den ersten zehn Augusttagen stieg der Füllstand im Schnitt jeden Tag um 0,53 Prozentpunkte. Es ist also möglich, dass seit Mittwochmorgen bereits so viel weiteres Gas eingespeichert wurde, dass die 75-Prozent-Marke bis Freitagmorgen bereits überschritten wurde - trotz der seit Wochen deutlich reduzierten Liefermengen aus Russland.
Seit der vergangenen Woche steigt der Füllstand trotz der deutlich reduzierten Liefermengen aus Russland jeden Tag um mehr als 0,5 Prozentpunkte.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit sprach von einer guten Nachricht, dass man vorankomme. Grundsätzlich helfe auch das gute Wetter. Er sprach aber auch von einer Strecke auf dem Weg zu vollen Speichern. Es bleibe die Aufgabe, nach Möglichkeit Gas einzusparen.
Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. Oktober sollen es mindestens 85 Prozent und am 1. November mindestens 95 Prozent sein. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden war am Dienstag zu 51,5 Prozent gefüllt.
Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden war am Mittwoch zu 52,3 Prozent gefüllt. Seit einigen Wochen kommen dort täglich rund 0,8 Prozentpunkte hinzu. Auf den Speicher entfallen allein rund 18 Prozent der deutschen Speicherkapazität.
Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt. An kalten Wintertagen wurden in der Vergangenheit bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt. In Deutschland gibt es laut Branchenverband Ines rund 40 Gasspeicherstandorte.
RND/dpa