Jeder vierte Selbstständige rechnet mit Jobverlust in der Corona-Krise

Jeder vierte Selbstständige ohne Mitarbeiter hält es für sehr wahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten aufgeben zu müssen, wie aus einer Analyse hervorgeht.

Jeder vierte Selbstständige ohne Mitarbeiter hält es für sehr wahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten aufgeben zu müssen, wie aus einer Analyse hervorgeht.

Mannheim. Die Corona-Krise trifft Soloselbstständige einer Studie zufolge besonders hart. Jeder vierte Selbstständige ohne Mitarbeiter hält es für sehr wahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten aufgeben zu müssen, wie aus der Analyse hervorgeht, die das ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Freitag veröffentlichte. Bei knapp 60 Prozent der gut 16.000 Befragten ist der monatliche Umsatz um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Jeder Zweite konnte seine Tätigkeit zum Zeitpunkt der Umfrage nicht mehr ausüben.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr als die Hälfte der Selbstständigen, die ohne sozialversicherungspflichtig oder geringfügig Beschäftigte arbeiten, hat der Umfrage zufolge Soforthilfe von Bund oder Land beantragt, die auf drei Monate angelegt ist. Allerdings erwarten 35 Prozent, dass die Phase der deutlich niedrigeren Umsätze länger als sechs Monate anhalten wird.

Gastro, Friseure und Co.: Fast die Hälfte bangt um Selbstständigkeit

"Am härtesten von der Krise getroffen sind konsumnahe Branchen wie Gastronomie und Beherbergung, Events und Veranstaltungen, Touristik und Sport sowie Wellness, Friseure und Kosmetik", erläuterte ZEW-Expertin Irene Bertschek. "Etwa neun von zehn Soloselbstständigen müssen hier Umsatzeinbußen verkraften, die über 75 Prozent liegen." Sie beurteilen ihre Zukunftsaussichten besonders düster. Zwischen 32 Prozent und 49 Prozent der Befragten in diesen Branchen befürchten, ihre Selbstständigkeit in naher Zukunft einstellen zu müssen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Digital affine Selbstständige sind seltener betroffen

Hoch digitalisierte Soloselbstständige litten allerdings seltener unter negativen Konsequenzen der Pandemie, sagte Bertschek. Demnach waren aufgrund der Corona-Beschränkungen zum Zeitpunkt der Umfrage etwa drei Viertel derjenigen mit einem sehr niedrigen Digitalisierungsgrad des Angebots nicht mehr in der Lage, ihre Tätigkeit auszuüben. Unter den sehr hoch digitalisierten Soloselbstständigen waren es nur 28 Prozent.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Top Themen

Energiekosten
 
49-Euro-Ticket
 
Weitere Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken