Corona: Deutschlands Exportwirtschaft erholt sich langsam

Grenzschließungen, Logistikstörungen und Unterbrechungen der Lieferketten haben die Wirtschaft in der Corona-Krise ausgebremst - auch den deutschen Außenhandel.

Grenzschließungen, Logistikstörungen und Unterbrechungen der Lieferketten haben die Wirtschaft in der Corona-Krise ausgebremst - auch den deutschen Außenhandel.

© Quelle: imago images / photothek

Das Coronavirus hat die Wirtschaft weltweit lahmgelegt. Auch die deutsche Exportwirtschaft wurde durch die Einschränkungen zur Bekämpfung des Virus gedämpft. Inzwischen erholt sich die Nachfrage nach Produkten aus Deutschland wieder, doch die Aussichten bleiben unsicher.

 

Wiesbaden/Berlin. Die Erholung der deutschen Exportwirtschaft nach dem tiefen Einbruch in der Corona-Krise setzt sich fort. Der Juli brachte im Vergleich zum Vormonat im dritten Monat in Folge steigende Ausfuhrzahlen für die heimischen Exporteure - auch wenn die Zuwächse nicht mehr so kräftig waren wie im Mai und Juni 2020.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr zum Thema

 

Verkauf ins Ausland stieg von Juni auf Juli um fast fünf Prozent an

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag wurden im Juli 4,7 Prozent mehr Waren "Made in Germany" ins Ausland verkauft als im Juni. Mit einem Ausfuhrwert von 102,3 Milliarden Euro lag dies aber nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde immer noch um 11,0 Prozent unter dem Juli 2019. Von April auf Mai 2020 hatte es ein Exportplus von 9,0 Prozent gegeben, von Mai auf Juni gar einen Zuwachs um 14,9 Prozent.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

"Nach einem krassen Einbruch vor allem im zweiten Quartal sind jetzt die ersten Zeichen einer Erholung im Außenhandel sichtbar. Die Talsohle scheint damit überwunden zu sein", stellte die Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Ines Kitzing, fest. "Noch ist es allerdings zu früh, Entwarnung zu geben." Der deutsche Außenhandel sei "noch lange nicht zurück auf dem Vorkrisenniveau".

Corona-Maßnahmen haben den Außenhandel ausgebremst

Zeitweise Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten hatten den deutschen Außenhandel in der Corona-Krise ausgebremst. Die allmähliche Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt den Exporteuren nun zugute. Allerdings liegen die Ausfuhren immer noch um 12,1 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen.

Mehr zum Thema

 

Außenhandel leidet weiterhin stark

Je nach Handelspartner waren die Exporte im Juli dem Bundesamt zufolge unterschiedlich stark beeinträchtigt: Während deutsche Ausfuhren nach China zum Vorjahresmonat nur um 0,1 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro sanken, nahmen die Exporte in die von der Pandemie besonders betroffene USA um 17 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro ab. Die Exporte in das Vereinigte Königreich verzeichneten im Juli einen Rückgang um 12,6 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Einfuhren nach Deutschland lagen im Juli insgesamt bei 83,1 Milliarden Euro. Das waren 1,1 Prozent mehr als im Juni 2020, aber 11,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor - auch dies ein Zeichen dafür, wie stark der Außenhandel nach wie vor unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie leidet.

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
Sorge vor Flickenteppich

Tübinger Verpackungssteuer rechtens – folgen nun andere Städte?

Mit einer Steuer auf Einwegverpackungen preschte Tübingen als erste Stadt vor - und bekam vor Gericht recht. Andere Städte in Deutschland zeigen sich nach dem Urteil noch zögerlich - und befürchten einen Flickenteppich.

 
Check-24-Berechnung

Wallbox schlägt Tankstelle: Wann E‑Autos günstiger als Verbrenner sind

Verbrenner oder Elektroauto – was ist beim Tanken und Laden günstiger? Das Vergleichsportal Check 24 hat sich das genauer angeschaut. Am günstigsten sind demnach E‑Autos, die zu Hause geladen werden. Und am schlechtesten sieht es bei Benzinern aus.

 
40 Prozent der Unternehmen fürchten um Existenz

Warum Rassismus für Ostdeutschlands Wirtschaft zum Problem wird

Fehlende Fach- und Arbeitskräfte sind für Unternehmen in Ostdeutschland inzwischen Problem Nummer eins. Zuwanderer würden dringend gebraucht, stoßen aber in Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, schlägt Alarm.

 
Armin Papperger im RND-Interview

Rheinmetall-Chef: „Kein Land in Europa ist gut auf einen Überfall vorbereitet“

Rheinmetall-Chef Armin Papperger erklärt im RND-Interview, warum er sich derzeit vor Nachfrage nicht retten kann, woher die eine Million Schuss Artilleriegranaten für die Ukraine kommen sollen, warum Rüstungsprojekte ohne den Staat besser funktionieren und was Menschen antreibt, in der Rüstungsindustrie zu arbeiten.

 
Protestaktion von Fiscal Future

Böse Briefe vom Nachwuchs: Ministerien sollen Geld ausgeben, nicht sparen

Die Bundesregierung kann sich bislang nicht auf einen Haushalt für das kommende Jahr einigen, insbesondere das Finanzministerium fordert von anderen Kabinettsmitgliedern Einsparungen. Investitionen seien viel wichtiger, heißt es nun von einer Gruppe junger Aktivistinnen und Aktivisten.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Top Themen

Energiekosten
GasStrom
 
49-Euro-Ticket
Deutschlandticket
 
Weitere Top-Themen
Banken

Letzte Meldungen

Niederlegung des Mandats gefordert

Beschluss des Parteivorstandes: Die Linke stellt Sahra Wagenknecht den Stuhl vor die Tür

Ob Flüchtlingspolitik, Corona-Maßnahmen oder Haltung zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine: Sahra Wagenknecht steht regelmäßig im Clinch mit ihrer Partei. Nun hat die Linke einstimmig beschlossen, die Zukunft ohne die ehemalige Fraktionsvorsitzende zu planen. Zudem forderte der Parteivorstand einstimmig, dass Wagenknecht ihr Mandat niederlegt.

 
Auftritt bei Republikaner-Veranstaltung

Trump verspricht seinen Anhängern: „Wir holen uns das Land zurück”

Mit einer Mischung aus Attacken auf Joe Biden und vollmundigen Versprechen hat Donald Trump die Republikaner in Georgia auf den Wahlkampf eingeschworen. Unter seiner Führung werde man wieder ins Weiße Haus einziehen und sich „das Land zurückholen”. Trump will 2024 als Präsidentschaftskandidat der Republikaner gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten.

 
„Die ersten Hits sind bereits im Kasten“

Album und Tour 2024: Der Wendler kündigt Comeback an

Nach turbulenten Jahren will Michael Wendler wieder auf die Bühne. Der während der Corona-Pandemie in die Kritik geratene Schlagersänger hat am Freitag sein Comeback angekündigt. 2024 sollen ein Album und eine Tour kommen.

 
Lottoziehung am Samstag

Lotto am Samstag: Gewinnzahlen und Infos im Überblick

Die Gewinnzahlen der Lottoziehung am Samstag finden Sie ab Bekanntgabe hier. Außerdem: alle Informationen rund um Teilnahme und Verkündung in TV und Livestream.

 
Offizielles Statement nach Parteivorstandsberatung

Linken-Vorstand fasst Beschluss: „Zukunft ohne Sahra Wagenknecht“

Die Linke hat mit deutlicher Kritik auf die Pläne von Sahra Wagenknecht, die Gründung einer neuen Partei zu prüfen, reagiert. Dies sei „respektlos gegenüber unseren Mitgliedern“, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Beschluss des Parteivorstands. Doch nicht jeder heißt das Papier gut.

 
Fragen und Antworten

Wie wirken K.-o.-Tropfen?

Wenn es zu sexuellen Übergriffen kommt, die Erinnerung daran aber nicht oder nur diffus vorhanden ist, dann können Knock-out-Tropfen ein Grund dafür sein: Sie sind auch als „Vergewaltigungsdrogen“ bekannt, weil sie wehrlos machen und zu Gedächtnisverlust führen können. So wirken die Substanzen und so können Sie sich schützen: ein Überblick.

 
Kommentar zum Strafprozess um US-Geheimakten

Drei Gründe für den Anfang vom Ende von Trump

Matthias Koch

Schon oft hat Donald Trump Gerichtsverfahren ohne politischen Schaden überstanden. Der jetzt anstehende Strafprozess wegen seines haarsträubenden Umgangs mit Geheimakten jedoch könnte sich für ihn vernichtend auswirken: juristisch, politisch und persönlich. Als Präsidentschafts­kandidat für 2024 kommt Trump nicht mehr infrage, meint Matthias Koch.

 
Kultur muss dem Sozialismus dienen

Zensur in China: Wer die Kunst auslebt, lebt gefährlich

Die Kultur in China wird unter Xi Jinping immer strenger kontrolliert. Viele der gesellschaftlichen Probleme sind für die jungen Kreativen längst tabu. Und die strenge Zensur wird für manch einen Künstler bedrohlich.

 
Istanbul im dritten Anlauf

Was Finalbotschafter Altintop über die zweimalige Verschiebung des Champions-League-Endspiels denkt

Am Samstag steigt das Champions-League-Endspiel zwischen Manchester City und Inter Mailand im Atatürk-Olympiastadion in Istanbul. 2020 und 2021 hatte die Coronavirus-Pandemie eine Austragung in der Türkei verhindert. Finalbotschafter Hamit Altintop (40) äußert sich im RND-Interview über die gescheiterten Anläufe und spricht zudem über die Nachwirkungen des Erdbebens im Februar und seinen Favoriten auf dem Fußballplatz.

 
Eine Spurensuche in Grafiken

Viel Geld gleich großer Erfolg? Wie Finanzen und Siege im europäischen Fußball zusammenhängen

Im Finale der Champions League am Sonntag treffen Manchester City und Inter Mailand aufeinander. Schon lange ausgeschieden: Teams aus Deutschland. Warum machen vor allem Mannschaften aus den anderen Ligen die internationalen Titel unter sich aus?

Spiele entdecken