Branchenkreise: Bundesregierung will Condor Staatskredit gewähren

Die Bundesregierung will in den nächsten Tagen eine von Condor beantragte Überbrückungsfinanzierung gewähren, das hat das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Branchenkreisen erfahren.

Die Bundesregierung will in den nächsten Tagen eine von Condor beantragte Überbrückungsfinanzierung gewähren, das hat das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Branchenkreisen erfahren.

Hiesige Kunden von Thomas Cook können auch in den nächsten Tagen ihre Urlaubsreisen nicht antreten. Zugleich ist die Bundesregierung offenbar bereit, dem Ferienflieger Condor eine Überbrückungsfinanzierung zu gewähren. Wir erläutern, wie es nach der Insolvenz der britischen Mutter des Tourismuskonzerns weitergeht.

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Ist Condor gerettet?

Die Bundesregierung will in den nächsten Tagen eine von Condor beantragte Überbrückungsfinanzierung gewähren, das hat das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Branchenkreisen erfahren. Schon am Dienstagvormittag hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärt, Schwierigkeiten der Airline seien durch die Insolvenz der britischen Muttergesellschaft entstanden. Es gebe keine hausgemachten Probleme. Medienberichten zufolge hat Condor um ein Darlehen in Höhe von 200 Millionen Euro gebeten.

Wofür braucht die Fluggesellschaft das Geld?

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Wegen der Zahlungsunfähigkeit der Mutter sind die Betreiber von Flughäfen vorsichtig geworden. Zahlungsziele hätten sich verändert, heißt es. Wenn ein Condor-Flieger aufgetankt wird, dann kann die Rechnung nicht mehr erst in einigen Wochen beglichen werden. Condor muss nun mehr oder weniger sofort bezahlen. Das dürfte auch für Start- und Landegebühren gelten.

Wie sieht die finanzielle Lage von Condor aus?

Nach Informationen des RND hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/2018 (per 30. September) bei einem Umsatz von fast 1,8 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von rund 43 Millionen Euro erzielt. Für das Geschäftsjahr 2018/2019, das am nächsten Montag endet, „erwartet Condor ein noch besseres Ergebnis“, heißt es in einem Papier, das dem RND vorliegt. Condor sei eine „durchweg profitable Airline mit einem positiven Cashflow“.

Was kann der Überbrückungskredit bringen?

Er soll für die nächsten Wochen den Flugbetrieb sicherstellen und kann damit die gesamte deutsche Tourismusbranche stabilisieren. Nur 20 Prozent der Tickets sind nach Condor-Angaben für Urlauber, die bei Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben. 40 Prozent gehen an Pauschalreisekunden anderer Veranstalter und weitere 40 Prozent sind sogenannte „Seat only“-Verkäufe – Fluggäste haben direkt gebucht, weil sie sich ihre Urlaubsreisen selbst zusammengestellt haben.

Wird Condor eigenständig weitermachen?

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Branchenkenner gehen davon aus, dass Condor allein auf Dauer nur schwer überlebensfähig ist. Deshalb wird mit dem Überbrückungskredit auch Zeit gewonnen für die Suche nach Investoren oder für Unternehmen, die den Ferienflieger übernehmen sollen. Als wahrscheinlichstes Szenario wird in der Branche allerdings eine Aufteilung auf mehrere Airlines gehandelt. Als mögliche Interessenten gelten Lufthansa, Ryanair, Easyjet und Tui. Besonders begehrt dürften Start- und Landerechte in Frankfurt, München und Düsseldorf sein. Das Manko von Condor: Die Flugzeugflotte mit ihren insgesamt 58 Maschinen ist relativ alt.

Wie steht es um den aktuellen Flugbetrieb?

Er läuft bislang ohne Einschränkung. Allerdings bringt Condor keine Pauschalreisenden von Thomas Cook mehr an ihre Urlaubsorte. Alle zurückkehrenden Urlauber werden hingegen mitgenommen.

Lesen Sie auch: Deutsche Versicherer wollen vorerst nicht für Thomas-Cook-Pleite zahlen

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