Böckler-Stiftung: Vier Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit

Eine Frau füllt ein Antragsformular für Kurzarbeitergeld aus (Symbolbild).

Eine Frau füllt ein Antragsformular für Kurzarbeitergeld aus (Symbolbild).

Düsseldorf. Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sind durch die Corona-Krise mittlerweile rund vier Millionen Beschäftigte in Deutschland von Kurzarbeit betroffen. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung hat diese Zahl auf der Basis einer Online-Befragung von rund 7600 Beschäftigten ermittelt. Von den zwischen dem 3. und 14. April Befragten in abhängiger Beschäftigung hätten 14 Prozent angegeben, momentan in Kurzarbeit zu sein, teilte die Böckler-Stiftung am Dienstag mit. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Beschäftigten entspreche dies rund 4 Millionen Menschen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hat rund jedes dritte dazu berechtigte Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit beantragt.

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Beschäftigte in niedrigeren Einkommensgruppen seien häufiger in Kurzarbeit als Arbeitnehmer mit höherem Einkommen, heißt es in der Mitteilung weiter. Befragte, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1500 Euro verfügten, arbeiteten zudem nur knapp halb so oft in Betrieben, in denen das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen aufgestockt werde, wie Personen, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von über 4500 Euro verfügten. Von den Befragten, die in Kurzarbeit seien und keine Aufstockung erhielten, hätten 40 Prozent angegeben, so maximal drei Monate finanziell durchhalten zu können.

DGB warnt: Corona verschärft soziale Ungleichheit

"Die Corona-Krise verstärkt die soziale Ungleichheit im Land weiter", kommentierte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann die Ergebnisse der Studie. "Wir brauchen ein klares Signal an die Menschen, dass auch sie jetzt über diese schwierige Zeit gebracht werden und nicht in der Sozialhilfe landen." Der DGB hat vorgeschlagen, das Kurzarbeitergeld von 60 auf 80 Prozent der Nettoeinbußen (87 Prozent bei Arbeitnehmern mit Kindern) für die Monate Mai, Juni und Juli aufzustocken.

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RND/dpa

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