Kommentar

Bayer: Baumanns vergiftetes Erbe

Scheidender Bayer-Chef Werner Baumann: Vertrauen der Investoren verloren.

Scheidender Bayer-Chef Werner Baumann: Vertrauen der Investoren verloren.

Berlin. Als Marijn Dekkers im Frühjahr 2016 den Chefposten bei Bayer räumte, waren sie in Leverkusen kurz davor, dem Niederländer ein Denkmal zu bauen. Um mehr als ein Viertel hatte Dekkers den Umsatz des Chemie- und Pharmariesen in seiner Amtszeit erhöht, den Nettogewinn gar um fast zwei Drittel gesteigert. Die Wirtschaftspresse feierte den Manager zum Abschied als „Goldjungen“.

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Wenn nun in einigen Wochen Dekkers Nachfolger Werner Baumann geht, wird ihn niemand feiern – im Gegenteil. Schon die Ankündigung, dass Baumanns Vertrag ein Jahr eher als geplant ausläuft, ließ den Börsenkurs der Bayer-Aktie kurzfristig in die Höhe schnellen. Die Anleger hatten das Vertrauen in den Manager längst verloren.

Baumann hinterlässt einen zutiefst verunsicherten Konzern. Selbst die Zerschlagung der Leverkusener wird von einigen Investoren gefordert. Selbst wenn es so weit nicht kommen dürfte, ist es für Nachfolger William Anderson, der vom Schweizer Rivalen Roche kommt, eine Herkulesaufgabe, den Konzern wieder in die Spur zu bringen.

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Die von Baumann gegen alle Widerstände und Kritik durchgesetzte Übernahme des amerikanischen Saatgut- und Agrochemie-Herstellers Monsanto hat Bayer schwer zugesetzt. Vor allem die nicht enden wollenden Prozesse wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verschlingen immense Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und auch Managementkapazität.

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Zwar hat sich Monsanto inzwischen als Ertragsperle im Bayer-Reich entpuppt, und die Ertragsperle von Monsanto ist ebenjenes Herbizid Glyphosat, doch stehen die operativen Erfolge in keinem Verhältnis zu Imageschaden, Kursverlust und dem enormen Kaufpreis von 60 Milliarden Dollar.

Es ist ein vergiftetes Erbe, das Baumann hinterlässt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

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