Knapp jeder Fünfte im Osten verdient weniger als 10 Euro pro Stunde
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Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke, kritisiert die Lohnungerechtigkeit.
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Löhne im Osten sind immer noch weit niedriger als die im Westen. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes im Auftrag der Linkspartei hervor, über die die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet. Verglichen wurden die Bruttoarbeitslöhne aus dem Jahr 2018 nach Bundesländern.
Demnach verdiente knapp jeder Fünfte im Osten weniger als 10 Euro pro Stunde brutto. In Sachsen waren es 18,15 Prozent, in Thüringen 16,18 Prozent. Am meisten Niedrigverdienende gab es in Sachsen-Anhalt mit 20,08 Prozent, die wenigsten in Baden-Württemberg mit 8,31 Prozent. Deutschlandweit lag der Schnitt dem Bericht zufolge bei 11,52 Prozent.
In Hamburg verdient man am besten
Die Besserverdienenden hingegen waren vorwiegend im Westen zu finden. Mindestens 20 Euro pro Stunde brutto verdiente in Hamburg fast die Hälfte der Beschäftigten (45,5 Prozent), in Sachsen rund 23 Prozent, in Thüringen 21,1 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern verfehlte sogar die 20-Prozent-Marke. Im Durchschnitt der Bundesrepublik gilt etwas mehr als ein Drittel als „besserverdienend“.
Der Linkspartei-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte der „Leipziger Volkszeitung“: „Wenn in Sachsen drei Viertel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter 20 Euro in der Stunde und 44 Prozent weniger als 13 Euro verdienen, dann haben wir ein erhebliches Defizit an Leistungsgerechtigkeit.“
Die wahren Leistungsträger im Land – die Altenpflegerin, der Paketbote, die Kassiererin, der Polizist – seien unterbezahlt.
RND/may