Arbeits- und Infektionsschutz: 90 Prozent der Betriebe ergreifen Corona-Maßnahmen
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Knapp 90 Prozent der deutschen Betriebe haben in der Corona-Krise Maßnahmen zum Arbeits- und Infektionsschutz eingeführt. Maßnahmen für die Handhygiene stehen dabei an erster Stelle.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Dortmund. Knapp 90 Prozent der Betriebe in Deutschland haben in der Corona-Krise besondere Maßnahmen zum Arbeits- und Infektionsschutz eingeführt. Mit 88 Prozent stehen Maßnahmen für die Handhygiene an erster Stelle, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Zudem hätten 58 Prozent der Betriebe die Reinigungsintervalle für gemeinsam genutzte Räume und Arbeitsmittel verkürzt.
Auch Maßnahmen zu allgemeinen Verhaltensregeln, wie die Nies- und Hustenetikette oder das Fernbleiben vom Arbeitsplatz bei erkältungsähnlichen Symptomen, würden von einem Großteil der Betriebe umgesetzt, hieß es. Über 80 Prozent der mehr als 1500 im August 2020 befragten deutschen Unternehmen gaben an, entsprechende Regeln eingeführt und die Beschäftigten darüber informiert zu haben. 83 Prozent hätten Maßnahmen für einen Mindestabstand von 1,5 Metern getroffen. Etwa jeder dritte Betrieb gab an, Arbeits- und Pausenzeiten angepasst zu haben, um Kontakte zwischen den Beschäftigten zu reduzieren.
Betriebe setzen acht Schutzmaßnahmen durch
Zudem habe knapp ein Drittel der Betriebe (29 Prozent) Maßnahmen für besonders schutzbedürftige Beschäftigte ergriffen. Ein Viertel habe Regelungen zur Telearbeit oder Homeoffice eingeführt oder erweitert. Insgesamt wurden bei der Befragung 14 betriebliche Schutzmaßnahmen abgefragt, von denen die Betriebe durchschnittlich acht umsetzten. Fast immer sei die Geschäftsführung an der Einführung der Corona-Regelungen beteiligt und setze sie um (98 Prozent), ergibt sich aus dem Bericht.
Welche Maßnahmen ergriffen werden, hänge unter anderem von den spezifischen betrieblichen Bedingungen, der Betriebsgröße und dem Wirtschaftszweig ab. So nutzten beispielsweise Beschäftigte im Bereich „Information und Kommunikation“ mit 72 Prozent überdurchschnittlich oft Telearbeit und Homeoffice. In Bereichen mit vielen persönlichen Kontakten, beispielsweise „Gesundheit und Sozialwesen“ oder „Gastgewerbe, Kunst, Unterhaltung und Erholung“, setzen über 90 Prozent der Betriebe Mund-Nasen-Bedeckungen als Schutzmaßnahme am Arbeitsplatz ein.
Die Ergebnisse des Berichts „Betrieblicher Arbeitsschutz in der Corona-Krise“ beruhen auf einer Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
RND/epd