Aus für Premium-Aerotec-Werk in Bayern? IG Metall kündigt harte Auseinandersetzung an

Ein Segment eines Flugzeugrumpfes stehen auf dem Werksgelände des Flugzeugbauers Airbus (Archivbild). In Bayern hat die IG Metall im Streit um die Airbus-Tochter Premium Aerotec harte Auseinandersetzungen angekündigt.

Ein Segment eines Flugzeugrumpfes stehen auf dem Werksgelände des Flugzeugbauers Airbus (Archivbild). In Bayern hat die IG Metall im Streit um die Airbus-Tochter Premium Aerotec harte Auseinandersetzungen angekündigt.

Augsburg. Die IG Metall in Bayern fürchtet das komplette Aus für das Premium-Aerotec-Werk in Augsburg und hat harte Auseinandersetzungen mit Airbus angekündigt. Es bleibe den Beschäftigten gar nichts anderes übrig, als auf die Straße zu gehen, sagte der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn.

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Konkret geht es um die Airbus-Tochter Premium Aerotec: Im Raum stehen eine Aufspaltung und ein möglicher Verkauf.

Horn sagte der “Augsburger Allgemeinen” (Montag): „Wir werden also den Kampf bei Premium Aerotec auf der Straße austragen. Was sollen wir denn auch anderes tun? Wir waren zu Kompromissen, ja sogar personellen Einschnitten bereit – und trotzdem hält Airbus an der Zerschlagung des Unternehmens fest.“

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Flugzeugproduktion soll neu aufgestellt werden

Airbus hatte im Frühjahr umfassende Pläne bekanntgegeben, die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufzustellen. Dazu gehört die Ausgründung einer neuen Einheit mit Sitz in Deutschland, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentrieren soll. Die Pläne für das Einzelteile-Geschäft betreffen neben Augsburg vor allem auch den Standort Varel in Niedersachsen.

Ende Juni hatte Airbus-Betriebsvorstand Michael Schöllhorn die Entscheidung zu Premium Aerotec verteidigt: „Das Unternehmen häuft seit zwölf Jahren Verluste an. (...) Diese Verluste liegen im Milliardenbereich“, hatte er der „Augsburger Allgemeinen“ damals gesagt.

Schöllhorn: “Wir können uns diese Verluste nicht leisten”

„In Anbetracht der erheblichen Investitionen, die wir etwa für die Wasserstofftechnologie aufbringen müssen, können wir uns diese Verluste nicht leisten“, sagte der Airbus-Manager. „Wir können in Augsburg und auch an anderen Premium-Aerotec-Standorten nicht einfach so weitermachen.“ In Augsburg arbeiten etwa 2200 von 2800 Premium-Aerotec-Mitarbeitern in der Einzelteilefertigung.

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Die Haltung von Airbus sei unverständlich, es gebe ein Konzept zur Abwendung der Zerschlagung, sagte Horn. „Doch die Manager lassen sich davon nicht beeindrucken. Sie wollen das Unternehmen zerschlagen und gefährden damit Arbeitsplätze. Am Ende wird Produktion nach Osteuropa verlagert. Es ist nicht auszuschließen, dass dies langfristig das Aus für das Premium-Aerotec-Werk in Augsburg sein könnte.“

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Landtags-SPD, Annette Karl, kritisierte: „Die mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Konzernleitung ist vollkommen unverständlich.“ Es gehe um qualifizierte Beschäftigte. „Im gleichen Atemzug in der Wirtschaft ganze Standorte abzubauen und gleichzeitig ununterbrochen einen Fachkräftemangel zu monieren, passt nicht zusammen und wirkt fast zynisch.“

RND/dpa

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