Ein Jahr nach EM-Aus gegen England
Das EM-Aus vor einem Jahr gegen England bedeutete das Ende der Ära von Joachim Löw. Vor dem Wiedersehen der ewigen Rivalen: Was ist seitdem passiert? Und was macht Löw?
Als Schiedsrichter Danny Makkelie die Partie abpfiff, wurde es laut im Londoner Wembleystadion, extrem laut. Aus den Boxen dröhnte der Klassiker „Sweet Caroline“, und die gut 40.000 englischen Anhänger grölten jede Zeile aus voller Kehle mit – schließlich war ihr Deutschland-Fluch besiegt. Am Spielfeldrand stand ein Trainer in schwarzer Stoffhose, dunkelblauem Hemd und mit verschränkten Armen und hielt kurz inne, als er zu Boden schaute. In diesem Moment wusste Joachim Löw, dass es vorbei ist.
344 Tage ist es inzwischen her, dass die deutsche Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale mit 0:2 an dem ewigen Rivalen England scheiterte, den man bei großen Turnieren so häufig in die Knie gezwungen hatte. „Goodbye, Jogi“ titelte das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) danach, denn das Ausscheiden bedeutete gleichzeitig das Ende der über 15-jährigen Ära des Bundestrainers, der so erfolgreich war wie keiner vor ihm. In 198 Spielen saß er auf der Bank und holte 125 Siege und einen Punkteschnitt von 2,09. Er führte die DFB-Elf fünfmal in Folge bei Endrunden immer mindestens bis ins Halbfinale, gewann 2017 den Confed-Cup und krönte sich 2014 mit dem vierten WM-Stern in Brasilien. Löw bekam das Bundesverdienstkreuz und den Bambi und wurde zum Welttrainer gewählt – sein Abgang war dennoch ein trauriger.