Zugfahren an Weihnachten: Das sind die Corona-Maßnahmen bei der Deutschen Bahn
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/J2NYMGSFM5E7HPAI6OYW2PB5GU.jpeg)
27.11.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Polizeiobermeister Niklas Kruse (vorne), Polizeimeisterin Lorena Berndt und Polizeikommissaranwärter Philip Fischer von der Bundespolizei kontrollieren bei Reisenden in einem ICE der Deutschen Bahn das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen. Bei einem landesweiten „Maskenkontrolltag“ in Bahnhöfen und Zügen waren Sicherheitskräfte von Bundespolizei und Deutscher Bahn (DB) sowie Mitarbeiter des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) beteiligt.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Die Bundesregierung rät weiterhin dringend dazu, auf nicht zwingende Reisen zu verzichten. Doch an Weihnachten könnten sich trotzdem viele Deutsche auf den Weg machen zu Verwandten. Traditionell nutzen dafür viele Menschen die Züge der Deutschen Bahn – und die sind zu den Feiertagen für gewöhnlich sehr voll. Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten? Undenkbar. Doch die Deutsche Bahn will das Reisen an den Feiertagen mit mehreren Maßnahmen sicher machen – das Paket stellte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber an diesem Mittwoch vor. Damit setzt die DB die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern um.
Deutsche Bahn setzt 100 Sonderzüge zu Feiertagen ein
So werden auf den Hauptachsen des Reiseverkehrs – Hamburg–Berlin, NRW–Berlin und München–Zürich – zwischen dem 18. und 27. Dezember rund 100 Sonderzüge eingesetzt, um Fahrgästen mehr Platz zu bieten. Dafür werden auch neue Züge auf die Schienen gebracht. „In diesem Dezember können wir auf einen Schlag gleich 15 neue ICE in Dienst stellen. Das ist DB-Rekord“, so Huber.
Ein Teil der zusätzlichen Sonderzüge ist bereits buchbar, die restlichen werden nach Angaben der Bahn nun schrittweise in die Buchungssysteme eingearbeitet und sollen voraussichtlich ab dem 8. Dezember buchbar sein. Mit den zusätzlichen Zügen und Fahrten sollen täglich 13.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung stehen. Allerdings wird die Reservierbarkeit der Sitzplätze beschränkt: Nur noch 60 Prozent der Sitze im Fernverkehr sind reservierbar.
Keine Reservierungspflicht für Sitzplätze in der Bahn
„In allen Zügen ist in den Großraumwagen ab sofort nur noch ein Sitzplatz pro Doppelsitz reservierbar. Alle anderen Sitzplätze bleiben für eine Reservierung gesperrt“, heißt es von der Deutschen Bahn. Einzelreisende bekommen automatisch einen Fenstersitzplatz zugewiesen. Bei Sitzgruppen mit Tisch können nur noch der Fensterplatz auf der einen Seite und der Gangplatz auf der gegenüberliegenden Seite gebucht werden. So werden laut der Bahn Reservierungen von Einzelreisenden auf nebeneinander liegenden Sitzplätzen vermieden.
Eine Pflicht zur Reservierung eines Sitzplatzes soll es aber nicht geben. “Wir planen weiterhin keine Reservierungspflicht in den Zügen und halten an unserem offenen System fest”, so eine Bahnsprecherin gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Sollte sich die Lage erneut verschärfen, müsste die Lage jedoch neu bewertet werden. Aber dann rechne der Konzern damit, dass die Zahl der Reisenden wieder zurückgehe – und damit stünden auch wieder vergleichsweise mehr Plätze zur Verfügung.
Die Bahn kündigte zudem an, die Maskenkontrolle in den Zügen zu verschärfen, dazu sollen in bis zu 50 Prozent aller Fernverkehrszüge Sicherheitsteams an Bord sein.
Alle neuen Maßnahmen der Deutschen Bahn im Überblick:
- Mehr Fahrzeuge: Im Dezember werden 15 neue ICE-Züge in Dienst gestellt.
- Mehr Fahrten: Rund 100 Sonderzüge sind Weihnachten 2020 auf den Hauptachsen unterwegs.
- Mehr Sitzplätze: Bis Ende des Jahres stehen den Fahrgästen täglich 13.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung.
- Mehr Verbindungen: Mit dem neuen Winterfahrplan ab 13. Dezember baut die DB den Fahrplan aus. Zwischen Hamburg und Berlin sind die Züge erstmals im Halbstundentakt unterwegs.
- Mehr Raum: Nur noch 60 Prozent der Sitze im Fernverkehr sind reservierbar. Die DB informiert über die Auslastung der Züge aktuell im Netz.
- Mehr Maskenkontrollen: In bis zu 50 Prozent aller Fernverkehrszüge sind Sicherheitsteams an Bord, die darauf achten, dass die Maskenpflicht eingehalten wird.
- Mehr Kundeninformation: 25.000 Ansagen in Bahnhöfen, 7.500 Monitore und LED-Anzeigen der Fernverkehrsflotte, 6.500 Plakate in Zügen ohne digitale Anzeigen, 230.000 Aufkleber in Bahnhöfen informieren über sicheres Reisen.
- Mehr Sauberkeit und Hygiene: 4.300 Reinigungskräfte sind für Sauberkeit und Hygiene in Zügen und am Bahnhof im Einsatz. Eingesetzt für die Reinigung werden zum Beispiel UV-Licht zur Desinfektion an Rolltreppen oder Speziallack zum Schutz vor Viren und Bakterien auf Treppenhandläufen.
- Mehr Kundenlenkung durch Wegeleitsysteme, Mindestabstandsmarkierungen auf dem Boden vor allen DB-Informationen, in den Reisezentren und vor vielen Geschäften in den Bahnhöfen.
- Mehr Planbarkeit: Ein neues Tool in der App Bahnhof live zeigt für mehr als 100 Bahnhöfe an, wie voll der jeweilige Start- und Zielbahnhof ist. Reisende können durch die neue Anzeige sehen, ob ihr Bahnhof aktuell weniger, genauso oder stärker besucht ist als im Vergleich zu den Vorwochen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ZBUMAKXIEVG55G5MXAL23UX25Y.jpg)
Die Pandemie und wir
In unserem Newsletter ordnen wir die Nachrichten der Woche, erklären die Wissenschaft und geben Tipps für das Leben in der Krise – jeden Donnerstag.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Corona-Winter: Können Bahnfahrer die Reise kostenlos stornieren?
Risikogebiet, Lockdown oder Angst vor dem Coronavirus? Das sind alles keine Gründe, um ein Bahnticket kostenlos stornieren zu können. Die DB empfiehlt daher seit dem Frühjahr aktiv die Buchung stornierbarer Angebote. Sowohl die Flexpreise als auch die Sparpreise sind im Rahmen der regulären Tarifkonditionen stornierbar. Super-Sparpreis-Tickets sind von der Stornierung allerdings ausgeschlossen, darauf weist die Bahn im Buchungsprozess hin.
RND