Folgenschwere Störung

Kompletter Flugverkehr in den USA nach Computerausfall gestoppt

In den USA ist wegen eines Computerausfalls der gesamte Flugverkehr gestoppt worden.

In den USA ist wegen eines Computerausfalls der gesamte Flugverkehr gestoppt worden.

Wie die FAA (Federal Aviation Administration) auf Twitter berichtete, war das sogenannte Notam-System (Notice to Airmen) am Mittwochmorgen ausgefallen. Das System liefert wichtige Informationen für den Flugbetrieb, der Ausfall führte deswegen dazu, dass der gesamte inländische Flugbetrieb in den USA eingestellt wurde. Ein derartiges Flugverbot hatte es seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA nicht mehr gegeben.

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„Techniker arbeiten derzeit daran, das System wiederherzustellen“ und „Der Betrieb im gesamten nationalen Luftraumsystem ist beeinträchtigt“ erläuterte die FAA am Morgen auf Twitter. Die US-Flugaufsichtsbehörde hatte die Fluglinien daraufhin angewiesen, dass alle Inlandsflüge bis 9 Uhr Ortszeit in Washington (15 Uhr MEZ) am Boden bleiben müssen. Diese Sperre wurde mittlerweile aufgehoben, trotzdem würden sich die Verspätungen den Airlines zufolge den ganzen Tag über hinziehen, berichtete der Nachrichtensender „CNN“.

Viele Menschen hatten über Twitter und anderen Social-Media-Kanälen davon berichtet, dass sie aufgrund des Ausfalls auch in anderen Ländern, unter anderem in Frankreich, gestrandet seien.

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Bis um 10.15 Uhr Ortszeit in Washington (16.15 Uhr MEZ) waren laut der Webseite Flightaware knapp 5800 Flüge verspätet, mehr als 950 waren ausgefallen.

Kaum Auswirkungen auf deutschen Flugverkehr

Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr hat der Computerausfall und der Flugverkehrsstopp in den Staaten offenbar bislang kaum. Eine Ankunft am Berliner Flughafen BER war laut Pressesprecher Jan-Peter Haack verspätet und der Flieger startete daher auch verspätet wieder zurück in die USA. „Ansonsten gibt es aber keine Auswirkungen und es sind keine Flüge ausgefallen“, sagt der Sprecher dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Süleyman Ucar vom Presseteam des Düsseldorfer Airports meldet bisher auch keine Probleme. „Der Systemausfall in den USA hat keine Auswirkungen auf unseren Standort“, sagt er dem RND. Von Düsseldorf aus gebe es aber auch keine Direktverbindungen in die USA. Seinen Informationen nach betreffe der Ausfall in den USA aber auch nicht das komplette Flugsicherungssystem, sondern nur einen Teil davon und habe deshalb vor allem Auswirkungen auf den inländischen Flugverkehr der USA.

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Ähnliches berichtet auch Edgar Engert, Pressesprecher des Münchner Flughafens. „Bisher hatte der Ausfall keine Auswirkungen auf die Flüge zwischen München und den USA“, sagt er dem RND. Bereits am Mittwochmorgen seien Flüge in die Staaten nach Plan aus der bayerischen Hauptstadt gestartet. „Ab 15.30 Uhr sind weitere fünf Flüge geplant. Auch da scheint es nach jetzigem Stand keine Probleme zu geben.“

Der Grund für die Panne war auch am Mittwochvormittag nach Angaben der FAA noch nicht bekannt. „Wir suchen weiter nach der Ursache des Problems“, meldete die FAA. Laut Berichten des Fernsehsenders „CNN“ geht das Weiße Haus bisher nicht von einem Cyberangriff aus. US-Präsident Biden sei mit Verkehrsminister Pete Buttigieg in Kontakt, dieser schrieb auf Twitter, er habe eine Untersuchung zu dem Ausfall angeordnet.

Nach der Panne wurden Fragen laut, wie gut der US-Flugverkehr für Zwischenfälle gewappnet ist. Erst über Weihnachten war es nach einem massiven Kälteeinbruch bei der Fluglinie Southwest zum Ausfall von mehr als 16.000 Flügen gekommen. Verantwortlich dafür sei Analysten zufolge nicht nur das Wetter gewesen, sondern vor allem auch ein veraltetes Computersystem, wie der Radiosender NPR berichtet. Die Ausfälle könnten der Airline zufolge einen finanziellen Schaden von bis zu 825 Millionen US-Dollar (rund 770 Millionen Euro) verursacht haben.

RND/fred/hsc/dpa

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