Millionen schauen auf Tiktok zu

Nach Flugausfall: 13 Fremde starten spontanen Roadtrip und zeigen Reise auf Tiktok

Am Flughafen in Orlando war für einige Reisende Schluss – der Flug nach Knoxville fiel aus (Archivbild).

Am Flughafen in Orlando war für einige Reisende Schluss – der Flug nach Knoxville fiel aus (Archivbild).

Niemals zu Fremden ins Auto steigen – ein Satz, den wohl jede und jeder mal von den Eltern gehört hat. Doch manchmal sind es sogar Eltern, die ihre Kinder in das Auto von Fremden setzen. So etwa bei der 17-jährigen Mikayla Puckering. „Als sie mir das erzählten, sah ich sie an, als wären sie verrückt. Ich dachte: ‚Ihr wollt mit einem Haufen Fremder in diesen großen Van steigen?‘“, berichtet die Teenagerin CNN. Doch sie tat es, zusammen mit ihren Eltern, und das alles nur für die Aufnahme an ihrer Traumuni University of Tennessee.

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Doch von vorne: Von Orlando in Florida sollte es via Flugzeug nach Knoxville in Tennessee gehen, doch der Flug wurde gestrichen. Am späten Abend saßen damit etliche Passagierinnen und Passagiere fest. Wer genau die Idee hatte, ist nicht ganz überliefert, fest steht aber: Irgendwann kam die Idee auf. Statt dem Flugzeug machten sich 13 Menschen, die meisten davon völlig fremd, in einem Van auf die 1000 Kilometer lange Strecke. Sie mieteten einen 15-Sitzer und los ging dieser besondere Roadtrip.

13 Fremde auf einem Roadtrip – auf Tiktok dokumentiert

„Wenn ich dachte, dass das verrückt ist, wusste ich, dass andere Leute es auch für verrückt halten würden“, sagt Alanah Story CNN. Und so hielt sie diese Reise fest. Via Tiktok nahm sie ein Video auf, in dem sie von der Situation erzählte und die Reisenden stellten sich nach und nach vor, erzählten, warum sie unbedingt nach Knoxville wollten.

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Da war die Mutter, die zu einem Sorgerechtstermin mit ihrem Sohn musste. Da war die Influencerin Michelle Miller, bekannt als „The Farm Babe“, die auf einer Konferenz einen Vortrag halten sollte. Einige wollten Freunde besuchen oder einfach zeitnah nach Hause. Eine Frau wollte einer Freundin beim Umzug von Knoxville nach Mexiko helfen. Sie kamen aus den USA, aus Mexiko, aus Deutschland – und landeten gemeinsam in einem Van.

13 Fremde auf einem Roadtrip: Wie in einem Weihnachtsfilm

Am späten Abend fuhren die 13 Fremden los, Mikaylas Vater Carlos am Steuer. Weil die Menschen binnen Stunden millionenfach Alanah Storys Clip anklickten, bis heute sahen vier Millionen Menschen das erste Video, und kommentierten, dass sie mehr sehen wollen, wurde nachgelegt. Weil mehrere schrieben, es sei wie in einem dieser Weihnachtsfilme, zeigten die 13 im Folgevideo auf Tiktok ihre besten Schauspielleistungen.

Ein Mitreisender, der Q genannt wird, scherzte, dass er in einem Film als einziger Schwarzer wohl zuerst sterben würde. Und Adolf Froese, in dem die Tiktok-Gemeinde einen russischen Spion erkannt haben will, sprach nur noch Spanisch. „Sie haben gesagt, wir halten am Alkoholladen an“, sagt etwa Alanahs Mutter Renee scherzhaft bei einer Pause. Sie nummerierten sich durch, damit nach den Pausen alle wieder im Wagen waren, aber irgendwie gingen Nummer drei und vier zwischenzeitlich verloren. Auf Tiktok fühlte sich das Publikum gut unterhalten – rätselte mit (über den Verbleib von Nummer drei und vier) und feierten die Truppe nicht nur für ihren Trip, sondern auch für die Art, wie sie ihn dokumentierte.

Nach zehn Stunden Fahrt kamen sie am Ziel an – Millionen folgten ihnen

Obwohl die Reisegruppe einen 15-Sitzer gemietet hatte, war es zwar lustig, aber doch auch anstrengend und unbequem. Mit dem Gepäck war nämlich nicht mehr wirklich Platz für viel Komfort. Nach zehn Stunden Fahrt mit wechselnden Personen am Steuer erreichten die 13 ihr Ziel in Knoxville. Müde, aber glücklich, wie ein letztes Tiktok-Video zeigt.

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Für einige ging die Reise noch weiter: Die Frau, die ihrer Freundin beim Umzug helfen wollte, sagte müde lächelnd in die Kamera, dass sie wohl noch 24 bis 30 weitere Stunden Umzug und Fahrt vor sich habe. Und Familie Puckering schaffte es pünktlich zur Campustour von Mikayla – und die 17-Jährige war richtig begeistert von ihrer Traumuni.

Via Zoom haben sich Teile der Crew inzwischen wieder getroffen, vor allem, weil die 13 mit Interviewanfragen überhäuft werden. Die Tiktok-Gemeinde ist sich indes sicher: Sie wollen mehr Videos, die 13 müssten sich unbedingt wieder treffen. Eben wie in einem Weihnachtsfilm.

RND/msk

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