Türkei subventioniert Urlaub für Menschen aus Russland
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Die Türkei will mit staatlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass russische Touristen einreisen – sonst bleiben viele Strände diesen Sommer leer.
© Quelle: imago images/Westend61
Der Krieg Russlands in der Ukraine trifft die türkischen Urlaubsregionen und Reiseveranstalter hart. 4,6 Millionen Menschen aus Russland und mehr als zwei Millionen aus der Ukraine hatten 2021 ihren Urlaub an Bosporus und Co. verbracht, in diesem Jahr werden es deutlich weniger sein. Um das Verlustgeschäft zu mindern, will der Staat jetzt mit Subventionen eingreifen.
Mit staatlichen Krediten werden zunächst diejenigen Reiseveranstalter unterstützt, die ihre Einnahmen bislang hauptsächlich mit Reisenden aus Russland und der Ukraine bestritten haben. Außerdem sollen die Turkish Airlines 1,5 Millionen Flugzeugsitze zur Verfügung stellen, Pegasus Air 500.000 Stück. Mit dieser Maßnahme will das Land den Ausfall von Flugzeugen russischer Airlines bei Flügen in die Türkei kompensieren, berichtet das türkische Nachrichtenportal „Sabah“. Russische Flieger heben derzeit nicht in Richtung Türkei ab, da sie befürchten, dass Leasing-Gesellschaften die Boeing- und Airbus-Maschinen dort zurückfordern.
Zudem soll eine neue Fluggesellschaft gegründet werden, die vor allem zwischen Russland und der Türkei verkehrt.
Urlaub in der Türkei: Russische Gästinnen und Gäste müssen mit Einschränkungen rechnen
Der Urlaub in der Türkei wird für Reisende aus Russland voraussichtlich anders sein als in den Vorjahren. Die Sanktionen gegen Moskau bekommen auch Privatpersonen zu spüren: Kreditkartenanbieter wie zum Beispiel Mastercard und Visa haben ihre Geschäfte in Russland eingestellt, was die Zahlung in der Türkei erschwert. Wegen des Absturzes des Rubels ist der Urlaub im Ausland für sie zudem teurer geworden.
„Wenn der Krieg weitergeht und es keine neue Entwicklung gibt, werden nur 30 Prozent der Russen kommen“, sagte der Chef des Tourismusverbands Etik, Mehmet Isler, türkischen Medien in der vergangenen Woche. Er registriere ebenfalls vermehrt Stornierungen bereits gebuchter Reisen.
RND/vh/dpa