Flugverbot: Ryanair sperrt Fluggäste aus, die sich Geld zurückholten
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/L3PXU2FTGBGG3LVQ4DOPPFRRFU.jpeg)
Eine Passagiermaschine von Ryanair setzt vor dunklen Wolken zum Landeanflug auf einen Flughafen an.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Geschlossene Grenzen, verschärfte Einreisebestimmungen und Reisewarnungen – damit müssen sich Reisende seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auseinandersetzen. Wer sich nicht gut genug über die Vorschriften informiert und trotzdem bucht, riskiert, einen Flug nicht antreten zu können. So erging es auch einigen Ryanair-Kundinnen und -Kunden. Die irische Airline bediente auch während des Pandemiehöhepunktes etliche Strecken.
Etliche Reisende, die gebuchten Flüge nicht antreten konnten oder sich aufgrund von Reisewarnungen der Regierung dagegen entschieden, forderten das Geld fürs Ticket zurück. Doch Ryanair weigerte sich und berief sich auf die Geschäftsbedingungen. Einige Kundinnen und Kunden der Airline holten sich ihr Geld daraufhin über ihre Kreditkarte zurück. Das ist bei einigen Kreditkartenfirmen möglich, wenn für eine Leistung bezahlt, diese aber nicht erhalten wurde. Ryanair schließt diese Kundinnen und Kunden nun von weiteren Flügen aus. Darüber berichtet das Portal „Money Saving Expert“, das seinem Bericht zufolge mit einigen Betroffenen Kontakt hatte.
Diese hätten jetzt neue Flüge bei der Billig-Airline gebucht, doch Ryanair verweigerte ihnen die Beförderung. Einige erfuhren erst davon, als sie einchecken wollten, andere, als sie eine Änderung ihrer Buchung vornehmen wollten. In mindestens zwei Fällen soll sich dabei die Betrugsabteilung von Ryanair eingeschaltet haben, schreibt „Money Saving Expert“.
Ryanair-Flugverbot für etwa 850 Passagiere
Ryanair bestätigt die Beschränkung – und sieht sich in dieser Situation im Recht. Auf Anfrage des RedaktionsNetzwerkes Deutschland (RND) teilt die Airline mit: „Es gibt eine kleine Minderheit von Passagieren, die nicht erstattungsfähige Tickets auf Ryanair-Flügen gekauft haben, sich dann aber entschieden haben, nicht zu reisen und anschließend unrechtmäßig Rückbuchungen über ihr Kreditkartenunternehmen abgewickelt haben, obwohl die Flüge während Covid-19 wie geplant durchgeführt wurden.“
Es handle sich bei den Betroffenen um weniger als 850 der jährlich mehr als 150 Millionen Fluggästen von Ryanair. „Diese wenigen Passagiere müssen ihre ausstehenden Schulden begleichen, bevor sie wieder mit Ryanair fliegen dürften“, so die Airline. Alle Ryanair-Kundinnen und -Kunden, deren Flüge während der Covid-19-Pandemie gestrichen wurden und die direkt bei Ryanair eine Rückerstattungen beantragt hätten, seien von diesen Maßnahmen nicht betroffen.
RND/bv