Neue Girokarten im Ausland bald nutzlos? Was Reisende ab Juli erwartet
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HVMNSN5E6CIE5KRR56LE753IU4.jpg)
Geldabheben im Ausland ist mit neu ausgestellten Girokarten bald nicht mehr möglich.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Mit der Girokarte weltweit Geld abheben und im Laden bezahlen? Was bislang selbstverständlich war, könnte schon bald mit Schwierigkeiten verbunden sein. Denn ab Juli 2023 werden keine neuen Girokarten mit der dafür nötigen Maestro-Funktion mehr ausgegeben.
Alte Karten bis zum Ablaufdatum nutzbar
Der Grund: Das hinter dem Kartendienst stehende US‑Unternehmen Mastercard hat die Zusammenarbeit mit deutschen Banken und Sparkassen gekündigt. Wer also nach Juli 2023 eine neue Girokarte (früher EC‑Karte) benötigt, erhält eine Karte ohne roten und blauen Kreis auf der Vorderseite.
Im Urlaub schnell und bequem mit der Karte im Restaurant bezahlen oder Bargeld am Automaten ziehen – das ist mit den neuen Karten ohne Maestro-Funktion so nicht mehr möglich. Die Banken müssen nun also nach alternativen Zahlsystemen für das Ausland suchen.
Welche Alternativen gibt es für Reisende?
Welche Möglichkeiten haben Urlauber und Urlauberinnen nun? Zunächst einmal sollte man wissen, dass alte Karten mit Maestro-Funktion noch bis zu ihrem Ablaufdatum genutzt werden können.
Außerdem planen viele Banken die Girokarten mit einem anderen zweiten Zahlsystem zu versehen: „Mit dem Aus von Maestro rückt – je nach Sparkasse – entweder eine Debit Mastercard oder eine Visa Debitkarte als zusätzliches zweites Zahlverfahren auf die girocard. Die Karte bleibt also im Ausland vollständig einsetzbar“, so Thomas Rienecker, Pressesprecher der Sparkassen-Finanzgruppe.
Dadurch sei die Karte sogar an noch mehr Zahlstellen einsetzbar und könne dann auch für Online-Einkäufe genutzt werden. Bei Debitkarten werden die Umsätze wie bei Girokarten direkt vom Konto abgebucht. Einen Kreditrahmen gibt es hier nicht.
Anders bei Kreditkarten, auf die Reisende im Ausland ebenfalls zurückgreifen können. Hier gibt es einen bestimmten Kreditrahmen, außerdem werden die Umsätze gesammelt nur einmal im Monat abgebucht. Allerdings sind hier die Gebühren meist etwas teurer. Auch Girokarten mit V‑Pay (europaweit einsetzbar) können Urlauberinnen und Urlauber im Ausland künftig nutzen.
Probleme mit der Debitkarte
Nach Angaben der Verbraucherzentrale gibt es entgegen der Aussagen von Banken bei der Debitkarte im Ausland noch Probleme bei der Annahme, nicht überall werde diese akzeptiert. Und auch die Stiftung Warentest schreibt: „Debitkarten sind weder für die Girocard noch für eine echte Kreditkarte ein vollständiger Ersatz. Es ist sicherer, eine zweite Karte dabeizuhaben – oder genügend Bargeld.“
RND/jaf