Mega-Resort auf Rügen geplant: Insel bekommt Ferienanlage mit 2300 Betten
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Die Luftaufnahme aus dem Jahr 2001 zeigt das bis 1989 jahrzehntelang gesperrte Areal des Flottenstützpunktes der DDR-Volksmarine auf dem Bug im Nordwesten der Insel Rügen. Mittlerweile sind die Gebäude abgerissen. Auf diesen Baufeldern soll das neue Resort entstehen.
© Quelle: Stefan Sauer / dpa
Vier Hotels, rund 290 Ferienhäuser, Therme, Markthalle und Marktplatz, ein Reitstall, ein Künstlerdorf, eine Kapelle und ein Kino – all das soll schon bald auf Rügen entstehen. Im Norden der Insel plant eine internationale Investorengruppe den Bau des „Baltic Island Eco Resort“, so der Name der gigantischen Ferienanlage. 680 Millionen Euro soll das Mammutprojekt kosten. Kommende Woche soll laut einem Bericht der „Ostsee-Zeitung“ der Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnet werden.
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Das „Baltic Island Resort“ auf dem Bug aus der Vogelperspektive.
© Quelle: Architekturbüro Krause und Bohne
Auf der 2,2 Quadratkilometer großen Fläche auf einer ehemals militärisch genutzten Halbinsel fällt dann vermutlich noch in diesem Jahr der Startschuss für den Bau eines der größten touristischen Projekte Europas. Als Bauzeit werden drei bis vier Jahre angegeben. Hinter dem „Baltic Island Eco Resort“ stehen neun Familien aus Israel, die auf der Suche nach einem Investitionsobjekt gewesen seien, die soziale, ökologische und nachhaltige Kriterien vereinen – und auf Rügen fündig wurden. „Ein wesentlicher Pluspunkt war der bereits bestehende Bebauungsplan mit Baurecht“, sagt ein Vertreter der Investoren gegenüber der „Ostsee-Zeitung“. „Und die bereits vorhandenen Unterlagen des Planungsbüros Krause und Bohne.“ Hunderte Architektinnen und Architekten seien an der Planung beteiligt. Es sollen etwa 300 neue Gebäude auf der Halbinsel hochgezogen werden.
Ferienhäuser werden wie mehrere Dörfer angeordnet
Die gigantischen Anlage werde kleinteilig gebaut. Die Ferienhäuschen etwa sollen in dörflichen Strukturen angeordnet werden und über Gastronomie und Freizeitanlagen verfügen. „Wir nutzen die Baufelder der vorhergehenden Gebäude aus der militärischen Nutzung“, wird der Architekt Tom Krause in dem OZ-Bericht zitiert. Dadurch müsste kein Wald gerodet werden. Die 250 militärischen Gebäude habe der Vorbesitzer, Martin Oetken, bereits abreißen lassen.
Als zentrale Anlaufstelle der Anlage sei ein Erlebnishafen mit 400 Liegeplätzen geplant. Der ehemalige Marinehafen mit seiner kantigen Form soll zu einer geschwungenen Uferlandschaft umgestaltet werden. Es sei denkbar, einige der Häuser am Wasser eventuell zu verkaufen, „vielleicht an Prominente“, so der Vertreter der Investorinnen und Investoren. Gleichwohl betonte er, es solle ansonsten alles in einer Hand bleiben. Das Resort sei auf langfristige Vermietung angelegt. Auch solle es kein reines Luxusdomizil sein, sondern Unterkünfte von Drei- bis Fünf-Sterne-Standard bieten.
Auch für die Inselbewohnerinnen und -bewohner soll die Anlage mit ihren Angeboten zugänglich und nutzbar sein und damit auch der drei Kilometer lange Strand, der weiter öffentlich bleiben werde. Wahrscheinlich werden etliche von ihnen aber nicht nur die Freizeit dort verbringen: Durch das neue Resort könnten 600 bis 700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, für die Auszubildenden zudem eine Hotelfachschule mit Internat. Im Ort Dranske soll zudem eine eigene Siedlung für die Mitarbeitenden erbaut werden.
RND/cs