Kuba lockt Impftouristen: „Strände, Mojitos, Karibik, Impfstoff – alles an einem Ort“

Havanna in Kuba – das Land wirbt um Touristen, auch mit einer Impfkampagne.

Havanna in Kuba – das Land wirbt um Touristen, auch mit einer Impfkampagne.

Kubas Regierung wirbt auch in der Corona-Pandemie um Touristen und hat hierbei inzwischen die Herstellung eigener Impfstoffe als Marketinghebel entdeckt. In den Staatsmedien hieß es bereits, Ausländer könnten Urlaub und Impfung verbinden. Und auch ein entsprechender Werbespot macht in dem Land derzeit die Runde.

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Die Produktion des Impfstoffes Soberana 02 ist auf der Karibikinsel angelaufen, im März sollen die Daten der Phase-III-Tests an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) übermittelt werden. Bei Erfolg soll Soberana 02 auch Touristen gespritzt werden. An der Entwicklung ist das Finlay Institute of Vaccines leitend beteiligt, und Direktor Vicente Vérez sagte: „Touristen haben die Möglichkeit, sich auch in Kuba impfen zu lassen, wenn sie dies wünschen.“

Kuba will Impfstoff Soberana auch Urlaubern spritzen

Diese Aussage ist auch im Werbespot mit dem Titel „Strände, Mojitos, Karibik und Impfstoff – alles an einem Ort“ zu hören. Geteilt wird er von Telesur, einem von der kubanischen und venezolanischen Regierung kontrollierten Sender. Gespickt ist der Spot mit Infos zum Impfstoff, untermalt durch fröhliche kubanische Musik.

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100 Millionen Impfdosen sollen 2021 produziert werden, bis Jahresende soll die gesamte Bevölkerung geimpft sein. Der Impfstoff soll zudem in andere Länder exportiert werden oder Touristen gespritzt werden. „Was halten Sie von diesem Angebot? Würden Sie nach Kuba reisen, um sich impfen zu lassen?“, fragt Telesur am Ende des Spots.

Corona-Impfung auf Kuba: erst Einheimische, dann Touristen

Ob Urlauber für die Impfung im Urlaub zahlen sollen, ist bislang unklar, Vérez sagte allerdings bereits: „Wir sind kein multinationales Unternehmen, dem es vor allem um Gewinn geht. Unser Ziel ist es, für mehr Gesundheit zu sorgen.“ Wann das Angebot jedoch konkret verfügbar sein soll, ist noch unklar.

Der knapp zweiminütige Trailer sei offenbar ein Testballon gewesen, schreibt das Portal Cuba heute mit Verweis auf Aussagen von Igor García vom kubanischen Fremdenverkehrsamt. „Noch hat keiner unserer Impfstoffe eine Zulassung und danach wird zunächst die Immunisierung unserer eigenen Bevölkerung Priorität haben“, zitiert das Portal den Botschaftsrat für Tourismus. Für die Zukunft sei jedoch nicht auszuschließen, dass Kuba auch Besuchern ein Impfangebot machen könne. Für 2021 rechnet Kuba mit rund 2,2 Millionen Touristen – das wäre etwa die Hälfte der Besucherzahl des Jahres 2019.

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Aktuell steigen die Corona-Zahlen auf Kuba

Aktuell jedoch spitzt sich die Lage auf der Karibikinsel zu, es gelten verschärfte Regeln für Urlauber, womit der Tourismus mitten in der traditionellen Hochsaison einen herben Einschnitt erlebt. Seit dem 4. Februar gilt eine nächtliche Ausgangssperre nach 21 Uhr, Reisen zwischen Havanna und anderen Landesteilen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich.

Bei der Einreise müssen Touristen zudem einen negativen PCR-Test in Papierform aus dem Heimatland vorlegen, der bei Ankunft nicht älter als 72 Stunden sein darf. Zudem müssen sich alle Einreisenden nach Ankunft auf Kuba am Flughafen einem weiteren PCR-Test unterziehen, schreibt das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen. Außerdem gilt eine Quarantänepflicht. Touristen, die eine Reservierung in einem lizenzierten Hotel haben, müssen sich bis zum Erhalt des negativen Testergebnisses im Hotel aufhalten.

Quarantäne für Touristen auf Kuba

Wer in einer „Casa Particular“ oder einer Privatunterkunft wohnt, muss die Isolationszeit seit dem 6. Februar 2021 in einem kostenpflichtigen, von den kubanischen Behörden zugewiesenen Hotel verbringen. Diese Touristen werden außerdem noch einmal getestet, im Regelfall am fünften Tag nach Einreise. Das Testergebnis soll nach ein bis zwei Tagen vorliegen.

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Erstmals seit Beginn der Pandemie haben die Neuinfektionen auf Kuba ein vierstelliges Niveau erreicht: Am 21. Februar wurden in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern 1039 Neuinfektionen gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 48,73. Besonders stark betroffen sind diesmal vor allem die östlichen Provinzen Guantánamo und Santiago de Cuba. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt für Kuba aber nicht, der Inselstaat steht auch nicht auf der Risikogebieteliste des Robert-Koch-Institutes.

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