Düstere Prognose

Klimawandel: Diese Attraktionen könnten künftig im Meer versinken

Der Zug „Pacific Surfliner“ fährt an der kalifornischen Küste entlang. Doch das Meer rückt den Schienen immer näher.

Der Zug „Pacific Surfliner“ fährt an der kalifornischen Küste entlang. Doch das Meer rückt den Schienen immer näher.

Rund 550 Kilometer fährt der „Pacific Surfliner“ durch den US-Bundesstaat Kalifornien, von San Diego über Los Angeles bis nach San Luis Obispo. Große Teile der Strecke verlaufen direkt entlang der südkalifornischen Pazifikküste. Die Küstenbahnstrecke ist allerdings eine spektakuläre Attraktion mit Ablaufdatum.

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Als die Strecke gebaut wurde, trennten breite Strände die Gleise vom Meer. Wie der „Spiegel“ berichtet, ist heute von diesen Stränden nicht mehr viel zu sehen. Ein Großteil des Sandes wurde weggespült oder überflutet. Übrig geblieben sind neben den Gleisen des „Pacific Surfliner“ stellenweise nur noch harte Brocken, an denen der Pazifik unermüdlich nagt.

Klimawandel und Erosion bedrohen die kalifornische Küste

Als im September der Tropensturm Kay über die Küste hinwegfegte, wurden Teile der Schienen unterspült. Seitdem ist in der kalifornischen Stadt San Clemente ein Gleisabschnitt wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Frühestens Mitte Dezember soll der Gleisabschnitt wieder in Betrieb genommen werden, teilt das Zugunternehmens Amtrak auf seiner Website mit.

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Mit Steinen soll der Bahndamm verstärkt werden. Doch langfristig dürfte der Kampf gegen die Folgen von Klimawandel und Erosion verloren sein. Vizebürgermeister Chris Duncan sagte gegenüber dem Spiegel, der Hang werde durch die Steine zwar vorübergehend stabilisiert. Doch wenn die Wellen von den harten Felsen abprallten, würden sie weitere Unmengen an Sand mitnehmen. Bis 2050 könnten in Kalifornien Straßen und Schienen im Wert von 8 bis 10 Milliarden Dollar unter Wasser stehen.

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Auch Küsten in Europa und Asien sind in Gefahr

Allerdings ist nicht nur der US-Bundesstaat vom Klimawandel bedroht. Eine Übersichtskarte der NGO „Climate Central“ zeigt, welche Regionen wahrscheinlich bis 2050 beziehungsweise 2100 vom Meer verschluckt werden.

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Auf dem Kartenausschnitt werden in roter Farbe die bedrohten Regionen angezeigt. Für Nordeuropa, Teile Italiens, aber auch in Osteuropa ist der steigende Meeresspiegel ein Risiko.

Auf dem Kartenausschnitt werden in roter Farbe die bedrohten Regionen angezeigt. Für Nordeuropa, Teile Italiens, aber auch in Osteuropa ist der steigende Meeresspiegel ein Risiko.

Demnach könnten auch Küstengebiete in Europa verschwinden, von der Nordseeküste Dänemarks über Hamburg und Bremen bis nach Amsterdam und entlang der holländischen Nordseeküste bis zur französischen Grenze. Teile von England sind ebenfalls rot markiert, ebenso wie die Region um Venedig. Und auch in Asien könnten viele Orte oder ganze Länder laut Karte in Zukunft nicht mehr bewohnbar sein.

Der Bericht von Climate Central erntete von einigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Kritik. Unter anderem wiesen sie daraufhin, dass das Messmodell der US-Forscher nur an bestimmten Küstenabschnitten in den USA und Australien getestet wurde. Außerdem seien keine künstlichen Küstenabwehrmaßnahmen wie Deiche berücksichtigt, die verheerende Überschwemmungen bereits jetzt oder zukünftig verhindern sollen.

Dutzende Unesco-Welterbestätten könnten versinken

Trotzdem: Die Gefahr, die der Klimawandel auch für beliebte Urlaubsziele darstellen, ist real. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Forschergruppe der Uni Kiel um Doktorandin Lena Reimann. 2019 hat sie in einer Studie die Gefahren durch den steigenden Meeresspiegel und damit verbundene Sturmfluten sowie die Erosion, das Abtragen der Küstengebiete, untersucht.

Das Ergebnis: Besonders gefährdet sind 49 Unesco-Welterbestätten in tief liegenden Küstengebieten des Mittelmeeres. Vor allem im nördlichen Adriaraum besteht die Gefahr einer Überflutung. Dort liegen unter anderem die Lagune von Venedig, die Basilika von Aquileia und die Renaissancestadt Ferrara im Po-Delta.

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Venedig gehört zu den besonders von Überflutungen bedrohten Orten.

Venedig gehört zu den besonders von Überflutungen bedrohten Orten.

Durch Erosion besonders bedroht sind außerdem die archäologischen Stätten Tyros im Libanon, Pythagorio und Heraion auf der griechischen Insel Samos und Ephesos in der Türkei sowie Tarragona in Spanien.

Weil der Meeresspiegel immer schneller steigt, wird die Gefahr von Jahrhundertfluten im Mittelmeerraum bis zu 50 Prozent und durch Küstenerosion um bis zu 13 Prozent zunehmen – und das laut Studie noch bis zum Jahr 2100.

Diese traumhaften Urlaubsorte könnten bald verschwunden sein

Überschwemmungen und Erosion, steigende Temperaturen in der Luft und im Wasser: Sie könnten dafür sorgen, dass heute beliebte Urlaubsdestinationen in einigen Jahrzehnten einfach verschwunden sind. Hier eine kleine Auswahl traumhafter Ziele, die der Klimawandel bedroht.

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  • Gefährdet sind zum Beispiel die Malediven. Der höchste Punkt des Inselstaats liegt nur gut 2,4 Meter über dem Meeresspiegel. Die geringe Höhe wird zum großen Problem, wenn der Meeresspiegel als Folge der Erderwärmung weiter ansteigt. Laut Planet Wissen könnte die Inselgruppe bis 2100 größtenteils überflutet sein.
  • Auch vom Great Barrier Reef könnte bis zum Jahr 2100 nicht mehr viel übrig sein. Das größte Korallenriff der Welt leidet seit Jahrzehnten an den Folgen des Klimawandels. Zu hohe Wassertemperaturen lösen seit 1998 immer wieder die Krankheit Korallenbleiche aus. In den letzten 25 Jahren soll bereits die Hälfte der Korallen verschwunden sein.
Korallen stehen auf Felsen des Great Barrier Reef vor Australien.

Korallen stehen auf Felsen des Great Barrier Reef vor Australien.

  • Im Glacier National Park in Montana in den USA lassen gestiegenen Temperaturen die Gletscher schmelzen. Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte man hier noch 150 Gletscher, heute sind es lediglich 25. Bereits 2030 könnte der Park laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gletscherfrei sein.
  • Die Antarktis ist ebenfalls vom Klimawandel bedroht. Im März 2022 wurden Rekordtemperaturen gemessen, mehr als 30 Grad Celsius höher als für die Jahreszeit üblich, so berichtet die „FAZ“. Die Folge sind brechende Eisberge und der Anstieg des Meeresspiegels. Außerdem schwinden die Krillbestände und damit eine Hauptnahrungsquelle einiger Pinguinarten, für die die Antarktis bekannt und beliebt ist.
Adelie-Pinguine springen ins Wasser.

Adelie-Pinguine springen ins Wasser.

  • Verstärkt durch das Abschmelzen des Festlandeises in der Antarktis und auf Grönland könnte der Klimawandel außerdem beliebte exotische Ziele in Asien zerstören. Bedroht sind zum Beispiel die Küstenregionen von Thailand und Vietnam, ebenso wie die Megametropole Shanghai. Aber auch das Inselparadies Seychellen sowie die Karibik würden bei steigendem Meeresspiegel versinken.

RND/lzi

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