Sturmflut verwüstet beliebte Strände in Italien vor dem Pfingstwochenende
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Der Strand von Jesolo rund einen Monat vor der Sturmflut, die tonnenweise Sand mit sich riss.
© Quelle: IMAGO/Manfred Segerer
Eine Sturmflut hat in der vergangenen Woche über Nacht diverse Strandabschnitte der Adria in Italien mit sich gerissen. Einige Strände rund um Venedig waren anschließend kaum wiederzuerkennen. Besonders betroffen waren die beliebten Ferienorte Jesolo, Bibione und Lignano – und das ausgerechnet vor dem wichtigen langen Pfingstwochenende, für das viele Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland und Österreich anreisen.
Bilder zeigen das Ausmaß der Schäden: Die Flut hat eine deutliche Abbruchkante in den Sand geschlagen. Direkt nach dem Unwetter trennte etwa ein halber Höhenmeter den Strand vom Meer, wie die italienische Tageszeitung „Il Gazzettino“ berichtet.
Auslöser war der kalte Nordwind „Bora“, der über die Urlaubsregion hinweggefegt war. Er drückte die Sturmflut gegen die Küste. In der Folge rissen die Wassermassen Sonnenschirme, Liegestühle und tonnenweise Sand mit sich. „Mehr als ein Kilometer der Küste ist ins Meer verschwunden“, sagte Gianfranco Prataviera, Präsident der Strandbetreiber Bibione Spaggia, dem Onlineportal „Wetter.at“. Aktuell gehe man davon aus, dass 30.000 Kubikmeter Sand weggespült worden sind.
Italien: Strandmanager lässt Sand aufschütten
Für das Gastgewerbe in der Region um Venedig sei dies ein „Notfall“, sagt Alessandro Iguadala, Jesolos Strandmanager, der „Il Gazzettino“. „Die Touristinnen und Touristen kommen über das lange Pfingstwochenende in Massen, und wir haben keine Strände anzubieten.“ Mittels vorhandener Sandreserven aus der Gemeinde wolle man den Strand weitestgehend wieder aufschütten. Am Donnerstag waren Lkw und Bagger im Einsatz, um die Lücken zu schließen.
Das zeigt zumindest kurzfristig Erfolg: Bei Twitter posten Urlauberinnen und Urlauber aktuelle Fotos vom Strand in Bibione, dem man das gerade erst überstandene Unwetter nicht mehr ansieht.
Langfristig sei die Aufschüttung allerdings keine Lösung, denn auch der neue Sand könnte verschwinden. Es sei zwar ein neues Phänomen, dass die „Bora“ große Schäden an der Küste anrichte. Doch es könne sich in Zukunft wiederholen. Iguadala fordert daher umwelttechnische Studien, Konzepte und eine entsprechende Infrastruktur, um die Ferienregion dauerhaft zu erhalten. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, wird Iguadala deutlich.
RND/vh