Züge, Flüge und Busse betroffen

Streiks in Frankreich sorgen schon wieder für viele Einschränkungen für Reisende

Der Bahnhof Gare du Nord ist leer und verwaist. Am 31. Januar fand bereits ein Generalstreik statt, am 7. und 11. Februar stehen die nächsten landesweiten Streiks an.

Der Bahnhof Gare du Nord ist leer und verwaist. Am 31. Januar fand bereits ein Generalstreik statt, am 7. und 11. Februar stehen die nächsten landesweiten Streiks an.

Reisende in Frankreich müssen sich erneut auf massive Einschränkungen im Reiseverkehr einstellen. Erst am 31. Januar hatten Arbeitsniederlegungen im gesamten Land für massive Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr, Bahnen und Skilifte gesorgt. Nun gehen die Streiks in die nächste Runde.

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Für den 7. und 11. Februar sind erneut landesweite Generalstreiks aus Protest gegen die vorgeschlagene Erhöhung des Renteneintrittsalters angesetzt worden. Auch mehrere Eisenbahnergewerkschaften nehmen an den Streiks teil.

Zugverkehr zwischen Frankreich und Deutschland gestört

Wie die größte Pariser Tageszeitung „Le Parisien“ berichtet, nehmen die vier Gewerkschaften der staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs (SNCF) – CGT Cheminots, SUD Rail, Unsa Ferroviaire und CFDT Cheminots – am Streik teil. Die Arbeitsniederlegungen beginnen hier sogar bereits am Montagabend, 6. Februar, und dauern bis Donnerstagvormittag, 9. Februar. Das dürfte nicht nur den Betrieb der SCNF im ganzen Land zum Erliegen bringen, sondern auch für Zugausfälle von und nach Deutschland sorgen.

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Die Deutsche Bahn rechnet von Montagabend, 6. Februar, bis voraussichtlich Donnerstagvormittag, 9. Februar, mit Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Fernverkehr. Folgende Verbindungen fallen am Montag und Dienstag aus oder verkehren nur eingeschränkt:

Montag, 6. Februar 2023:

  • ICE 9550 fällt aus
  • TGV 9577 verkehrt nur zwischen Paris und Stuttgart
  • NJ 468 Wien – Paris fällt in der Nacht vom 6. auf den 7. Februar aus

Dienstag, 7. Februar 2023:

  • ICE 9563, ICE 9568, ICE 9571, ICE 9572, ICE 9573 und ICE 9574 fallen aus
  • TGV 9551, TGV 9552, TGV 9570, TGV 9575, TGV 9576, TGV 9577, TGV 9580 und TGV 9583 fallen aus
  • ICE 9550 verkehrt nur zwischen Frankfurt(Main) und Saarbrücken
  • ICE 9553 verkehrt nur zwischen Saarbrücken und Frankfurt(Main)
  • ICE 9555 verkehrt nur zwischen Saarbrücken und Frankfurt(Main)
  • ICE 9556 verkehrt nur zwischen Frankfurt(Main) und Saarbrücken.
  • ICE 9557 verkehrt nur zwischen Saarbrücken und Frankfurt(Main).
  • ICE 9558 verkehrt nur zwischen Frankfurt(Main) und Saarbrücken.
  • NJ 469 Paris – Wien fällt in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar aus

Für den 8. und 9. Februar gibt es noch keine konkreten Infos.

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Zugtickets können umgebucht werden

Fernverkehrstickets für den 7. und 8. Februar, die vor dem 3. Februar gekauft wurden, können flexibel an einem anderen Tag bis einschließlich 10. Februar genutzt werden. Die dafür benötigte Sitzplatzreservierung erhalten Reisende gegen Vorlage des Tickets in einem DB-Reisezentrum oder bei einer DB-Agentur. Eine Onlineumbuchung ist nicht möglich.

Frankreich: erneuter Generalstreik geplant
19.01.2023, Frankreich, Paris: Menschen versammeln sich in der Nähe des Place de la Republique während einer Demonstration  gegen die Rentenreform. (zu dpa "Rentendemo in Paris: Mann verliert Hoden - Untersuchung gegen Polizei") Foto: Lewis Joly/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die französische Regierung plant eine Erhöhung des Renteneintrittsalters – und die Gewerkschaften stemmen sich dagegen.

Eurostar hat bereits den Verkauf von Zugtickets für den 11. Februar gestoppt. Mit welchen Auswirkungen darüber hinaus am zweiten Streiktermin zu rechnen ist, ist noch unklar.

Die konkreten Beeinträchtigungen durch die Streiks werden nach Informationen des Auswärtigen Amtes frühestens 24 bis 48 Stunden vor Streikbeginn bekannt. Reisende können sich auf den Webseiten der Deutschen Bahn und der französischen Bahn SNCF über die aktuelle Lage und den Status ihres Zuges informieren.

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Es drohen auch Flugausfälle

Wer vom Zug aufs Flugzeug ausweichen will, könnte es ebenfalls schwer haben. Zwar ist noch nicht klar, wie groß die Störungen im Flugverkehr konkret sein werden. Fest steht aber: Die führende Zivilluftfahrt-Gewerkschaft USACcgt hat „alle DGAC- und ENAC-Mitarbeiter dazu aufgerufen, in einen massiven Streik zu treten und sich an Demonstrationen zu beteiligen“.

Infolge eines ähnlichen Streikaufrufs in der vergangenen Woche waren mindestens 20 Prozent aller Flüge vom Flughafen Orly in Paris gestrichen worden. Auch an anderen Flughäfen in Frankreich ist mit Störungen zu rechnen. Gleiches gilt für Fähren, Metro und Busse.

Und wer mit dem Auto nach Frankreich fährt, sollte Wartezeiten an den Tankstellen und mögliche Engpässe bei der Kraftstoffversorgung mit einkalkulieren, rät das Auswärtige Amt.

Hintergrund der massiven Streiks in Frankreich

Bei den vergangenen Großdemonstration am 19. und 31. Januar haben jeweils mehr als zwei Millionen Menschen teilgenommen. Nur einer von zehn Regionalzügen war an diesem Tag im Einsatz, Intercitys fielen komplett aus, und in Richtung Deutschland fuhr nur jeder vierte TGV. Auch im Flug- und im öffentlichen Nahverkehr kam es zu massiven Beeinträchtigungen.

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Hintergrund der Generalstreiks ist die geplante Rentenreform in Frankreich. Das Eintrittsalter soll bis zum Jahr 2030 von derzeit 62 auf 64 Jahre angehoben werden. Bei den Oppositions­parteien sowie den Gewerkschaften im Land stößt das Vorhaben auf großen Widerstand.

RND/gei

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