Um seinen Koffer im Chaos zu finden: Reisender kauft sich Extraflugticket
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An vielen europäischen Flughäfen stapeln sich derzeit Gepäckstücke.
© Quelle: Jonas Walzberg/dpa
Lange Wartezeiten, verspätete Flüge – und verschollenes Gepäck. Darauf müssen sich Reisende in Europa in diesem Sommer einstellen. Doch was tun, wenn das Gepäck eine Woche nach der Rückreise noch immer nicht nachgeliefert wurde? Die Sache selbst in die Hand nehmen, dachte sich der Ire Dermot Lennon und fuhr, wie der „Stern“ berichtet, zum Flughafen in Dublin, um auf eigene Faust nach seinem Koffer zu suchen.
„Es herrschte komplettes Chaos“
Doch am Flughafen habe Lennon festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Der Bereich bei den Gepäckbändern, wo in Dublin gestrandete Gepäckstücke gelagert werden, sei nur für eine begrenzte Anzahl von Koffersuchenden zugänglich gewesen. Sicherheitskontrollen zu dem Bereich hätten für zusätzliche Wartezeit gesorgt. „Es herrschte komplettes Chaos“, so Lennon.
Eine Lösung, um das Chaos zu umgehen, war laut dem Bericht des „Sterns“ schnell gefunden: Lennon kaufte sich kurzerhand ein Flugticket, das es ihm ermöglichte, direkt vom Gate zum Gepäckband zu gehen. Das günstigste verfügbare Ticket: nach Glasgow – für 18 Euro.
Nach mehreren Stunden sei es Lennon gelungen, seinen Koffer inmitten von Tausenden Gepäckstücken ausfindig zu machen. Manche hätten sich den Datumsstempeln nach schon einen Monat lang im Flughafen befunden, ohne dass sie dem Besitzer oder der Besitzerin ausgehändigt worden seien. Zuständig für die Zustellung des Gepäcks sind die Airlines – und die sind aktuell überfordert. Nicht nur in Irland.
Koffer verloren: Was Reisende tun können
Bei Verlust des Gepäcks sollten Reisende generell einige Punkte beachten: Zunächst sollte der Verlust schnellstmöglich am Gepäckschalter gemeldet werden. Müssen Hygieneartikel, Kleidung oder Ähnliches gekauft werden, weil der Koffer nicht am Urlaubsort angekommen ist, sollten Urlauber und Urlauberinnen unbedingt die Kaufbelege aufbewahren. Diese können später bei der Airline eingereicht werden.
Im Jahr 2021 sollen laut einer Untersuchung des US-Luftfahrttechnologieunternehmens Sita 4,35 Gepäckstücke pro 1000 Passagierinnen und Passagieren nicht wie geplant am Zielort eingetroffen sein. Eine Steigerung um 24,3 Prozent zum Vorjahr. Wegen des aktuellen Flugchaos dürfte die Zahl dieses Jahr noch deutlich höher ausfallen.
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RND/jaf