Preischeck: So hoch ist die Inflation in beliebten Fernreisezielen
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Urlauber entspannen am Pool. Hinten ihnen erstreckt sich das Meer. Auch in Fernreisezielen ist die Inflation spürbar.
© Quelle: imago images/VWPics
Die Tage werden kürzer, das Wetter kälter und Strom und Gas immer teurer. Viele Reisende zieht es da in die Ferne. Dem grauen deutschen Winter können sie dort entkommen, der Inflation vielerorts aber nicht. Auch in Thailand, in der Karibik oder in Kanada ist das Leben teurer geworden. Der Reiseveranstalter SeyVillas hat untersucht, wie stark die Preise für Lebensmittel, Hotels, Freizeitaktivitäten und Transport in beliebten Fernreisezielen gestiegen sind und wo Urlauberinnen und Urlauber Geld sparen können.
Kanada – teures Essen, günstige Freizeitaktivitäten
Kanada beeindruckt mit seiner atemberaubend schönen Natur und den modernen, interkulturellen Städten wie Toronto, Montreal und Ottawa. Die Nation hält außerdem den Weltrekord der längsten Küste mit 243.000 Kilometern. Doch kaum eine andere Fernreisedestination weist derzeit ein so hohes Preisniveau auf. Die Preise in Kanada stiegen zuletzt schneller als in den vergangenen 40 Jahren.
Im Vergleich zu Lebensmitteln – Restaurantpreise in Toronto liegen 20 Prozent höher als in Berlin – sind Transport und Freizeitaktivitäten wesentlich günstiger als in Europa. Für Hotels wiederum bezahlen Reisende bis zu 15 Prozent mehr als in der Heimat. Der Wechselkurs von einem Euro zu 1,35 Kanadischen Dollar führt zwar zu leichten Umrechnungen, bringt jedoch kaum Ersparnisse mit sich.
In der Karibik kostet Verpflegung bis zu 60 Prozent mehr
Die größten Inseln der Karibik – Kuba, Jamaika, Haiti und die Dominikanische Republik – sowie die Bahamas gehören ebenfalls zu den absoluten Wintertraumzielen für viele Reisende. Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch und die weißen Strände grenzen an türkisblaues Wasser.
Doch auch hiervor macht die Inflation nicht Halt. Auf Jamaika beispielsweise beträgt sie derzeit 8,51 Prozent, in der Dominikanische Republik 8,36 Prozent. Ein Euro entspricht aktuell 2,66 Ostkaribischen Dollar. Die Preise für Freizeitaktivitäten und Transportmittel liegen bis zu einem Viertel über den hiesigen. Auch die Verpflegung vor Ort ist bis zu 60 Prozent teurer als in Deutschland. Gut zu wissen: Fast jede Bar hat eine Happy Hour. Hier lohnt es sich, vor dem Besuch auf die Uhr zu schauen.
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Karibik. Die Preise für Freizeitaktivitäten liegen bis zu einem Viertel über den hiesigen.
In Mexiko sparen Reisende im Restaurant und Hotel
Mexiko lockt mit bunter Lebensfreude sowie landschaftlicher Vielfalt. Die Zeit zwischen Oktober und Mai gilt als beste Reisezeit, geprägt von trockenem und warmem Klima. Ebenfalls hitzig war im Sommer 2022 das Inflationsniveau. Im Vergleich zum Vorjahr lag sie bei 8,7 Prozent. Besonders beim Kauf von Lebensmitteln bemerken Reisende diese Preissteigerungen deutlich.
Restaurants sind im Vergleich zu Deutschland jedoch weiterhin bis zu 30 Prozent günstiger. So gibt es einen Taco beispielsweise schon ab 50 Cent. Für umgerechnet 70 Euro pro Nacht finden Urlauberinnen und Urlauber bereits ein Mittelklassehotel. Vor Ort bewegen sich Reisende mit öffentlichen Verkehrsmitteln sogar bis zu 50 Prozent billiger fort. Ein Euro entspricht aktuell 19,64 Mexikanischen Pesos, was einen günstigen Kurs für europäische Reisende darstellt.
Seychellen mit günstigem Wechselkurs
Die Inselgruppe der Seychellen mitten im Indischen Ozean besteht aus etwa 115 Inseln, übersäht von tropischem Regenwald und umrandet von weißen Stränden. Bei einer Fernreise können Reisende zahlreiche unberührte Fleckchen Erde entdecken.
Aktuell liegt die Inflationsrate auf den Seychellen bei knapp 3 Prozent im Vergleich zu 2021 – im Ländervergleich ein geringer Wert. Einen Mietwagen bekommen Urlauberinnen und Urlauber ab 60 Euro pro Tag, Fahrräder ab 10 Euro. Sehenswürdigkeiten wie die botanischen Gärten besichtigen Reisende schon ab 7 Euro. Für ein exotisches Essen bezahlen Gäste rund 20 Euro.
Die Unterkünfte auf den Seychellen reichen vom einfachen Guesthouse bis zum Luxushotel. Die Nacht außerhalb der großen Resorts gibt es pro Person beispielsweise im Guesthouse schon ab etwa 45 Euro. Der aktuelle Wechselkurs beträgt ein Euro zu 13,04 Seychellen Rupien. Abgesehen vom Corona-Jahr 2021 blieb dieser Kurs seit 2017 mit nur leichten Schwankungen auf diesem Niveau und begünstigt europäische Reisende.
Südafrika bleibt trotz Inflation recht billig
In Südafrika sind die Landschaft sowie das Klima äußerst vielfältig. Die Inflation lag dort im August 2022 bei 7,92 Prozent. Der Wechselkurs beträgt aktuell ein Euro zu 18,09 Südafrikanischen Rand. Damit steht der Euro besser als in den vergangenen Monaten dar. Unterkünfte bekommen Reisende auf der Südhalbkugel schon ab 10 Euro. Für 75 Euro wohnen sie bereits in einem geräumigen Bungalow.
In Südafrika gibt es viele Gerichte mit Fleisch zu verhältnismäßigen günstigen Preisen. Die liebste Freizeitaktivität in Afrika – die Safari – machen Urlauberinnen und Urlauber bereits ab 17 Euro. Örtliche Transportmittel sind etwa 25 Prozent günstiger als in Deutschland.
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Eine Safari machen Urlauberinnen und Urlauber bereits ab 17 Euro.
© Quelle: imago images/Greatstock
Sri Lanka knackt den Inflationsrekord
Die asiatischen Länder Bali, Sri Lanka und Thailand gehören seit einigen Jahren ebenfalls zu den beliebtesten Fernreisezielen. Die Länder vereinen beeindruckende Natur mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Zwischen Oktober und April herrschen Temperaturen um die 30 Grad.
Während die Inflation auf Bali und in Thailand bei rund 6 Prozent liegt, knackt Sri Lanka den Inflationsrekord mit 69,8 Prozent. Vor allem im Lebensmittel- und Verkehrssektor sind Preiserhöhungen deutlich spürbar. Aufgrund des bislang sehr niedrigen Preisniveaus stellen die asiatischen Länder dennoch weiterhin ein erschwingliches Reiseziel für Europäerinnen und Europäer dar.
Für 25 Euro pro Nacht schlafen diese bereits in einem Mittelklassehotel. Verpflegung ist hier bis zu 60 Prozent günstiger als in Deutschland, Transport und Freizeitaktivitäten vor Ort sogar 70 bis 80 Prozent billiger. Die Wechselkurse der asiatischen Fernreiseziele unterscheiden sich stark: von 15.341,97 indonesischen Rupiah zu einem Euro, über 361,07 Sri-Lanka-Rupien bis zu 37,59 thailändischen Baht. Je höher diese Zahl, umso weniger Euros benötigen Reisende, um die örtlichen Preise zu bezahlen.
RND/lzi