Durchwachsener Sommer, viele freie Plätze im Herbst: Ist der Campingboom vorbei?

Schon geöffnet und im Nu ausgebucht: Ostseecamping Familie Heide an der Eckernförder Bucht.

Ostseecamping Familie Heide an der Eckernförder Bucht.

Durchwachsen war er, der Sommer. Wenig Sonne, dafür viel Regen. In NRW und Rheinland-Pfalz hatte der sogar dramatische Folgen: Die Hochwasserkatastrophe forderte zahlreiche Todesopfer.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Wetter wirkte sich auch auf das Geschäft der Campingplatzbetreiber aus. „Noch liegen uns keine Zahlen zur Sommersaison vor. Aber ich bin sehr skeptisch, ob wir das Ergebnis vom Vorjahr bestätigen können“, sagt Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Campingwirtschaft, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Campingwirtschaft: Boom in Deutschland ist vorbei

Im ersten Corona-Jahr war Deutschland im Campingfieber. Damals sprach der Bundesverband von einer „nie da gewesenen Nachfrage“. Der Grund: Nach Ausbruch der Pandemie verbrachten die meisten Deutschen ihren Urlaub im eigenen Land – und dort am liebsten an der frischen Luft, um die Ansteckungsgefahr möglichst niedrig zu halten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nun, im zweiten Corona-Jahr, ist Camping bei deutschen Urlauberinnen und Urlaubern zwar noch immer beliebt, mit dem Campingboom ist es laut Günther allerdings vorbei. Während viele Campingplätze zu Pfingsten noch überrannt wurden und auch im Frühsommer viele Plätze extrem ausgelastet waren, habe es viele Reisende in den Sommerferien ins europäische Ausland gezogen.

Camping: Freie Kapazitäten im Herbst

Dementsprechend sehen auch Günthers Prognosen für den Herbst aus: „Da sind überall noch Kapazitäten frei.“ Unabhängig von der Region. Ob ein Campingplatz zurzeit gut gebucht sei, hänge zurzeit weniger von der örtlichen Lage als von der Bekanntheit des einzelnen Platzes und dessen Marketing ab.

Wer im Herbst Campingurlaub machen möchte, kann die Planung also ganz entspannt angehen. „Ich würde sogar sagen, dass Reisende, die nicht an Ferien oder Wochenenden gebunden sind, einfach ohne große Planung losfahren können“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes für Campingwirtschaft weiter. Unter der Woche seien die meisten Campingplätze ziemlich leer.

Camper sind derzeit auch kurzfristig verfügbar

Möglich ist so ein spontaner Trip nicht nur für Urlauberinnen und Urlauber mit eigenem Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil. Auch Reisenden, die für den Urlaub auf vier Rädern auf eine Vermietung angewiesen sind, steht derzeit eine große Auswahl an Fahrzeugen zur Verfügung. „Da wir uns bereits in der Nachsaison befinden, sollte es kein Problem sein, ein Fahrzeug zu bekommen“, sagt Thomas Kretschmer vom Verbund unabhängiger Wohnmobilvermieter.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Camping-Trends 2021: Das sind die Neuheiten der Saison
 Die Knaus E-Power ist nicht mehr aufzuhalten - umweltschonend - emissionsfrei - autark, gesehen am Pressetag 26.8.2021 auf dem Caravan Salon Duesseldorf Caravan Salon Duesseldorf 2021 - Knaus E-Power *** The Knaus E Power is unstoppable environmentally friendly emission-free self-sufficient, seen on press day 26 8 2021 at the Caravan Salon Duesseldorf Caravan Salon Duesseldorf 2021 Knaus E Power

Vom Mikro-Wohnwagen als Anhänger fürs E‑Bike über den Falt-Karavan bis hin zum Luxuscamper mit Garage für mehr als 2 Millionen Euro.

Jens Köhler von der Campervermietung „Ahoi Bullis“ kann dies bestätigen und ergänzt: „Generell ist im Tourismus ein Trend hin zum kurzfristigen Buchungsverhalten zu erkennen. Auch deswegen kann man bei uns zurzeit kurzfristig noch Buchungslücken finden.“ Bei der Campervermietung „Vantopia“ können Campingfans ebenfalls sehr kurzfristig noch ein Fahrzeug finden. „Bei uns kann mit einem halben Tag Vorlauf ganz spontan gebucht werden“, so Geschäftsführer Bastian Gembler.

Preise variieren stark nach Saison und Modell

Auch bezüglich des Preises müssen sich Reisende im Herbst keine Sorgen machen. Während die Preise für einen Camper nach Angaben des Verbunds unabhängiger Wohnmobilvermieter im Sommer bei 100 bis 170 Euro pro Tag liegen, können die Mobile in der Nebensaison für 70 bis 120 Euro pro Tag gemietet werden. Dies bestätigen auch die Angaben der Vermieter Köhler und Gembler.

Neben der Saison spielt beim Preis auch das Modell und die Mietdauer eine Rolle. Wer sich bei seinem Herbsturlaub für ein kleines und etwas älteres Wohnmobil entscheidet und dieses für mehrere Wochen mietet, kommt pro Tag wesentlich günstiger weg als Reisende, die eine Woche lang mit einem Luxuscamper unterwegs sind.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Günstig Campen in Thüringen

Um herauszufinden, wie viel Geld für einen Campingstellplatz im Durchschnitt gezahlt werden muss, können Urlauberinnen und Urlauber das ADAC-Campingportal „Pincamp“ zu Rate ziehen. Das Portal hat für 2021 die Preise von mehr als 5500 Campingplätzen in Europa und Deutschland analysiert.

Die Analyse ergab, dass Deutschland und Schweden mit 35,43 Euro beziehungsweise 34,35 Euro pro Nacht die günstigsten Campingländer in Europa sind. Am tiefsten müssen Camper in der Schweiz in die Tasche greifen: Dort kostet eine Nacht auf dem Campingplatz im Durchschnitt 54,63 Euro. Innerhalb Deutschlands kann auf Plätzen in Thüringen am günstigsten übernachtet werden – für 29,67 Euro pro Nacht. Vergleichsweise teuer ist es in Mecklenburg-Vorpommern: Dort müssen Camper für eine Nacht im Schnitt 38,82 Euro zahlen.

Mehr aus Reise

 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken