Stellplätze in Deutschland: Welche Regeln gelten für Wohnwagen?
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Mit dem Wohnwagen reisen ist eine herrliche Angelegenheit – aber auch komplizierter als mit dem Wohnmobil oder Van.
© Quelle: imago images/Westend61
Der Wohnwagen ist gepackt, angekuppelt und es kann für mich und meinen Mann in Richtung Campingurlaub losgehen. Klassische Campingplätze wollen wir meiden, wir nutzen die App Park4Night und finden einen Platz direkt an der Lüneburger Heide.
Nach zwei Nächten geht es weiter in Richtung Nordseeküste und ich tippe derweil eine positive Bewertung, weil uns der Stellplatz wirklich gut gefallen hat. Ein paar Stunden später erreicht mich dann eine Mail von Park4Night, dass die Bewertung nicht veröffentlicht werden kann, da sie nur Stellplätze für Wohnmobile und Campervans vermitteln.
Wir werden stutzig. Was ist denn der Unterschied zu einem Wohnwagen? Vielleicht war es naiv, aber wir haben uns dazu keine Gedanken gemacht, doch tatsächlich gibt es ein paar Unterschiede und Regeln, die beim Reisen mit Wohnwagen beachtet werden sollten.
Das Dilemma mit dem Brandschutz
Ein Grund, warum nicht auf jedem Stellplatz auch Wohnwagen erlaubt sind, ist recht offensichtlich: Je nach Art des Wohnwagens kann das Gespann sehr lang werden und nimmt entsprechend viel Platz ein. Hast du nur einen kleinen Qek Junior, geht es noch, aber sobald es sich um Exemplare handelt, die Sitzecke, Doppelbett und Bad haben, wird es lang.
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Dieses Schild ist ein Grund zur Freude, wenn du mit dem Wohnwagen unterwegs bist: Hier sind sie nämlich auch erlaubt.
© Quelle: imago images/Gutschalk
Ein weiterer Grund sind die deutschen Brandschutzgesetze. Denn Wohnwagen sind nicht so mobil wie Wohnmobile, deshalb sind die Brandschutzauflagen an den Stellplatz größer. Bevor du mit einem Wohnwagen im Ernstfall hin und her rangierst und loskommst, sind Wohnmobile und Campervans schon längst über alle Berge. Wie die Internetseite „Smartercamping“ schreibt, sind die Kosten für Stellplätze mit Wohnwagen-Erlaubnis außerdem rund 30 Prozent höher und nicht jeder Stellplatzbetreiber will das zahlen.
Vermeintliche Lücken im Gesetz
Wie finden wir also bei unserem nächsten Camping-Trip einen passenden Stellplatz? Eine gute Adresse sind betreibergeführte Stellplätze. Denn dann kannst du einfach nachfragen, ob auch ein Wohnwagen in Ordnung ist. Bei Stellflächen, die nicht offiziell als Campingplatz gelten, keinen Wasser- oder Stromanschluss haben, ist das oft kein Problem.
Eine weitere Möglichkeit ist es, auf die Beschilderung von Stellplätzen zu achten. Wenn ein Auto mit Wohnwagen abgebildet ist, kannst du auch hier problemlos stehen. Grundsätzlich gilt, dass ein Wohnwagen, angekuppelt ans Auto, unbegrenzt am Straßenrand parken kann. Nicht angekoppelt dagegen maximal 14 Tage auf demselben Parkplatz.
Aber Achtung: Parken und Campen sind zwei Paar Schuhe. Zwar kannst du, um deine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen, auch mal eine Nacht, also maximal zehn Stunden, im Wohnwagen auf einem Parkplatz schlafen, aber Stühle oder andere Camping-Gegenstände solltest du dann nicht rausstellen, das hat dann nichts mehr mit der reinen Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit zu tun. Sobald erkennbar wird, dass du den Wohnwagen zu Wohnzwecken nutzt, solltest du nur Stellplätze wählen, die das auch erlauben.
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Mit den richtigen Apps und Internetseiten findest du auch mit Wohnwagen die passenden Stellplätze.
© Quelle: imago images/Zoonar
Mit diesen Apps findest du deinen Wohnwagen-Stellplatz
Die Internetseite „Camper4all“ bietet eine interaktive Karte an, in der die Stellplätze für Wohnwagen eingezeichnet sind. Außerdem gibt es vom ADAC die Camping-App für Stellplätze 2023, die kostet allerdings 9,99 Euro im App Store.
In der „Camping App Womo Wowa Van Zelt“ kannst du dagegen kostenlos nach Stellplätzen suchen, sowohl in der App als auch in der Desktop-Version. Hier werden bei den Stellplätzen sämtliche Symbole angezeigt und du kannst so problemlos erkennen, ob Wohnwagen erlaubt sind.
Für alle Orte gilt aber: Nimm deinen Müll mit, hab eine Toilette dabei und verlasse den Ort so sauber wie möglich. Sonst wird es bald keine kostenfreien Stellplätze mehr geben.
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