Deutscher Reiseverband sieht Hoffnungsschimmer für Sommer 2021

Eine Frau blick auf das Meer in Spanien. Der Deutsche Reiseverband rechnet auch bei Reisen im Jahr 2020 mit deutlichen Einbußen.

Eine Frau blick auf das Meer in Spanien. Der Deutsche Reiseverband rechnet auch bei Reisen im Jahr 2020 mit deutlichen Einbußen.

Berlin. Die Reisebranche beendet das Touristikjahr mit massiven Verlusten: Zwischen 1. November 2019 und 31. Oktober 2020 sank der Umsatz für Reiseveranstalterreisen, die bei stationären Reisebüros und auf Onlinereiseplattformen gebucht wurden, um 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Sommermonaten, der üblicherweise als Hochsaison geltenden Haupturlaubszeit der Deutschen, gingen die Umsätze sogar um 81 Prozent zurück, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) mit. Diese Zahlen stammen aus einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Travel Data + Analytics (TDA).

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Meistgebuchtes Reiseziel im Sommer war Griechenland

„Dabei begann das Jahr vielversprechend“, sagte der Präsident des Branchenverbandes, Norbert Fiebig, zum Auftakt der Jahrestagung des Verbandes am Dienstag. „Doch mit dem ersten Lockdown stürzten die Buchungsumsätze ins Bodenlose. Wochenlang fanden keine Reisen statt, Neubuchungen gab fast keine.“

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Nachdem die weltweite Reisewarnung Mitte Juni aufgehoben wurde, nahmen die Buchungen für den Sommer zu, vor allem Flugpauschalreisen ans Mittelmeer profitierten. Griechenland sei das meistgebuchte Reiseziel gewesen, so Fiebig. Dort war Urlaub lange ohne Quarantäne oder Corona-Test möglich. Trotzdem erreichte das Ziel bei Weitem nicht das Vorjahresniveau. Bezogen auf das gesamte Touristikjahr betrug der Umsatzrückgang 55 Prozent. Spanien mit der beliebten Insel Mallorca und den Kanaren war am Anfang des Sommers ebenfalls sehr stark nachgefragt, erhielt dann aber durch eine erneute Reisewarnung einen Dämpfer, sodass am Ende 69 Prozent weniger Umsatz für das Gesamtjahr erzielt wurde.

Andere Länder traf es den Auswertungen zufolge ähnlich oder sogar deutlich stärker – dazu zählen Ägypten (minus 67 Prozent), Tunesien (minus 90 Prozent) und die Türkei (minus 77 Prozent) sowie die Fernreiseziele, etwa die USA mit einem Minus von 82 Prozent. Für Thailand fällt der Rückgang mit 41 Prozent dank der Urlaubsreisen in den Wintermonaten vor dem Lockdown noch vergleichsweise moderat aus. Derselbe Effekt kommt auch bei Ägypten zum Tragen.

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Wann kommt die Trendwende in der Touristik? Laut Fiebig sei ein Wiederaufleben für die laufende Wintersaison nicht mehr zu erwarten, für die Reisezeit bis April 2021 liegt der Umsatzrückgang bei über 70 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Reiseverband blickt „verhalten positiv“ auf das Jahr 2021

Mit Blick auf das nächste Jahr sei er jedoch „verhalten positiv“, so Fiebig. Eine Umfrage unter Reiseveranstaltern und Reisebüros habe gezeigt, dass die Hälfte der Unternehmen davon ausgehe, dass das Geschäft im Sommer 2021 wieder anlaufen werde. Grund dafür sei zum einen die aktuelle Entwicklung in puncto Corona-Impfstoff. „Zudem rechnen wir mit einem Nachholeffekt, da viele in diesem Jahr keinen Urlaub machen konnten und ihn auf 2021 verschoben haben“, sagte Fiebig.

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Man dürfe zwar nicht damit rechnen, dass der Schalter einfach umgelegt werde. Aber sollten die Rahmenbedingungen stimmen, zeigte sich der DRV-Präsident optimistisch, „50 bis 60 Prozent der Umsätze des Rekordjahres 2019 von 36 Milliarden Euro für den organisierten Reisemarkt der Reiseveranstalter und Reisebüros erzielen zu können“.


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