Corona-Tests für Reisen: Was sie jetzt kosten – und wo sie noch gemacht werden
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Hinweis auf ein Corona-Testcenter im Flughafen BER. In Deutschland sind die Corona-Tests seit dem 11. Oktober kostenpflichtig. Das hat auch Auswirkungen für Reisende.
Bisher konnten sich alle Bürgerinnen und Bürger ohne Symptome mindestens zweimal pro Woche kostenlos testen lassen. Doch da sich die meisten Menschen in Deutschland inzwischen gegen Corona impfen lassen können, wurde dieses Angebot am 11. Oktober beendet. Eine dauerhafte Übernahme der Testkosten durch die Steuerzahlerinnen und ‑zahler sei nicht länger nötig, so das Bundesgesundheitsministerium. Für ungeimpfte und nicht genesene Reisende wird es damit teurer: Sie müssen die Kosten für mehrere Tests einplanen.
Corona-Schnelltests: Bürger müssen jetzt selber zahlen
Corona-Schnelltests sind für Bürger in Deutschland jetzt nicht mehr kostenlos. Die Politik will so den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich impfen zu lassen.
© Quelle: AFP
Corona-Tests für Einreise, Rückreise und Freizeit
So verlangen die meisten Länder von Touristinnen und Touristen den Nachweis eines aktuellen negativen Corona-Tests, damit sie einreisen dürfen. Umgekehrt gilt auch in Deutschland für Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer die allgemeine Testpflicht vor oder unmittelbar nach der Einreise – egal woher und auf welchem Weg sie kommen. Wer in einem Hochrisikogebiet unterwegs war, muss zusätzlich für zehn Tage in Quarantäne. Wer diese vorzeitig beenden will, muss einen weiteren Test machen.
Hinzu kommt: In zahlreichen Regionen Deutschlands und Ländern Europas gelten entweder die 3G- oder sogar die 2G-Regel. Das heißt für Nicht-Geimpfte oder ‑Genesene: Sie benötigen auch für Übernachtungen in Hotels, Restaurantbesuche und viele Freizeitaktivitäten entweder einen negativen Corona-Test (3G) – oder werden komplett ausgeschlossen (2G).
Wie teuer sind Corona-Tests jetzt?
Wie viel ein Corona-Test kostet, entscheiden die Teststationen selbst. Bisher bekommen die Anbieter vom Bund pro Schnelltest 11,50 Euro Vergütung, für genauere PCR-Tests sind es etwa 43 Euro. Für Selbstzahlerinnen und ‑zahler sind diese aber oft teurer – und sie kosten umso mehr, je schneller das Laborergebnis kommt.
Der Corona-Testzentren-Betreiber Coronatest.de, der mit deutschlandweit 31 Testzentren zu den größten Anbietern gehört, hat gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) angekündigt, dass die Corona-Schnelltest nach dem 11. Oktober bei 24,99 Euro liegen sollen. Auch die großen deutschen Flughäfen bieten Reisenden die Möglichkeit, sich auf Corona testen zu lassen. Dort kosten Schnelltests meist 29 Euro, wie der ADAC ermittelt hat.
Es gibt aber auch deutlich günstigere Anbieter: So werden für einen Schnelltest bei „Corona 15″, der Stationen in Hannover, Düsseldorf und Köln betreibt, je nach Standort 14,90 bis 19,90 Euro fällig. Der Testzentrenbetreiber Medicare bietet ebenfalls Corona-Schnelltests ab 14,95 Euro an. PCR-Tests sind immer deutlich teurer.
Wo können sich Reisende testen lassen?
Es ist davon auszugehen, dass es künftig weniger Testzentren geben wird. Infolge der steigenden Impfquote und der damit verbundenen sinkenden Nachfrage wurden bereits im Spätsommer etliche Corona-Teststellen in Deutschland geschlossen. Auch in den Apotheken wird das Testangebot weiter zurückgehen, schätzt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). „Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass viele Apotheken die Tests nicht mehr anbieten werden, wenn die Nachfrage weiter sinkt“, sagte ABDA-Pressesprecherin Ursula Sellerberg dem RND.
Gute Chancen haben Reisende weiterhin an den Flughäfen – dort sind die meisten Testzentren weiterhin geöffnet. Das ist vor allem praktisch für Menschen, die in den Urlaub fliegen und den Pflichttest direkt am Abreisetag machen wollen. Eine Anmeldung ist oftmals erforderlich. Außerdem haben die Bundesländer oder die dortigen Kassenärztlichen Vereinigungen die aktuellen Corona-Teststationen zusammengefasst:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Kassenärzte erwarten Lockerungen der Corona-Einschränkungen
Nach der Korrektur der offiziellen Impfquote erwartet die Kassenärztliche Bundesvereinigung eine baldige Lockerung von Corona-Restriktionen.
© Quelle: Reuters
Für wen sind die Schnelltests weiter kostenlos?
Die meisten Bürgerinnen und Bürger müssen ab sofort ihre Corona-Tests selbst zahlen, doch es gibt Ausnahmen und Übergangsregeln: So können beispielsweise Kinder von zwölf bis 17 Jahren sowie Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen Test pro Woche gratis machen. Grund dafür ist, dass es für sie erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt. Außerdem werden die Kosten für Corona-Tests für Personen, auf die einer der folgenden Punkte zutrifft, weiter vom Bund übernommen:
- jünger als zwölf Jahre
- Therapie, die das Immunsystem supprimiert
- Freitestung nach einer Quarantäne
- genesene Personen, deren Corona-Infektion nicht länger als sechs Monate zurückliegt
- Studierende aus dem Ausland, die mit einem in Deutschland nicht anerkannten Impfstoff geimpft sind
- Teilnehmende einer Corona-Wirksamkeitsstudie
Für Kinder unter zwölf Jahren reicht ein Ausweis mit Foto und Alter aus, um den Corona-Test weiterhin gratis zu bekommen. Erwachsene benötigen neben dem Personalausweis auch ein Dokument, auf dem steht, wieso die Person nicht geimpft werden kann. Auf diesem Nachweis sollten der Name, die Anschrift und das Geburtsdatum der Person stehen, ebenso wie die Daten der Arztpraxis.
RND/gei/bv