Chaos am BER: Passagiere sollten zwischenzeitlich vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein

Zahlreiche Passagiere stehen am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) im Terminal 1 vor der Sicherheitskontrolle Schlange.

Zahlreiche Passagiere stehen am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) im Terminal 1 vor der Sicherheitskontrolle Schlange.

Zum Beginn der Herbst­ferien herrschte am BER Chaos, der neue Haupt­stadt­flug­hafen war völlig über­lastet. Im Terminal bildeten sich teil­weise mehrere Hundert Meter lange Schlangen, Passa­giere warteten mitunter mehrere Stunden auf den Check-in, einige verpassten ihren Flug. Die Luft­hansa verbreitete zwischen­zeitlich nicht gerade Hoff­nung, dass sich die Situation in den kommenden Tagen verbesseren würde: Sie bat ihre Kundinnen und Kunden darum, künftig vier Stunden vor Abflug am BER zu sein – selbst bei einem Inlands­flug.

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Am Diens­tag­nach­mittag nahm die Flug­gesell­schaft diese Empfehlung aber wieder zurück. „Wir haben unsere Kunden­kommuni­kation in diesem Punkt korrigiert“, hieß es. „Nach wie vor bitten wir unsere Gäste, früh­zeitig zum BER anzureisen, insbesondere bei Abflügen am Vormittag, da in dieser Zeit das Passagier­aufkommen besonders hoch ist.“

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Zuvor hatte die „Berliner Morgen­­post“ über einen konkreten Fall berichtet. Demnach erhielt ein Passagier, der einen Flug von Berlin nach Frankfurt gebucht hatte, eine E-Mail der Luft­hansa. Darin heißt es: „Aufgrund des erhöhten Passagier­aufkommens zum Ferien­beginn kann es zu längeren Warte­zeiten an den Check-in-Schaltern und an den Sicherheits­kontrollen am Flug­hafen Berlin kommen. Aus diesem Grunde möchten wir Sie bitten, mindestens 240 Minuten vor Abflug am Flug­hafen einzutreffen.“ Gleich­zeitig bat sie darum, auch den Online- und Vorabend-Check-in sowie den digitalen Vorab­check von Reise­doku­menten zu nutzen.

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„Make Bahn great again“: Spott im Netz

Auf Twitter gab es zahlreiche Reaktionen – sie reichten von Wut über Ungläubig­keit bis hin zu Häme und Spott. So wurde beispiels­weise darauf hingewiesen, dass es sich innerhalb Deutsch­lands bei einer Check-in-Zeit von vier Stunden durchaus lohnen würde, auf die Deut­sche Bahn umzusteigen. „Da könnte die @DB_Bahn sogar noch mal in Brandenburg zur Zigaretten­pause halten“, heißt es da, oder: „Make Bahn great again.“

In der Tat braucht der ICE-Sprinter von Berlin nach Frankfurt nur 3:52 Stunden, bis nach München sind es plan­mäßig 4:34 Stunden.

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Wieso warten Passagiere am Flughafen BER so lange?

Die Luft­hansa wich mit ihrer vorüber­gehenden Auffor­derung von der Empfehlung der Flug­hafen­gesell­schaft FBB ab. Diese hatte noch am Mon­tag bekräftigt, „mindestens zwei Stunden“ Vorlauf seien im Normalfall ausreichend. Ein Flug­hafen­sprecher verwies aller­dings auf den Ferien­beginn in Berlin und Brandenburg, demnach reisten allein am Frei­tag erstmals in der Pandemie wieder rund 67.000 Passagiere über den BER. Am Sams­tag waren es demnach 55.000 und am Sonn­tag 66.000 Passa­giere.

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Wann Passa­giere mit einer Entspannung der Lage rechnen können? Die Luft­hansa teilte dem Redaktions­Netz­werk Deutsch­land (RND) dies­bezüg­lich wenig konkret mit: „Wir prüfen kontinuier­lich gemeinsam mit dem Flug­hafen und unseren Dienst­leistern, wie wir die Situation verbessern können, um unseren Kunden so schnell wie möglich wieder den gewohnten Service bieten zu können.“

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die Schuld für das Warte­chaos hatten alle Beteiligten beim jeweils anderen gesucht. So verwies die Luft­hansa am Mon­tag auf mangelnde Abfertigungs­kapazitäten am Flug­hafen Berlin-Branden­burg (BER) hin. Man habe beim Check-in die maximal mögliche Zahl von zwölf Schaltern geöffnet und zudem zusätz­liches Personal im Warte­bereich eingesetzt. Derzeit ist der Check-in besonders aufwendig, weil aufgrund der Pandemie die meisten Reisenden dort Corona-Tests oder Impf­nach­weise vorlegen müssten, um ihre Reise antreten zu können.

Die Flug­hafen­gesell­schaft Berlin-Branden­burg hatte die Probleme am Wochen­ende deshalb vor allem auf Personal­engpässe an den Schaltern, die am BER von den Flug­gesell­schaften besetzt werden, geschoben. Vor allem wegen Krank­meldungen habe die Personal­decke dort „unter den Planungen“ gelegen. So sei es vor allem am Sams­tag zu deut­lich verlängerten Warte­zeiten gekommen, obwohl an dem Tag weniger Menschen als am Frei­tag und Sonn­tag unterwegs waren. Auch bei den Boden­verkehrs­dienst­leistern fehlte es aufgrund von Krank­heit demnach an Personal.

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Am BER ist derzeit aus Kosten­gründen nur eines von drei Passa­gier­terminals geöffnet: das Haupt­terminal T1. Nach wie vor gehen die Verant­wort­lichen aber davon aus, dass die Kapazitäten dort ausreichen, solange die Personal­decke nicht zu dünn wird. Eine kurz­fristige Öffnung des im vergangenen Jahr fertig­gestellten Terminals T2 sei derzeit nicht geplant.

Mehr BER-Personal am Wochenende

Die Flug­hafen­gesell­schaft FBB kündigte derweil gegenüber der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ an, am kommenden Wochen­ende zwei Eingreif­truppen mit bis zu 40 Mitarbeitern und Mitarbieterinnen einzusetzen, um die Lage im Terminal und auf dem Roll­feld zu entspannen. 20 Personen sollen demnach vor den Check-in-Schaltern ordnend eingreifen und helfen, die Warte­schlangen zu sortieren.

So werde zum Beispiel sicher­gestellt, „dass Passa­giere, die auf Inlands­flüge gebucht sind und deshalb keine Impf­nach­weise vorlegen müssen, direkt zu den Gepäck­auto­maten geführt werden“, erklärte Flug­hafen­sprecher Hannes Stefan Höne­mann gegen­über der Zeitung.

RND/gei/dpa

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