„Mitfahrt kann nicht garantiert werden“: Etliche Bahnhöfe und Züge völlig überfüllt
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Berlin: Zahlreiche Menschen, zum Teil mit Fahrrädern, steigen am Hauptbahnhof in einen Regionalzug der Linie RE 5 nach Rostock.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa
Sind Züge und Bahnhöfe an Pfingsten so überfüllt wie zuvor prophezeit? Teilweise ja. Auf der Strecke von Berlin nach Rostock am Morgen beispielsweise: Der Zug konnte nicht weiterfahren, weil ein Reisender eine Türsperrung verursacht hat. Die halbe Besatzung musste aussteigen, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Erst nach rund 45 Minuten geht die Fahrt für die Verbliebenen weiter. Verstopft sind die Züge ebenfalls auf der Strecke von der Hauptstadt nach Stralsund. Zahlreiche Reisende fanden dort keinen Sitzplatz und standen in den Gängen.
Überhaupt war das Gedränge auf den Bahnsteigen Berlins groß. Bundespolizistinnen und ‑polizisten waren dort verstärkt unterwegs. Bereits am Freitag haben Beamtinnen und Beamte dort ausgeholfen, als am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen Züge nach Stralsund und Rostock überfüllt gewesen waren. Reisende mussten auch hier gebeten werden auszusteigen.
9-Euro-Ticket: RE 5 von Berlin nach Rostock komplett überfüllt
Auf Gleis neun versuchen sich rund hundert Menschen noch in den RE 5 nach Rostock zu quetschen. Nur wenige schaffen es, der Zug ist schon komplett voll.
© Quelle: RND
Auch in Hamburg drängen sich die Reisenden dicht an dicht auf dem Bahnsteig, in der Hoffnung, zumindest einen Stehplatz im Zug zu ergattern. Ein Tweet der Bahn zum Zug von Hamburg nach Westerland um 8.30 Uhr am Samstag macht wenig Hoffnung: „Außergewöhnlich hohes Reisendenaufkommen, eine Mitfahrt kann nicht garantiert werden.“
Tatsächlich hatten nicht alle Erfolg. Ein Video zeigt, wie ein Bahnmitarbeiter in Hamburg gestrandeten Reisenden die Mitfahrt im RE 5 nach Rostock verweigert. Der Zug war zu diesem Zeitpunkt schon komplett voll.
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Hamburg Hauptbahnhof: Vor allem in den Zügen Richtung Küste ist es am Samstag voll.
© Quelle: privat
In Sachen Fahrräder hat die Bahn in Schleswig-Holstein auf der beliebten Strecke Richtung schon frühzeitig durchgegriffen und deren Mitnahme von vornherein ausgeschlossen. Die Verkehrsunternehmen hatten schon vor dem Ticketstart angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde.
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Von chaotischen Verhältnissen und überfüllten Zügen berichtet die Bahn zudem aus Regionalbahnen von Leipzig nach Weimar. Die Menschen hätten sich mit Gepäck und Fahrrädern in den Fluren und den Türbereichen gedrängt. Reisende, die zusteigen wollten, seien von den Gleisen zurückgeschickt worden.
„Regionalzüge, insbesondere zu den touristischen Zielen, sind heute wie erwartet sehr stark nachgefragt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage. Fahrgäste sollten sich kurz vor Reiseantritt noch einmal in den Auskunftsmedien der Verkehrsverbünde vor Ort oder über den DB Navigator informieren.
Mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt: ruhige Lage am Vormittag
Und wie sieht es aktuell auf Sylt aus? Alternative Gruppierungen hatten vor Wochen scherzhaft zu „Chaostagen“ auf der oft zitierten Insel der „Reichen und Schönen“ ausgerufen. Zuvor hatte die lokale Tourismusagentur die Befürchtung geäußert, Reisende mit 9-Euro-Ticket könnten die Insel an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. Die Aussagen wurden mit wenig Wohlwollen aufgenommen, viele Menschen fühlten sich zu Zweite-Klasse-Touristinnen und ‑Touristen degradiert.
Am Samstagmorgen gegen 11 Uhr fehlt vom Chaos noch jede Spur. Die Lage könnte sich im Verlauf des Wochenendes jedoch drastisch ändern, da Reisende wegen Zugausfällen und ‑verspätungen erst später eintreffen werden. Gegen Mittag wurde es dann an den Stränden und in den Fußgängerzonen Westerlands voller. Hier spielten Alternative Flunkyball.
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Pfingstwochenende schon immer beliebte Reisezeit für die Bahn
Bereits am Freitag waren in ganz Deutschland etliche Bahnsteige und Züge überfüllt. „Mitfahrt kann nicht garantiert werden“, warnte die Bahn ab Mittag per DB-Navigator-App für einige Züge. Bei zu vielen Fahrgästen müssen Reisende am Bahnhof zurückgelassen werden. Unter anderem ist das bereits am Stuttgarter Hauptbahnhof passiert, dort haben Fahrgäste einen Zug wegen Überfüllung verlassen müssen.
Auch ohne das 9-Euro-Ticket herrscht über Pfingsten traditionell reger Betrieb bei der Bahn, jetzt kommen noch die Reisenden mit dem günstigen Fahrschein hinzu. Das Wochenende gilt demnach als erste Bewährungsprobe für die Rabattaktion, besonders auf den touristischen Strecken.
RND/vh/mit dpa
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