“Wollen ihn nicht in unserer Stadt”: Widerstand gegen Konzerte von Xavier Naidoo

Sänger Xavier Naidoo sitzt nicht mehr in der “DSDS”-Jury.

Sänger Xavier Naidoo sitzt nicht mehr in der “DSDS”-Jury.

Dortmund. Der Druck auf den wegen rassistischer Äußerungen in die Kritik geratenen Sänger Xavier Naidoo wird immer größer: In mehreren Orten in Deutschland formiert sich Widerstand gegen Auftritte des Sängers, unter anderem will die Stadt Dortmund ein für Anfang September geplantes Konzert im Westfalenpark stoppen. Der Oberbürgermeister bezieht jetzt eindeutig Stellung.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

“Kontakte zur Identitären Bewegung”

Naidoo habe öffentlich Äußerungen “mit rassistischer und antidemokratischer Tendenz” getätigt, wird SPD-Oberbürgermeister Ullrich Sierau in einer Mitteilung zitiert. Er habe “Verschwörungstheorien mit teils antisemitischen Bezügen” geäußert und pflege in den sozialen Medien Kontakte zur Identitären Bewegung. “Wir wollen Xavier Naidoo nicht in unserer Stadt und auch nicht jene Anhänger seiner Musik, die seine Positionen teilen”, so Sierau.

Die Stadt Dortmund erörtere nun in Gesprächen mit dem externen Veranstalter, der die Fläche im Westfalenpark gemietet und den Künstler engagiert hat, wie sich eine Absage am besten regeln lasse. Kritik an der SPD-Forderung kommt von der AfD: Der Bundestagsabgeordnete Thomas Ehrhorn schrieb in einer Mitteilung, das Vorgehen erinnere “an schlimmste DDR-Zeiten”.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Xavier Naidoo: Grenze sei überschritten

Naidoo sieht sich nach Aussagen in Videos, die in sozialen Medien verbreitet wurden, mit Rassismusvorwürfen konfrontiert, RTL hat den Sänger deswegen aus der Jury der aktuellen “Deutschland sucht den Superstar”-Staffel geschmissen. Schon in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Irritationen über Äußerungen des Musikers gegeben, die von Verschwörungstheorien bis hin zu homophoben Aussagen reichten. Naidoo zählt außerdem zu den prominenten Corona-Leugnern, die rechte Verschwörungstheoretiker noch weiter bestärken.

Nach dem Videoskandal kritisierte auch der Veranstalter des Mainzer Festivals “Summer in the City” Naidoo scharf. Der Musiker sollte eigentlich im August in Rheinland-Pfalz auftreten. Der Citymarketing-Chef August Moderer sagte damals: “Jetzt ist eine Grenze überschritten.” Laut “Focus Online” sprach sich auch der FDP-Kreisvorsitzende David Dietz aus Mainz gegen das Konzert aus: “Einen derartigen Auftritt braucht’s in Mainz im Sommer nicht.”

Grüne Jugend stellt sich gegen Auftritt von Xavier Naidoo

Auch in Kassel in Hessen und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern wurde über die Konzerte von Naidoo diskutiert. Die Jugendorganisation der Grünen in Kassel forderte die Absage seines Auftritts im August, wie die Seite “HNA” berichtete. Laut der Grünen Jugend sei Naidoo “ein homophober Rassist, der antisemitische Sprache verwendet und rechtsextreme Verschwörungstheorien verbreitet”. Die Rostocker SPD forderte ebenfalls eine Absage des Konzerts im August. “Wer solche rassistischen Lügen über Menschen verbreitet, hat keinen Platz in unserer Hanse- und Universitätsstadt”, sagte das Bürgerschaftsmitglied Anne Mucha laut “Ostsee-Zeitung”.

Die Konzerte in Kassel und Rostock fallen nun tatsächlich aus, jedoch nicht wegen der kontroversen Aussagen Naidoos: Das Großveranstaltungsverbot im Zuge der Coronavirus-Krise sorgt dafür. Ob Naidoo in Dortmund auftreten wird, ist noch unklar.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/am mit dpa

Mehr aus Promis

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken