Er spielte Sam Hawkens

Trauer um Ralf Wolter: „Winnetou“-Star ist tot

Der Schauspieler Ralf Wolter ist tot.

Der Schauspieler Ralf Wolter ist tot.

Ein Mann für die kleinen großen Rollen: Es gab nur wenige Schauspieler in Deutschland, die auf eine ähnlich lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken können wie Ralf Wolter. Auch wenn der gebürtige Berliner fast immer nur den lustigen Nebenmann (oder Sidekick) spielen durfte, kannte wohl jeder sein Gesicht aus über 230 Film- und TV-Produktionen, in denen er seit 1951 mitwirkte. Jetzt ist Ralf Wolter im Alter von 95 Jahren gestorben, wie seine Ehefrau am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

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Ralf Wolter (links) in seiner Rolle als Sam Hawkins im Jahr 1965.

Ralf Wolter (links) in seiner Rolle als Sam Hawkins im Jahr 1965.

Dass es ihn zunächst zur Bühne zog, verwundert nicht: Ralf Wolter kam aus einer Artistenfamilie. Im Alter von 20 Jahren besuchte er eine Schauspielschule. Er bekam erste Engagements am Theater und bewies sein komisches Talent in den 50er-Jahren auch als Kabarettist bei den Gruppen Dachluke, Mausefalle und Rauchfang.

Parallel nahm auch seine Filmkarriere Schwung auf: Wolter spielte Nebenrollen in Komödien wie „Die Beine von Dolores“, „Das Wirtshaus im Spessart“ und „Natürlich die Autofahrer“. Sogar US-Regisseur Billy Wilder wurde auf ihn aufmerksam und besetzte ihn in seiner Ost-West-Komödie „Eins, zwei, drei“ als russischen Agenten. Seine bekannteste Rolle spielte Ralf Wolter ab 1962 als Sam Hawkens in sechs „Winnetou“-Filmen, auch als Hadschi Halef Omar war er in mehreren Karl-May-Verfilmungen zu sehen.

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Zufrieden in der Rente

In den 70er-Jahren spielte er in zahlreichen Komödien an der Seite von Heintje, Roy Black und Heinz Erhardt, danach war Ralf Wolter vorwiegend in TV-Produktionen („Büro, Büro“, „Der Alte“, „Ein Heim für Tiere“, „Mit Leib und Seele“) zu sehen. Seine letzte Rolle spielte er 2012 im Kinofilm „Bis zum Horizont, dann links!“, seinen Abschied von Film und Fernsehen erklärte er kurz darauf in einem Interview mit der „Bild“: „Man erreicht irgendwann einen Punkt, wo man sagt: Es ist wirklich genug, ich will nicht mehr.“

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Edith, mit der er seit 1959 verheiratet war, genoss er seine Schauspielrente, ließ er damals wissen. Er fahre Fahrrad, um fit zu bleiben, „mindestens eine halbe Stunde am Tag und meistens zum Einkaufen“, erzählte Wolter der „Bild“. Vor dem Tod hatte er keine Angst: „Der wird irgendwann vor meiner Tür stehen. Ich hatte ein langes Glück mit meiner lieben Frau. Eine Amy Winehouse ist mit 27 gestorben. Sie ist hochgeschossen wie eine Rakete und dann wurde ihr Leben abgeschnitten. Aber mit 86 sage ich: ‚Ich bin zufrieden, wenn ich abends denke, es war wieder ein schöner Tag.‘“

RND/Teleschau/dpa

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