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Wildwuchs und Färbeexperimente: Promis in der Frisurenkrise
Wildwuchs und Färbeexperimente: Promis in der Frisurenkrise
- Deutschlands Haare stehen nach monatelangem Lockdown Kopf.
- Doch viele Politiker und Promis haben ihren Umgang mit der Frisurenkrise gefunden.
- Nur eine sieht aus wie immer.
Hannover. Seit dem 16. Dezember sind die Friseure in Deutschland im Corona-Lockdown – und das bleibt noch bis zum 1. März so. Neben wirtschaftlichen Einbußen für die Betriebe hat das auch ästhetische Folgen: Plötzlich hat kaum jemand mehr die Haare schön, das gilt auch für Köpfe, die das Land repräsentieren oder die regelmäßig in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Neben ungewöhnlichen Anblicken sorgt das auch für kreative Lösungen bei Politikerin und Promis.
Markus Söder kümmert sich selbst um seine Haare
So hat es der monatelange Lockdown möglich gemacht, dabei zuzusehen, wie die Haare des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Parteivorsitzenden Markus Söder länger und länger wurden.

Das heißt aber nicht zwingend, dass er sich nicht um seine Haare kümmert: Dem Bayerischen Rundfunk (BR) erklärte die Staatskanzlei, Söder übernehme diese Aufgabe derzeit selbst.
Julia Klöckner vergleicht sich bei Instagram mit ihrem Hund
Mit kreativen Auswegen begegnet auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) dem stillgelegten Friseurhandwerk. „Mit etwas Übung bekomme ich meine länger gewordenen Haare mit dem Lockenstab zu einer Frisur“, erklärt sie. Erst kürzlich verglich sie ihren aktuellen Look auf Instagram mit dem Fell ihres Hundes.
„Ich habe es auch schon gewagt, mit einem gekauften Haarschneideset mir die Haarspitzen zu schneiden, unter Youtube-Videoanleitung“, sagt die CDU-Politikerin. Und auch die blonde Mähne hat sie schon selbst gefärbt – mit der einen oder anderen Überraschung, gesteht Klöckner. Sie habe beim Aktenlesen die Zeit vergessen: „Das Färbeergebnis war am Ende anders als geplant, aber interessant.“
Lockdownfrisur: Horst Seehofers Haare wehen im Wind
Haare, die nicht aufhören zu wachsen, und Schutzmaßnahmen, die den Gang zum Friseur unmöglich machen: Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat im Lockdown einen Haarschnitt, der den Eindruck vermittelt, dass er sich an die Regeln hält. Auf einer Aufnahme vom 18. Februar, bei der er sich über die temporären Grenzkontrollen beim Bundespolizeirevier Breitenau informiert, wehen seine mittlerweile etwas längeren weißen Haare im Wind.

Dorothee Bär vertraut auf ihre Töchter
Parteikollegin Dorothee Bär hingegen vertraut beim Stylen der Haare im Corona-Lockdown auf ihre internetaffinen Töchter. Zwar gebe es derzeit kaum öffentliche Termine, sagt die Digitalministerin, dennoch fänden die Kabinettssitzungen analog statt und auch der Bundestag treffe sich noch in Präsenzform. Das heiße aber nicht, dass die tägliche Frisur nicht auch bei Videokonferenzen sitzen sollte. „Gut, dass ich zwei engagierte Töchter habe, die endlich mal beweisen können, dass ihr stundenlanges Beschäftigen mit Schmink- und Frisurentutorials auf Youtube keine verschwendete Zeit war“, sagt Bär.
Robert Habeck legt selbst Hand bei den Haaren an
Trendsetter in Sachen kreative Lösungen ist Grünen-Parteivorsitzender Robert Habeck: Schon im ersten Corona-Lockdown legte der 51-Jährige selbst Hand an – und teilte die Szene eines Politikers, der sich im T-Shirt im Freien selbst den Kopf rasiert, bei Instagram.
Angela Merkel steht öffentlich zu Leistungen einer Assistentin
Und die Bundeskanzlerin? Die sieht im Lockdown aus wie immer – ob Neujahrsansprache, Pressestatement oder Social-Media-Video. Sie nimmt für Make-up und Frisur die Leistungen einer Assistentin in Anspruch. Dabei würden in Zeiten der Pandemie selbstverständlich die Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts eingehalten, wie es vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung heißt. „Dass man langsam grau wird, damit muss man dann leben“, erklärte Merkel jüngst in einem Interview mit RTL. „Ich freue mich auch, wenn Friseure mal wieder aufmachen können.“

Sonja Zietlow mit dunklem Ansatz
Auch Promis sind wegen der Beschränkungen dazu gezwungen, dem Luxus einer frisierten Mähne abzuschwören. So zeigte sich beispielsweise TV-Moderatorin Sonja Zietlow in einem Video bei Instagram mit einem dunklen Ansatz: Nur die Spitzen ihrer Kurzhaarfrisur zeugen noch von der hellblonden Farbe, die einst ihren gesamten Kopf bedeckt hat.
Haare von Ross Antony waren mal kürzer
Von einer Kurzhaarfrisur kann bei Kollege Ross Antony nicht mehr die Rede sein. Der Sänger will von seinen Fans sogar wissen, wie sie seine Corona-Frisur finden: „Gut oder eher schlecht?“ Für das Foto gab es mehr als 16.000 Likes.
Journalistin Dunja Hayali wird im Lockdown zur Beautybloggerin
„Nutzt ja nix“, sagt ZDF-Journalistin Dunja Hayali: Sie hat vor der Wiederöffnung der Friseursalons noch mal selbst Hand angelegt, wie ein Foto bei Instagram zeigt. Einen gänzlich entspannten Eindruck macht die 46-Jährige dabei jedoch nicht: Sie kneift neben der Schere auch die Augen zusammen. „Nach dem Selber-Haareschneiden ist vor dem Selber-Schminken“, schreibt sie zu der Aufnahme.
Manchmal ist es leichter, sich nicht so ernst zu nehmen: Bereits Ende Januar zeigte Hayali sich bei Instagram beim Blitzstyling ihrer Haare – mit dem Hashtag „Tutorial“. „Beautybloggerin 2.0“, kommentierte Kollegin Ruth Moschner scherzhaft.
Friseure bis zum 1. März dicht: Auch Kerstin Heinrichs färbt sich die Haare selbst
Doch die Aufgaben von Friseuren gehen über das Stylen und Schneiden der Haare hinaus: „Sat.1-Frühstücksfernsehen“-Moderatorin Kerstin Heinrichs versucht sich daher auch am Färben ihrer Kurzhaarfrisur – und zwar mithilfe eines natürlichen Aufhellens mit Zitrone, wie sie in ihrem dazugehörige Post beschreibt. „#Durchhalten“, kommentiert sie unter dem Foto.
Und bald hat das Warten tatsächlich ein Ende: Schon jetzt gibt es einen großen Ansturm auf Friseurtermine ab 1. März, die Telefone in deutschen Salons klingeln ununterbrochen. „Der März ist bundesweit schon ziemlich ausgebucht“, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland.
RND