„White Lives Matter“: Kanye West verteidigt T-Shirt-Slogan im TV
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US-Rapper Kanye West bei einem Auftritt im Rahmen seiner Präsidentschaftskandidatur 2020. Immer wieder steht der Rapper in der Kritik. Zuletzt zeigte er sich auf der Pariser Fashion Week mit einem Longsleeve, auf dem „White Lives Matter“ zu lesen war.
© Quelle: Lauren Petracca Ipetracca/The Po
Paris. Sein T-Shirt-Spruch sorgte bei der Pariser Fashion-Week für Aufsehen - jetzt hat Rapper Kanye West den umstrittenen „White-Lives-Matter“-Aufdruck im US-Fernsehen verteidigt. „Die Antwort auf die Frage, warum ich „White Lives Matter“ (Weiße Leben zählen) auf ein Shirt geschrieben habe, ist, weil es so ist. Es ist das Offensichtliche“, sagte West am Donnerstag (Ortszeit) in einer Sendung mit Tucker Carlson, einem einflussreichen Moderator einer Abendsendung beim konservativen TV-Sender Fox News.
„Gewisse Dinge mache ich einfach aus einem Gefühl heraus, ich kanalisiere einfach die Energie. Es fühlt sich einfach richtig an“, sagte West weiter zur Begründung. „Man nutzt sein Bauchgefühl, seine Verbindung zu Gott, und einfach (seine) Genialität.“
Der 45-jährige US-Rapper hatte das langärmlige T-Shirt mit dem Slogan „White Lives Matter“ während der Pariser Fashion Week am Montag getragen. Die Anti-Rassismus-Organisation Anti-Defamation League stuft den Satz als rassistische Reaktion auf die „Black Lives Matter“-Bewegung ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Im Mai 2020 war der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA getötet worden. Unter dem Motto „Black Lives Matter“ kam es danach monatelang zu landesweiten Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus.
Adidas zieht Konsequenzen
Unterdessen kündigte der Sportartikelriese Adidas an, seine Partnerschaft mit West zu überdenken. „Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen“, hieß es in einer Mitteilung. Eine erfolgreiche Partnerschaft beruhe auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Werten. Der exzentrische US-Superstar hatte Adidas zuletzt vorgeworfen, sich nicht an Abmachungen und Verträge mit ihm gehalten zu haben. Generell fühlt er sich bei Entscheidungen nicht genug eingebunden und fordert mehr Einfluss. West klagte zudem, seine Ideen würden kopiert und für eigene Markenprodukte verwendet.
West und die Politik
Der Rapper äußert sich auch immer wieder politisch. Kanye West war einer von wenigen populären Künstlern, die den früheren US-Präsidenten Donald Trump öffentlich unterstützten. 2018 traf er Trump im Weißen Haus und trug dabei eine Baseball-Mütze mit dessen Wahlkampf-Slogan „Make America Great Again“. 2020 bewarb sich West selbst für das Amt des US-Präsidenten. Wegen verpasster Anmeldefristen schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.
West erregt häufig mit bizarren Nachrichten in seinen sozialen Kanälen Aufsehen. Medienberichten zufolge leidet er seit Jahren unter psychischen Problemen.
RND/dpa