Weitere Zeugen im Missbrauchsprozess gegen R. Kelly erwartet

Eine Gerichtszeichnung, die von einem Videomonitor eines Gerichtssaals in Brooklyn gemacht wurde, zeigt den Angeklagten R. Kelly (l) während des Eröffnungstages seines Prozesses.

Eine Gerichtszeichnung, die von einem Videomonitor eines Gerichtssaals in Brooklyn gemacht wurde, zeigt den Angeklagten R. Kelly (l) während des Eröffnungstages seines Prozesses.

New York. Mehr als zwei Jahrzehnte nach den ersten öffentlichen Missbrauchsvorwürfen gegen den einstigen Pop-Superstar R. Kelly (54, „I Believe I Can Fly“) hat ein mutmaßliches Opfer vor Gericht schwere Anschuldigungen gegen ihn vorgetragen. Zum Beginn eines umfangreichen neuen Prozesses sagte am Mittwoch eine heute 28 Jahre alte Frau, dass der Sänger sie als Minderjährige im Alter von 16 Jahren sexuell und körperlich misshandelt habe.

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Unter anderem habe er sie bewusstlos geschlagen, weil sie bei einem ihrer Besuche in Kellys Zuhause gegen dessen strikte Regeln verstoßen habe, erklärte die Frau laut „New York Times“. Weitere Aussagen mutmaßlicher Opfer wurden für den zweiten Prozesstag am Donnerstag erwartet.

Seit 2019 im Gefängnis

Kelly werden vor dem Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn unter anderem die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung vorgeworfen. Bei einer Verurteilung in allen Punkten droht dem Sänger eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt hat. Staatsanwältin Maria Cruz Melendez bezeichnete Kelly am Mittwoch in ihrem Auftaktplädoyer laut Medienberichten als „Predator“ (wörtlich eigentlich: Raubtier) - ein Begriff, der in den USA häufig für Sexualstraftäter verwendet wird. Fernsehkameras waren im Gerichtssaal nicht zugelassen.

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Der Sänger soll laut Anklage jahrzehntelang erwachsene Frauen genauso wie Minderjährige und mindestens in einem Fall auch einen Jungen für Geschlechtsverkehr rekrutiert haben, wie Medien die Vorwürfe zusammenfassten. Der seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzende Musiker hat alle Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen und seinen Kritikern eine Rufmord-Kampagne vorgeworfen.

Mehrwöchiges Verfahren

Das Verfahren soll mehrere Wochen dauern, bis zu 3500 Beweisstücke könnten eingebracht werden. Unabhängig vom Ausgang des New Yorker Verfahrens muss der Sänger sich auch in weiteren Verfahren in Illinois und Minnesota zu ähnlichen Anklagepunkten verantworten.

Erste Anschuldigungen gegen den 1967 in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborenen Musiker wurden bereits vor rund 25 Jahren bekannt. 2008 stand er wegen des Besitzes von Bildern schweren sexuellen Kindesmissbrauchs vor Gericht und wurde freigesprochen.

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RND/dpa

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