Trump ruft zum Coca-Cola-Boykott auf, trinkt aber trotzdem weiter seine Coke
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Donald Trump im Oval Office.
© Quelle: Evan Vucci/AP/dpa
Atlanta. Das corporate America, die großen amerikanischen Unternehmen, hält sich in der Regel zurück, wenn es um politische Meinungsäußerung geht, zumindest bei Themen, die es nicht unmittelbar betreffen. Im Fall der umstrittenen Wahlrechtsreform im US-Staat Georgia ist das anders. Die Fluggesellschaft United Airlines nennt die Beschränkungen „falsch“, weil sie „das Recht amerikanischer Bürger, zu wählen“ verletzten. Der Chef von Delta Airlines, Ed Bastian, sagt, die Reform „basiert auf einer Lüge“. Kritisch äußern sich unter anderem auch der Pharmaziegigant Merck, der Paketzusteller UPS, die Bank JP Morgan Chase oder der Technikriese Microsoft. Und sogar eine der größten amerikanischen Sportligen, die Major League Baseball, protestiert und sagt das in Georgias Hauptstadt Atlanta geplante All Star Game ab.
Die vielleicht deutlichsten Worte für die Reform, die die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen, erschwert und die Öffnungszeiten der Wahllokale teils verkürzt, findet aber der Chef von Georgias bekanntestem Unternehmen, Coca-Cola: „Lassen Sie es mich ganz deutlich und unmissverständlich sagen: Diese Gesetzesänderung ist völlig inakzeptabel“, betonte James Quincey in einem Interview mit dem Sender CNBC.
Trump ruft zum Kampf gegen die „Cancel Culture“ auf
Worte, die nachhallen und auch beim früheren Präsidenten Donald Trump Gehör finden. Der lässt am Osterwochenende ein Statement veröffentlichen, in dem er die Republikaner zum Kampf gegen die „Cancel Culture“ und zum Boykott der Major League Baseball, von Delta Airlines, JP Morgan, Chase und UPS aufruft. Und natürlich auch von Coca-Cola, der Limo, die er in der Vergangenheit selbst mit Genuss verzehrte und für die er sich sogar einen Diet Coke Button, einen Diät-Cola-Knopf, im Oval Office des Weißen Hauses einrichten ließ.
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Dass es der Ex-Präsident mit seinem proklamierten Boykott selbst nicht so genau nimmt, stellten findige Twitter-Nutzer allerdings nur wenig später fest. Die schauten auf einem Foto, das Trumps Berater Stephen Miller am Montag bei dem Kurznachrichtendienst veröffentlichte, ganz genau hin.
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Darauf ist Trump in seinem Büro im Luxusanwesen Mar-a-Lago zu sehen. Und, halb verdeckt hinter einem Telefon, steht tatsächlich eine geöffnete Glasflasche aus dem Hause Coca-Cola. „Sieht so aus, dass der Coca-Cola-Boykott in Mar-a-Lago noch nicht begonnen hat“, kommentiert der „Huffington Post“-Korrespondent S. V. Dáte.
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Vielleicht handelt Trump aber auch einfach aus alter Gewohnheit: Laut der „New York Times“ soll er während seiner Amtszeit täglich zwölf Dosen Diät-Cola getrunken haben. Da fällt der Verzicht womöglich schwerer als gedacht.
RND