Staatsanwältin: R. Kelly nutzte seinen Ruhm für Missbrauch
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R. Kelly steht während seiner Anhörung im Missbrauchsprozess gegen ihn im Leighton Criminal Court Building in Chicago.
© Quelle: Antonio Perez/Chicago Tribune/TN
Chicago. Eine Staatsanwältin hat den gefallenen Popstar R. Kelly in dessen Chicagoer Missbrauchsprozess in ihrem Schlussplädoyer als perfide vorgehenden Sexualstraftäter charakterisiert. In dem Prozess, in dem es unter anderem um die Herstellung von Kinderpornografie, den Missbrauch von Minderjährigen und Justizbehinderung geht, sagte Elizabeth Pozolo am Montag an die Geschworenen gerichtet, der Grammy-Gewinner habe seinen Ruhm dazu genutzt, Minderjährige sexuell zu missbrauchen.
Dabei zitierte sie eine der Beschuldigerinnen des „I Believe I Can Fly“-Sängers, die in dem Verfahren unter dem Pseudonym „Jane“ als erste Zeugin der Regierung aufgetreten war. Pozolo sagte, Kelly habe Janes damalige Jugend ausgenutzt und sie wiederholt missbraucht. „Er hat zu seinem eigenen kranken Vergnügen erniedrigende Handlungen an ihr vorgenommen.“
Kelly und seine beiden Mitangeklagten hätten dabei geholfen, kinderpornografische Videos wiederzufinden. Sie hätten vor Kellys Prozess von 2008, in dem er freigesprochen wurde, Beweise versteckt. Sie hätten versucht, zu vertuschen, dass „R. Kelly... der R'n'B-Superstar... eigentlich ein Sexualstraftäter ist.“
Zeugen bedroht und Videobeweise verheimlicht?
Mit Kelly angeklagt sind der frühere Geschäftsmann Derrell McDavid und Kellys Ex-Mitarbeiter Milton Brown. McDavid sagte aus, er habe Kelly geglaubt, als dieser den Missbrauch Minderjähriger bestritten habe. Während des aktuellen Prozesses habe er an der Glaubwürdigkeit des Sängers zu zweifeln begonnen. Kelly und McDavid wird vorgeworfen, den Prozess von 2008 manipuliert zu haben, indem sie Zeugen bedrohten und Videobeweise verheimlichten.
Beide müssen sich zudem wegen Kinderpornografie verantworten. Milton wird die Entgegennahme von Kinderpornografie vorgeworfen. McDavid war der einzige der drei Angeklagten, der in eigener Sache aussagte.
Der 55-jährige Kelly war im Juni bereits in einem separaten Verfahren auf Bundesebene in New York zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
RND/AP