J.K. Rowling: “Harry Potter”-Schöpferin auf Twitter für tot erklärt
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Die Autorin J.K. Rowling wird auf Twitter angefeindet.
© Quelle: Evan Agostini/Invision/AP/dpa
#RIPJKRowling trendet auf Twitter – und für manchen Fan sorgte das am Dienstagmorgen erst einmal für Herzklopfen. Doch die bekannte Autorin J.K. Rowling ist nicht tot – sie wurde von Kritikern allerdings für “tot” erklärt. Unter dem Hashtag #RIPJKRowling wird die Verfasserin der “Harry Potter”-Romane von zahlreichen Usern beschimpft und beleidigt.
Hintergrund ist das am Dienstag neu erschienene Buch “Troubled Blood” der Schriftstellerin, welches sie unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlicht hat. In diesem Werk geht es um das Verschwinden einer Frau, von der geglaubt wird, sie sei das Opfer eines Serienmörders geworden. Dieser Mörder verkleidet sich als Frau. Die Handlung der Geschichte gibt ihren Kritikern nun neue Nahrung.
Cynthia Nixon kritisiert J.K. Rowling
Bereits zuvor hatte die Britin heftige Kritik einstecken müssen, da sie in der Diskussion zum Thema Transsexualität eine klare Haltung eingenommen hatte. Vor Monaten hatte die Autorin mit umstrittenen Aussagen über transsexuelle Menschen ein gewaltiges Echo ausgelöst – auch die große Fangemeinde der Schriftstellerin war verärgert.
“Sex And The City”-Star Cynthia Nixon hatte sich zudem in einem Interview mit “The Independent” kritisch über die Haltung Rowlings geäußert und die Diskussion damit befeuert. Nixon selbst ist lesbisch, ihr Sohn ist transsexuell. Daher sollen die Worte Rowlings insbesondere für ihn nur schwer ertragbar gewesen. “Es war ungemein schmerzhaft für ihn, denn so viel von seiner Kindheit war eng mit ‘Harry Potter’ verbunden. Die Bücher scheinen von erfolgreichen Menschen zu handeln, die anders sind. Dass sie sich diese eine Gruppe von Menschen herausgegriffen hat und quasi deren Existenz leugnete, ist unerklärlich.”
User verteidigen Rowling – Hetzkampagne “undemokratisch und abartig”
Einige Nutzer stellten sich aufgrund der häufigen Verwendung des Hashtags bei Twitter sogar die Frage, ob die Autorin tatsächlich verstorben sei. Die Kritiker wollen mit diesem jedoch vielmehr ausdrücken, dass die Schöpferin von “Harry Potter” aufgrund ihrer Ansichten für sie gestorben sei. Neben zahlreichen Beleidigungen verteidigen jedoch auch viele User die 55-jährige Britin. “Einer Autorin den Tod zu wünschen, weil sie eventuell eine Meinung vertritt, die euch nicht passt, ist tief undemokratisch und abartig”, schreibt etwa ein Nutzer.
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Bereits im Juni war Rowling im Netz verbal angegangen worden. Auf Twitter hatte sie unter anderem einen Artikel kritisiert, der den Begriff “Menschen, die menstruieren” statt “Frauen” verwendete. Das biologische Geschlecht sei eine Realität, so die Autorin. “Wenn das Geschlecht nicht real ist, wird die Lebensrealität von Frauen weltweit ausgelöscht”, erklärte sie. Daniel Radcliffe (30) und Eddie Redmayne (38), die Stars aus Rowlings Buchverfilmungen “Harry Potter” und “Phantastische Tierwesen”, hatten sich anschließend öffentlich gegen Rowling gestellt und sich deutlich dafür ausgesprochen, dass Transfrauen Frauen und Transmänner Männer seien.
Rowling untermauert ihre Haltung
Anschließend hatte Rowling in einem auf ihrer Website veröffentlichten Aufsatz unter anderem ihr Recht verteidigt, sich durch die Meinungsfreiheit offen zu Themen wie Transsexualität äußern zu können, ohne angegriffen zu werden. Sie erklärte, dass sie detaillierte Recherche zu Transgenderthemen betrieben habe, unter anderem auch für ihre Arbeit an einer Krimiserie. Sie habe seitdem Bedenken in Bezug auf die Gefährdung der Frauenrechte und junge Menschen, die durch radikalen Transaktivismus negativ beeinflusst werden, der keine Geschlechterunterschiede mehr zulässt.
RND/jj