Till Lindemann und Alena Makeeva

Rammstein und „Tills Girls“: eine Rekonstruktion

Till Lindemann ist trotz der Anschuldigungen mit Rammstein auf Tournee.

Till Lindemann ist trotz der Anschuldigungen mit Rammstein auf Tournee.

Die Irin Shelby Lynn schrieb am 25. Mai 2023 auf Twitter, sie sei auf der Pre-Party des Rammstein-Konzerts in Vilnius womöglich unter Drogen gesetzt und trotz anderslautender Absprache für Sex mit Sänger Till Lindemann in einen Raum unter der Bühne gebracht worden. Sie lehnte ab, es kam nicht zum Sex. Seither meldeten sich zahlreiche junge Frauen nahezu ausschließlich anonym bei deutschen Medien und berichten über sexuelle Übergriffen, Machtmissbrauch und Drogenpartys. Nahezu alle hatten den Kontakt zu Lindemann über die Russin Alena Makeeva.

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Rammstein und Lindemann dementieren die Vorwürfe in drei Statements. Auf mehrere Anfragen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zwischen dem 1. und 8. Juni äußerten sich weder Rammstein oder ihr Management noch Till Lindemann oder seine Anwälte noch Alena Makeeva.

Wir rekonstruieren die Ereignisse, die Verbindung von Makeeva und Lindemann, Social-Media-Posts, die schon vor einigen Jahren die Rekrutierung Hunderter junger Frauen für private Treffen mit Lindemann zeigen, und listen chronologisch, was in den vergangenen Tagen passiert ist.

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2010: erste Berichte von der Suche nach Frauen für Partys

14. April 1994: Rammstein spielen kurz nach der Gründung in Berlin das erste Konzert: vor 15 Zuschauerinnen und Zuschauern in Leipzig. Die Band besteht aus einigen Mitgliedern der DDR-Punk-Band Feeling B. Die Band soll sich darauf geeinigt haben, dass grundsätzlich jedes Mitglied gleich behandelt werde – alle Entscheidungen, die sie als Band treffen, müssten einstimmig sein. Es ist der Beginn einer Weltkarriere.

18. Juli 2010: Rammstein spielen auf dem Festival d‘été de Québec in Kanada als Headliner. Der damalige Festival-Manager Daniel Gélinas gibt nun an, aus dem Umfeld der Band eine Anfrage bekommen zu haben, Frauen für die After-Show-Party zu rekrutieren. Am 6. Juni 2023 sagte er „Le Journal de Québec“ und „I Heart Radio“: „Sie haben uns danach gefragt und wir haben ihnen Nein gesagt.“ Dennoch sei die Crew der Band während des Konzerts an einer Loge aufgetaucht, um zu sehen, „ob dort irgendwelche Mädchen waren“. Man habe die Crewmitglieder gebeten, zu gehen. „Wir haben das noch nie gesehen. Das ist bei anderen Künstlern nie passiert“, sagte Gélinas. Bestätigt wurden die Aussagen von der heutigen Kommunikationschefin des Festivals, Samantha McKinley. Rammstein wollten sich auf RND-Anfrage nicht äußern, auch die Festivalleitung ließ eine RND-Anfrage unbeantwortet.

2013: Alena Makeeva und Till Lindemann lernen sich kennen

13. Juni 2013: Auf der russischen Social-Media-Plattform VK postet Alena Makeeva (inzwischen nennt sie sich Aljona Makeewa) das erste gemeinsame Foto mit Till Lindemann. Sie habe Till zum Flughafen gebracht, schreibt sie. Zudem postet sie Videos vom Rammstein-Auftritt beim „Rock over Volga“-Festival in Samara, der russischen Heimat Makeevas, als die Band „Sonne“, „Du hast“ und „Du riechst so gut“ performte. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, Makeeva sei Rammstein-Fan und habe sich beworben, mit ihrer Lieblingsband auf die Bühne zu gehen. Russischen Medien zufolge sagte Makeeva, sie habe sich mit einem Foto, auf dem ihre nackten Brüste zu sehen waren, beworben.

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20. Juni 2016: Alena Makeeva postet auf ihrem Instagram-Account ein Foto, das sie backstage mit Rammstein-Frontmann Till Lindemann zeigt. Auf der russischen Social-Media-Plattform VK schreibt sie: „Es ist unbezahlbar, wieder mit ihnen auf der Bühne zu stehen, auf der anderen Seite von allem zu sein und hinter die Kulissen zu blicken, wie diese Großartigkeit entsteht.“ In den Jahren zwischen den beiden ersten Fotos hatte sie Backstage-Aufnahmen mit Muse-Sänger Matthew Bellamy sowie mit Mitgliedern von The Prodigy geteilt. Außerdem ein Foto, das sie vertraut mit Marilyn Manson zeigt. Von ihm teilte sie später mehrere privat wirkende gemeinsame Fotos, ebenso Fotos, auf denen sie neben Nick Cave, John Travolta und Chris Martin (Coldplay) steht. In russischen Medien wird Makeeva als „bekanntestes Groupie“ bezeichnet, sie habe mit zahlreichen Stars geschlafen. Makeeva ließ mehrere Anfragen des RND unbeantwortet.

Bandplakat mit den sechs Musikern am Merchandise-Stand beim Rammstein-Konzert im Olympiapark in München.

Bandplakat mit den sechs Musikern am Merchandise-Stand beim Rammstein-Konzert im Olympiapark in München.

2016: Ein erster Fan erhebt anonym online Vorwürfe gegenüber Till Lindemann

28. September 2016: Ein weiblicher Rammstein-Fan veröffentlicht auf Tumblr einen Beitrag darüber, warum sie nicht mehr über Rammstein blogge: Sie habe Erfahrungen mit der Row Zero und After-Show-Partys gemacht, es habe viel Alkohol gegeben und junge Frauen seien unter dem Vorwand, die Band Rammstein zu treffen, zu Till Lindemann für Sex gelotst worden. Am Ende schreibt sie: „Ich war rasend vor Wut nach der Party, weil wie zum Teufel trauen sie sich, ihren Status als Rockstars zu nutzen, um zu versuchen, uns betrunken genug zu machen, um sie zu ficken.“ Rammstein wollten sich auf RND-Anfrage zu dem Beitrag nicht äußern. Inwiefern er Tatsachen entspricht, lässt sich derzeit nicht prüfen.

5. Oktober 2017: Die Autobiografie „Heute hat die Welt Geburtstag“ von Rammstein-Mitglied Christian Lorenz, der als Flake bekannt ist, erscheint. Er schreibt über eine Tournee, die Rammstein mit einer anderen Band gemeinsam absolvierten – und dass sie gemeinsam „gefeiert“ hätten: „Feiern ist ja inzwischen ein Synonym für Alkohol- und Drogenmissbrauch. Aber so etwas festigt und vertieft Freundschaften.“

An anderer Stelle schreibt er über die Leute, die nach den Konzerten in die Garderoben kamen: „Oder liegt es daran, dass die Leute, die Drogen und Frauen mitbringen, viel leichter in den Backstage-Bereich kommen als die, die mit uns über Bücher und soziale Hilfsprojekte reden wollen?“ Außerdem über ein Konzert: „Ich würde mich gerne kurz auf das Sofa setzen und mich ausruhen, aber da ist auf einmal alles voller Menschen. Keine Ahnung, wo die jetzt hergekommen sind. Till hat es irgendwie geschafft, sich fertig umzuziehen. Gerade verteilt er großzügig Sekt und Wodka. Auf dem Sofa sitzen aufgeregt schreiende Frauen.“

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Während er im Zimmer nebenan gewesen sei, füllte sich die Umkleidekabine mit vielen Frauen – und Frontsänger Till Lindemann. „Die Frauen lachen und kreischen, ohne dass ich einen Grund dafür erkennen kann. Alle versuchen anscheinend erfolgreich, in der kurzen Zeit, die ihnen noch bis zum Konzert bleibt, so viel Sekt und Schnaps zu trinken, wie sie können. Till erklärt ihnen, dass sie sich den Wodka in Wasserflaschen umfüllen sollen, weil sie diese mit ins Konzert nehmen können.“ Eine Anfrage, ob die Schilderungen den Tatsachen entsprechen, ließen Rammstein unbeantwortet.

2018: Alena Makeeva sucht erstmals auf Social Media nach Frauen für Treffen mit Lindemann

7. November 2018: Erstmals bietet Alena Makeeva auf der russischen Plattform VK an, Treffen mit Till Lindemann arrangieren zu können. Sie schreibt: „Till wird bald wieder in Russland sein. Wer ihn kennenlernen möchte, schreibt mir bitte persönlich. Gilt für alle Städte der Tour. Kosten: 0 Rubel. Anforderungen: Angemessenheit, minimale Englisch- oder Deutschkenntnisse, angenehmes Erscheinungsbild.“ Ob Till Lindemann von den Aufrufen wusste und ob er Makeeva gar dafür engagierte, ließen sowohl Management und Kommunikationsagentur von Rammstein wie auch die Anwälte von Till Lindemann auf Anfrage am Donnerstag unbeantwortet. Auch ob Till Lindemann Makeeva für ihr Handeln entlohnte, etwa mit Geld oder Geschenken, wurde nicht kommentiert.

29. November 2018: Alena Makeeva legt nach, postet auf VK: „Mädels, gibt es jemanden, der Till Lindemann treffen möchte?“

4. Dezember 2018: Noch immer sucht Makeeva nach Frauen, die sie Till Lindemann vorstellen kann: „Mädels, wer möchte Till Lindemann kennenlernen? Gültig in allen Städten der Tour! Schreiben Sie mir dringend!“, schreibt sie auf VK.

7. Dezember 2018: Für ein Konzert in Kasachstan sucht Makeeva via VK Frauen, die Interesse haben, Lindemann zu treffen. „Mädels, wer möchte morgen in Almaty eine private Party mit Till Lindemann veranstalten? Schreibe mir privat.“

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8. Dezember 2018: Für Nowosibirsk sucht Makeeva nun via VK: „Mädels, wer hat heute und morgen Lust auf eine private Party mit Till Lindemann? Nowosibirsk. Schreibe mir privat.“ Später sucht sie auch für Irkutsk, Baku und andere Tour-Orte.

13. Dezember 2018: Alena Makeeva spricht in einem Beitrag auf VK über Kommentare von Hatern. Sie teilt Fotos von einem weiblichen Fan, der Fotos vom Treffen mit Lindemann hochlud. Dazu schreibt sie, die Dankbarkeit von Menschen sei „für mich die größte Belohnung“. Sie räumt ein: „Tatsächlich hatte ich bis zuletzt Angst, dass Till sich weigern würde, nach unten zu gehen, und dass meine Freunde Till nie treffen würden, weil sie ihn durch die Hintertür hereingebracht haben ...“

13. Dezember 2018: Alena Makeeva postet ein gemeinsames Foto mit Lindemann: „Über diese Freundschaft kann man natürlich noch lange schreiben, sie besteht schon fünf Jahre.“ Zu einem Video, das sie und Lindemann bei einer spaßigen Interaktion zeigt, schreibt sie „Friends will be friends“. Anfragen, inwiefern tatsächlich eine Freundschaft bestand, ließen beide unbeantwortet.

15. Dezember 2018: Eine junge Russin erzählt auf VK von ihren Erlebnissen mit Lindemann und Makeeva. Sie habe nach intensivem Suchen die Nummer von Makeeva herausgefunden. „Ich habe die Gesichtskontrolle bestanden. Ich bin mit wunderschönen jungen Mädchen in der Halle“, schreibt sie. Sie besuchte Lindemann und andere nach dem Konzert im Hotel. Da es ihr Geburtstag war, hätte unter anderem Till Lindemann, ihr Lieblingssänger, ein Geburtstagsständchen für sie gesungen. Sie hätten geredet und getrunken, Lindemann hätte ihr eine Kette mit einem Schlangenanhänger geschenkt. „Till ist sehr höflich und einfühlsam“, schreibt sie, er spreche auch etwas Russisch. Und: „Vielen Dank, Alena, ich bin dir unendlich dankbar für diesen Abend/diese Nacht.“

15. Dezember 2018: Auf dem Rammstein-VK-Kanal postet Alena Makeeva ein Foto von Till Lindemann und sich. In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember seien in Samara in der Bar des Hotels Лотте drei von Lindemann signierte Bücher gestohlen worden, darunter eines für Alena. „Alle diese Bücher liegen mir sehr am Herzen! Ich verspreche eine Belohnung für das Finden.“

15. Dezember 2018: Alena Makeeva bedankt sich auf VK für ein „unvergessliches Abenteuer“. Bilder zeigen die Crew rund um Till Lindemann beim letzten Stopp seiner Solotournee „Messer“ in Baku. „Fortsetzung im Jahr 2019″, schreibt sie dazu.

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16. Dezember 2018: Eine junge Russin schreibt auf VK: „Was Ihnen gestern noch wie ein unmöglicher Traum vorkam, ist heute Wirklichkeit geworden.“ Sie habe Till Lindemann und andere Musiker seiner Solotour treffen können, man habe getanzt, gescherzt, sich umarmt. Sie danke Alena „von Herzen“. Einen Tag später schreibt ein Mann, dessen Frau auf eine After-Show-Party bei Till Lindemann war, auf der Plattform: „Alena, vielen Dank für die Organisation solcher Partys.“

Explosive Show

Die Konzerte von Rammstein sind auch für die spektakulären Feuer- und Pyroshows bekannt.

2018: Alena Makeeva sucht online erstmals Frauen für die Rammstein-Tour

17. Dezember 2018: Alena Makeeva fragt mit einem Foto auf VK, auf dem unter anderem Till Lindemann und sie zu sehen sind: „Wer geht auf Rammstein-Konzerte in Russland oder Europa und hat Lust auf eine coole Party mit Musikern? Kommentiere unten mit dem Namen der Stadt (oder der Städte), in der du zur Show gehen möchtest, und vielleicht bist du derjenige, der an diesem epischen Event teilnimmt.“ In den kommenden Wochen sucht sie noch häufiger „Mädchen“ für Partys.

20. Januar 2019: Alena Makeeva reist nach Berlin. Sie wollte nie nach Deutschland, schreibt sie auf VK, „ohne die Dreharbeiten für das Rammstein-Video hätte ich dieses Land wahrscheinlich kaum besucht, aber mit jedem neuen Tag gefällt es mir immer mehr“. Sie teilt Eindrücke aus Berlin, schreibt etwa, dass ihr Lieblingsbuch „Also sprach Zarathustra“ von Friedrich Nietzsche sei.

5. Februar 2019: Alena Makeeva sucht „Mädels, die beim Dreh eines neuen Videos mit Till Lindemann dabei sein wollen“ auf VK. Drehort sei Moskau. Man solle ein Foto mitschicken. Dazu teilt sie das Musikvideo von Rammsteins Song „Pussy“. In einem separaten Beitrag auf VK ist auch von Treffen mit Lindemann die Rede.

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25. Februar 2019: Zu einem Video von einem Auftritt Rammsteins mit dem Song „Sonne“ schreibt Alena Makeeva auf VK: „Wer möchte Rammstein in Polen, Wien, Prag, Bern, Barcelona oder einer anderen Stadt auf der RAMMSTEIN European Tour fahren?“ Sie könne auch Karten für ausverkaufte Konzerte organisieren und Zutritt für eine Party mit der Gruppe.

27. Februar 2019: In einem sehr persönlichen Beitrag mit mehreren Fotos auf VK schreibt Alena Makeeva über ihre Verbindung zu Marilyn Manson. Sie sei als Kind Außenseiterin gewesen und von anderen Kindern gehänselt worden. Mit 13 habe sie die Musik von Manson kennengelernt und sei Fan geworden. Über die Jahre sei er – auch wenn sie nur zu Konzerten und Autogrammstunden gegangen sei – eine Art Vaterersatz geworden, da ihr Vater starb, als sie sieben Jahre alt gewesen sei. Durch Mansons Musik habe sie angefangen, Nietzsche zu lesen, Englisch zu lernen und Philosophie zu studieren. Bei einem Konzert in St. Petersburg einige Jahre später habe sie ihn nach einem Foto gefragt und sei zur After-Show-Party auf einer Dachterrasse eingeladen worden.

26. April 2019: Die neue Rammstein-Single „Radio“ wird veröffentlicht. Alena Makeeva spielt in dem Musikvideo mit, ist mit nackten Brüsten zu sehen. Ein Jahr später teilt sie ein Standbild auf VK.

17. Mai 2019: Alena Makeeva sucht noch einmal intensiver nach Frauen, die zu den anstehenden Rammstein-Konzerten kommen möchten. In mehreren Beiträgen auf VK schreibt sie das, sucht etwa auch für die Deutschland-Konzerte in Düsseldorf und Gelsenkirchen.

2019: Till Lindemann bekommt seine eigene private After-Show-Party

24. Mai 2019: Die Stadiontour von Rammstein beginnt mit zwei geschlossenen Fanklub-Konzerten, danach wird öffentlich gespielt. Im Rahmen der Tournee gibt es erstmals zwei separate After-Show-Partys, wie eine Person aus dem Umfeld der Band am 6. Juni 2023 dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte: eine allgemeine, bei der Freunde, Partner und Stars mit Bandmitgliedern feierten. Und eine weitere, in einer Art Nebenraum, bei der es sich um eine private Party mit Till Lindemann handelte.

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27. Mai 2019: Alena Makeeva postet auf Youtube Videos aus der Row Zero, teilt auf VK Beiträge, die junge Frauen schreiben, die sie kostenlos zu den Konzerten brachte, und sucht weiterhin Fans, die die Band treffen wollen, etwa in Kopenhagen, Brüssel, Paris und München.

18. Juni 2019: Alena Makeeva teilt ihren Followern auf VK mit, dass es in Moskau keine After-Show-Party geben werde. Einen Grund nennt sie nicht.

20. Juni 2019: Alena Makeeva berichtet auf VK, dass sie einen „vollen Terminkalender“ in Europa habe und nicht auf alle Anfragen antworten könne. Sie gibt an, 2000 ungelesene Nachrichten zu haben.

29. Juni 2019: Auf Instagram und VK teilt Alena Makeeva gemeinsame Fotos mit den Rammstein-Mitgliedern Richard Kruspe und Christoph Schneider aus dem Backstage-Bereich in Paris.

17. Juli 2019: Auf Instagram und VK teilt Alena Makeeva erste Fotos von den Frauen aus Row Zero. Zahlreiche weitere Beiträge mit Fotos folgen, aus Riga, Prag, Stockholm, Moskau, Wien.

21. Oktober 2019: Alena Makeeva postet auf ihrem VK-Profil und auf ihrem Instagram-Account Fotos von Till Lindemann und sich auf einem Boot in St. Petersburg. Sie schreibt, dass es sich um einen Ausflug zu ihrem Geburtstag handelte. Wie eng der private Kontakt war, ließen beide auf RND-Anfrage unbeantwortet.

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2020: Till Lindemann provoziert auf seiner Solotour mit Hardcore-Pornos

4. Februar 2020: Die Solotournee von Till Lindemann startet in Hannover. Er wird bis Mitte März 19 Konzerte in elf Ländern spielen.

5. Februar 2020: Das Musikvideo zum Clip „Platz Eins″ erscheint. Dabei wird auch eine Sexorgie gezeigt, bei der Till Lindemann selbst aktiv ist. Die ungeschnittene Version ist nur auf einer Pornoplattform zu sehen. Die „Bild“ berichtet, dass die Szenen in 15 Tagen in Prag, Moskau und New York aufgenommen worden seien. Einige der 40 Personen seien professionelle Pornostars, die meisten Laien.

8. Februar 2020: Beim Konzert in Wien läuft nach dem letzten Song ein Video auf der Leinwand. Zu sehen ist Lindemann in einem kleinen Raum unter der Bühne bei einem Konzert, er hat Sex mit zwei Frauen. Danach verlässt er den Raum und geht auf die Bühne, um „Deutschland“ zu spielen. Fans wollen später analysiert haben, dass das Video beim Rammstein-Konzert in Wien am 23. August 2019 aufgenommen wurde. In Rammstein-Foren auf Reddit beginnen Fans zu diskutieren, ob das noch Kunst ist.

20. Februar 2020: Till Lindemann veröffentlicht einen Hardcore-Porno als Videoclip zu seinem Song „Till the End“. In dem Video würgt und schlägt er Frauen, es sind Orgien und weitere verstörende Szenen zu sehen. Makeeva verteidigt die Frauen im Video gegen Hass auf VK.

10. Januar 2021: Auf einem Foto, das Alena Makeeva auf VK und Instagram postet, ist sie mit Till Lindemann vor einem Weihnachtsbaum zu sehen. Sie spricht von einer „magischen Zeit in den Winterferien“.

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14. Oktober 2021: Alena Makeeva fragt auf VK: „Casting! Mädchen für den Dreh eines neuen Videos einer berühmten Band gesucht. Sende Bewerbungen per Direktnachricht.“

2022: Meldungen über Row Zero und junge Frauen auf privaten Aftershow-Partys nehmen zu

12. Juni 2022: Youtuberin Maja veröffentlicht ein Video, in dem sie von einem Meet and Greet mit Rammstein vor einem Konzert in Stuttgart tags zuvor berichtet. Bei einem Mitglied habe sie den Eindruck gehabt, dass es „so ein Typ“ sei, „der gerade 20 Frauen durchgenommen hat und der halt irgendwie doch recht gut angetrunken und scheinbar auch auf gewissen Drogen war“. Sie berichtete von der Row Zero, wo zehn, zwölf junge Frauen gestanden hätten, „die sich so präsentieren, wie ich mich nicht präsentiert habe“. Sie hätte gefragt, ob sie wegen einer Panikattacke durch die Row Zero dürfte, um zu ihrem Bruder zu kommen, aber es hieß, niemand dürfte dorthin. „Dass diese Attraktivität, dieses Aussehen, einen höheren Stellenwert hat und mehr berücksichtigt worden ist als eine Person, die gerade eine Panikattacke hat, (...) das hat mich genervt.“ Sie habe beobachtet, wie ein Crewmitglied die Frauen beobachtet habe und einigen ein Armband für die After-Show-Party gegeben hat – es habe sich um „junge, hübsche, schlanke Frauen in der ersten Reihe“, gehandelt, die „ein gewisses Outfit getragen“ hätten. Einige seien ihr nicht älter als 18 vorkommen. Sie frage sich, ob die Naivität der Mädchen nicht ausgenutzt werde.

28. Dezember 2022: Auf der Rammstein-Reddit-Seite fragt ein Fan, was es mit den After-Show-Partys auf sich habe. Eine Rammstein-Informations-Seite, RammWiki, antwortete: „Es wird auch eine spezielle Till-Party geben. Du musst ein schönes Mädchen sein, um eine Chance zu haben, dafür ausgewählt zu werden.“ Wer Interesse habe, solle Alena Makeeva auf Instagram kontaktieren, mit einem öffentlichen Profil, „damit sie dein Foto sehen kann. Und wenn sie denkt, dass du passt, wird sie dich kontaktieren.“ Die Frauen bekämen eine Freikarte und könnten beim Konzert in Row Zero stehen. „Vor der Show treffen sich ein paar eingeladene Mädchen mit Till, und er unterhält sich mit allen und versucht, eine gute Zeit zu haben. Nach der Show bist du zu seiner eigenen Party eingeladen.“

60.000 Menschen kamen am Mittwoch zum ersten Rammstein-Konzert in Deutschland 2023 ins Olympiastadion in München.

60.000 Menschen kamen am Mittwoch zum ersten Rammstein-Konzert in Deutschland 2023 ins Olympiastadion in München.

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2023: Tourstart von Rammstein, mehrere Frauen beschuldigen Lindemann

23. Mai 2023: Die Europa-Tournee von Rammstein startet in Vilnius, Litauen.

25. Mai 2023: Die Irin Shelby Lynn erhebt auf Twitter schwere Vorwürfe gegen das Umfeld der Band sowie Till Lindemann. Sei sei auf der Pre-Party in Vilnius vermutlich unter Drogen gesetzt worden, sie sei während einer Konzertpause zu Till Lindemann in einen Raum unter der Bühne geführt worden, um dort Sex mit ihm zu haben. Zu Geschlechtsverkehr sei es nicht gekommen. Am frühen Morgen des 24. Mai riefen Bekannte von Lynn die Polizei, Lynn gab auf Twitter an, keine Erinnerungen mehr zu haben, aber mit Hämatomen am Körper aufgewacht zu sein. Sie betonte allerdings, Till Lindemann habe sie nicht angefasst.

26. Mai 2023: Alena Makeeva ruft auf Instagram und wohl auch in Whatsapp-Gruppen der Row-Zero-Frauen dazu auf, positive Geschichten aus Row Zero und von Backstage-Partys mit Lindemann zu posten. Hunderte schließen sich unter dem Hashtag #IStandWithRammstein und #JusticeForRammstein an.

2023: Rammstein dementieren die Vorwürfe

28. Mai 2023: Rammstein äußern sich auf Twitter zu den Vorwürfen und dementieren sie: „Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich, was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt.“

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29. Mai 2023: Schauspielerin Sophia Thomalla, die von 2011 bis 2015 mit Lindemann liiert war, mischt sich in die Debatte ein und sagt der „Bild“, die Vorfälle in Vilnius habe es nie gegeben. „Till ist ein Mann, der Frauen beschützt. Und generell unterstelle ich Menschen, die von einem künstlerischen, provozierenden Rammstein-Video auf den Charakter eines Menschen schließen, schlichtweg Dummheit und Unkenntnis.“

30. Mai 2023: Shelby Lynn wird fünf Stunden lang von der Polizei in Litauen verhört (online), twittert sie. Die Angelegenheit ist nun registriert und hat eine Referenznummer. Die Polizei in Litauen bestätigt, dass es am 24. Mai wegen Shelby Lynn einen Notruf gegeben hat.

31. Mai 2023: Die Youtuberin Kayla Shyx veröffentlicht bei Instagram, dass auch sie Erfahrungen mit den After-Show-Partys gemacht habe. „Viele der Vorwürfe zu Till Lindemann und den ‚After-After-Partys‘ kann und werde ich bestätigen. Ich werde euch erzählen, was mir passiert ist und was für eine kranke, systematische Sexualstraftäter-Mafia hinter Rammstein/Till Lindemann steckt. Diese Scheiße muss aufhören. Es sind Hunderte Mädchen betroffen.“

2. Juni 2023: Ein Rechercheverbund von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR veröffentlicht, dass mehrere Frauen, die allesamt anonym bleiben wollen, schwere Anschuldigungen gegen Lindemann erheben. Einige gaben eine eidesstaatliche Erklärung ab. Es geht um After-Show-Partys auf verschiedenen Konzerten, sowohl von Rammstein als auch auf Lindemanns Solotournee. Eine Frau berichtet, sie sei ohnmächtig gewesen und in Lindemanns Hotelzimmer aufgewacht, er auf ihr liegend. Er habe gefragt, ob er aufhören solle – sie habe nicht gewusst, was er meinte, weil sie zu weggetreten gewesen sei. Eine andere berichtet, gewalttätigen Sex mit Lindemann gehabt zu haben und danach stark geblutet zu haben.

2. Juni 2023: Der Verlag Kiepenheuer & Witsch, in dem Lindemanns Buch „In stillen Nächten“ erschienen ist, beendet die Zusammenarbeit. „Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Pornovideo, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch ‚In stillen Nächten‘ eine Rolle spielt. Wir werten dies als groben Vertrauensbruch und als rücksichtslosen Akt gegenüber den von uns als Verlag vertretenen Werten“, heißt es in einer Mitteilung. „Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornografischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem ‚lyrischem Ich‘ und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt.“

3. Juni 2023: Rammstein veröffentlichen das zweite Statement zu den Vorwürfen auf Instagram. „Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne. Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.“

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4. Juni 2023: Die „Welt am Sonntag“ veröffentlicht einen Artikel mit Stimmen weiterer Frauen. Eine berichtet, sie habe Sex mit Lindemann gehabt, aber starke Erinnerungslücken. Sie habe starke Blutungen gehabt. Eine andere berichtet, dass die anderen Frauen in Row Zero „nicht betrunken gewirkt“ hätten, „aber auf eine Weise high“, eine weitere vermutete, unter Drogen gesetzt worden zu sein.

5. Juni 2023: Rossmann nimmt Parfüms von Till Lindemann aus dem Sortiment. Eine Sprecherin sagte der „Bild“: „Wir verfolgen die Berichterstattung aufmerksam. Die Entwicklungen waren Anlass für uns, den Onlineverkauf des Rammstein-Parfüms einzustellen und sämtliche Schritte einzuleiten, um die Bewerbung der Produkte zu stoppen.“

5. Juni 2023: Auf Antrag der Grünen beschließt der Stadtrat in München, die Row Zero für die ab Mittwoch anstehenden vier Konzerte zu untersagen.

5. Juni 2023: Alena Makeeva stellt ihr Instagram-Profil von öffentlich auf privat. Nur noch Personen, denen sie erlaubt, ihr zu folgen, können ihre Fotos und Storys sehen.

5. Juni 2023: Die Influencerin Kayla Shyx veröffentlicht ein Video auf Youtube. Sie berichtet in knapp 37 Minuten von einem Rammstein-Konzert. Sie sei auf dem Konzert angesprochen worden, ob sie zur Party wolle, und habe bejaht. Doch sie sei zusammen mit anderen jungen Frauen direkt von der großen After-Show-Partys, auf der sie auch bekannte Schauspieler erkannte, über einen Gang in eine Art Umkleide geführt worden. Sie hätte ihr Handy abgeben müssen, vor der Tür habe ein Security-Mann gewartet. In dem Raum hätten zwei schwarze Sofas gestanden und viel Alkohol. Junge Frauen, die zuvor auf der Pre-Party gewesen seien, hätten weggetreten gewirkt. Eine Frau habe ihr erzählt, dass eine weitere während des „Deutschland Remix“ in dem Raum unter der Bühne gewesen sei, um Lindemann oral zu befriedigen. Sie sei vorher nicht informiert gewesen, warum sie in den Raum gehen sollte. Shyx verließ die Party, berichtet aber von Druck, den Alena Makeeva auf sie ausgeübt habe, doch zu bleiben und erst einmal etwas zu trinken. Shyx veröffentlicht anonyme Nachrichten von weiteren Frauen, die teilweise auch Sex mit Lindemann gehabt haben wollen, teilweise in dem in Wien gezeigten kleinen Raum unter der Bühne - während eines Konzertes.

6. Juni 2023: Familienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert eine generelle Abschaffung der Row Zero. Über die Konzertbranche sagte sie: „Gerade junge Menschen müssen hier vor Übergriffen besser geschützt werden.“ Es brauche Schutzbereiche für Frauen und den Einsatz von Awareness-Teams bei Konzerten.

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6. Juni 2023: Wettermoderator Jörg Kachelmann äußert sich zum Fall. Fans, die Rammstein verteidigen, führen immer wieder das Beispiel Kachelmann an. Eine Ex-Geliebte beschuldigte ihn einst der Vergewaltigung, vor Gericht wurde er freigesprochen, weil ihm keine Schuld nachgewiesen werden konnte. Später wurde die einstige Klägerin von einem Zivilgericht verurteilt, weil sie Kachelmann „vorsätzlich wahrheitswidrig“ beschuldigt habe*. Auf Twitter schrieb er: „Es geht so sehr auf den Sack, meinen Namen als Indiz dafür lesen zu müssen, dass es so vielleicht nicht war, wie es womöglich ist.“ Wenn man seinen Fall verfolgt haben, „wissen Sie, wie abseitig der Vergleich ist“.

6. Juni 2023: Aus dem Umfeld der Band ist zu hören, dass Rammstein nicht nur eine Agentur für Krisenkommunikation, sondern auch eine Anwaltskanzlei beauftragt haben. Die Kanzlei solle die Anschuldigungen untersuchen und Crew, Band und das engere Umfeld befragen. Zudem heißt es aus dem Umfeld, dass man Alena Makeeva den Zugang zur Band und dem Backstage-Bereich untersagt habe, ihr VIP-Pass sei eingezogen worden.

6. Juni 2023: Youtube-Star Rezo veröffentlicht auf seinem Youtube-Kanal „Renzo“ ein Video, das er „Macht, Missbrauch und Ko“ nennt. Er fasst dabei Recherchen verschiedener Medienhäuser zusammen und stellt klar: Nur weil zahlreiche Fälle öffentlich seien, in denen den Frauen nichts passiert sei, bedeute das nicht, dass die Frauen, die von Übergriffen oder Unwohlsein sprechen, lügen würden.

7. Juni 2023: Gegenüber dem RND bestätigt ein Vertrauter der Band die Existenz der Sexpartys auf den privaten Lindemann-After-Show-Treffen. „Ist er mit seiner Verantwortung als der, der er ist, richtig umgegangen? Da ist der 60-Jährige mit Lebenserfahrung, der eine Aura hat, eine Anziehungskraft hat auf Fans, die zum Teil jung sind und zu einem guten Teil nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Haben sie schon die Urteilskraft, das alles richtig einzuschätzen?“, sagt der Vertraute. Seine Antwort: Es sei auch die Verantwortung eines Rockstars, sicherzustellen, dass das Gegenüber sich sicher sei, wirklich Sex zu wollen. „Wer so argumentiert, der hat einen Punkt. Aber das ist nicht strafbar. Bei der Moral können Sie eine große Kiste aufmachen, sofort, absolut.“ Straftaten, auch Drogenkonsum, werden abgestritten.

7. Juni 2023: Die Poker-Plattform GGPoker beendet die Zusammenarbeit mit Lindemann, berichtet „Bild“. „Die im Raum stehenden Vorwürfe sind furchtbar und völlig unerträglich. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt allen Opfern“, sagte Geschäftsführer Sven Stiel dem Blatt.

2023: Die Rammstein-Konzerte in München beginnen

7. Juni 2023: Rammstein treten erstmals seit Aufkommen der Anschuldigungen in Deutschland auf. 60.000 Fans kommen zum Konzert ins Münchner Olympiastadion. Die Band spielt das Lied „Pussy“ nicht, bei dem Lindemann sonst hinter einer Schaumkanone in Form eines Penisses steht und Schaum gen Publikum gestoßen wird. Aus dem Umfeld der Band heißt es, man habe sich aufgrund der aktuellen Situation entschieden, diese Passage wegzulassen. Schlagzeuger Christoph Schneider weint am Ende des Konzertes.

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8. Juni 2023: Mehrere Frauen teilen anonym angebliche Screenshots aus Whatsapp-Gruppen, die belegen sollen, dass Alena Makeeva nicht die Einzige war, die junge Frauen backstage brachte. Auch eine Frau namens Alina A. spiele demnach eine Rolle, sie solle eine Art Stellvertreterin von Alena Makeeva sein. Aus dem Umfeld der Band ist zu vernehmen, dass es besagte Alina A. gibt, welche Rolle sie rund um die Konzerte aber spiele, sei unklar.

8. Juni 2023: Die Stadt Wien twittert: „Wir nehmen Anschuldigungen an die Band Rammstein sehr ernst u. hoffen auf eine lückenlose Aufklärung noch vor den für 26./ 27.7. angesetzten Konzerten. Wir fordern Veranstalter u. Band umgehend auf, Vorkehrungen für Wien zu treffen, die Konzertbesucherinnen ausreichend schützen.“ Es dürfe keine Row Zero und keine After-Show-Partys geben, dafür Schutzzonen und den Einsatz von Awareness Teams.

8. Juni 2023: Die Rechtsanwaltskanzlei Schertz-Bergmann teilt mit, das Mandat für Till Lindemann in „äußerungs- und presserechtlichen Angelegenheiten“ übernommen zu haben. Alle Beschuldigungen werden zurückgewiesen. Sie schreiben in einer Pressemitteilung: „In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei Youtube, wurde von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben. So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten. Die erhobenen Vorwürfe wurden von zahlreichen Medien aufgegriffen und weiterverbreitet. In einer Vielzahl von Fällen ist es dabei zu einer unzulässigen Verdachtsberichterstattung gekommen. So wurde nicht nur versäumt, hinreichend Beweistatsachen zu recherchieren und zusammenzutragen, sondern zudem auch gegen die Vorgabe verstoßen, ausgewogen und objektiv zu berichten. In fast allen Fällen fand eine nachhaltige Vorverurteilung zulasten unseres Mandanten statt, was im Rahmen einer Verdachtsberichterstattung unzulässig ist. Schließlich wurde wiederholt versäumt, eine Stellungnahme unseres Mandanten einzuholen. Soweit gegen die Grundsätze der Verdachtsberichterstattung verstoßen wurde, werden wir auch hiergegen für unseren Mandanten umgehend rechtlich vorgehen.“

15. Juni 2023: Die Berliner Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann auf. „Aufgrund mehrerer Strafanzeigen Dritter – sprich, nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen – sowie von Amts wegen durch die Staatsanwaltschaft Berlin“ sei ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann „wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln eingeleitet“ worden, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Karen Sommer, gegenüber dem RND mit.

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, Kachelmann sei aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde. Im Urteil 2011 hieß es laut Pressemitteilung des Amtsgerichts Mannheim: „Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz „in dubio pro reo“ freizusprechen.“ 2016 wurde die Frau in einem Zivilprozess zu einer Zahlung von mehr als 7000 Euro Schadenersatz verurteilt. Im Urteil heißt es, Claudia D. habe Kachelmann „vorsätzlich, wahrheitswidrig der Vergewaltigung bezichtigt“. Ein Strafverfahren gegen D. wurde eingestellt.

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