Jury spricht R. Kelly im Missbrauchs­­prozess in allen Anklage­punkten schuldig

R. Kelly nach einer Anhörung in Chicago (Archivfoto).

R. Kelly nach einer Anhörung in Chicago (Archivfoto).

Vom gefeierten Popsuperstar zum verurteilten Sexual­straftäter: Im Missbrauchs­prozess gegen R. Kelly haben die Geschworenen den früheren Popsuperstar in allen neun Anklage­punkten für schuldig befunden. Das verkündeten die sieben Männer und fünf Frauen am Montag an einem Gericht in New York.

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Der 54-Jährige war unter anderem wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung angeklagt. Nun droht dem Musiker, der seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzt, eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang.

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Das Verfahren ist – nach Fällen wie denen von Filmproduzent Harvey Weinstein und Komiker Bill Cosby – die nächste in den USA und weltweit viel beachtete juristische Aufarbeitung der #MeToo-Ära. Rund sechs Wochen lang hatten Staats­anwaltschaft und Verteidigung an dem Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn vor Richterin Ann Donnelly die Missbrauchs­vorwürfe gegen Kelly aus mehreren Jahrzehnten detailliert ausgebreitet, auseinander­genommen und ihre Argumente dargelegt.

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Dutzende Zeugen hatten sich zu Wort gemeldet und Hunderte Beweisstücke waren gesichtet worden. Das Strafmaß soll am 4. Mai 2022 verkündet werden.

„Dieses Urteil brandmarkt R. Kelly für immer als Raubtier, das seinen Ruhm und seinen Reichtum genutzt hat, um junge, verletzliche und stimmlose Menschen für seine eigene sexuelle Befriedigung auszubeuten“, sagte die zuständige Staatsanwältin Jacquelyn Kasulis nach der Verkündung. Die Jury habe eine „starke Botschaft“ an Männer wie R. Kelly gesendet: „Egal, wie lange es dauert, die Justiz wird euch kriegen.“ Vor dem Gericht im Stadtteil Brooklyn hatten sich auch einige Unterstützer von Kelly versammelt.

Erste Anschuldigungen gegen R. Kelly wurden bereits vor 25 Jahren bekannt

Frauenrechts­anwältin Gloria Allred, die mehrere Klägerinnen in dem Verfahren vertrat, erklärte am Montag, dass Gerechtigkeit gesiegt habe. Von den vielen Sexual­straftätern, die sie in ihrer Laufbahn verfolgt habe, sei Kelly der „Schlimmste“ gewesen. Er habe seine Berühmtheit dazu benutzt, Minder­jährige zu missbrauchen, einzu­schüchtern und zu demütigen.

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Rund sechs Wochen lang hatten Staats­anwalt­­schaft und Verteidigung an dem Gericht vor Richterin Ann Donnelly die Missbrauchs­vorwürfe gegen Kelly aus mehreren Jahrzehnten detailliert ausgebreitet, auseinander­genommen und ihre Argumente dargelegt. Dutzende Zeugen hatten sich zu Wort gemeldet und Hunderte Beweis­stücke waren gesichtet worden.

Kelly sei ein Sexual­straftäter, hatte Anwältin Elizabeth Geddes für die Staatsan­walt­schaft argumentiert und seine Verurteilung gefordert. Der Musiker sei selbst Opfer – von ausgedachten Geschichten und ausgeschmückten Erzählungen über Misshandlungen, hatte Kellys Anwalt Deveraux Cannick für die Verteidigung erklärt. Kelly hatte nicht selbst ausgesagt, das Verfahren aber im Gerichtssaal verfolgt.

Weitere Anklagen in Illinois und Minnesota

Erste Anschuldigungen gegen den 1967 in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborenen Musiker wurden bereits vor rund 25 Jahren bekannt. 2008 stand er wegen des Besitzes von Bildern schweren sexuellen Kindes­miss­brauchs vor Gericht – und wurde freigesprochen. Der Musikkoloss schien unangreifbar auf seinem Popthron – mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben, mehreren Grammys und anderen Auszeichnungen gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern des späten 20. Jahrhunderts.

Aber spätestens als 2019 die aufsehen­erregende Dokumentation „Surviving R. Kelly“, die Anschuldigungen zusammen­fasste, wurde es um den Sänger immer einsamer. Stars distanzierten sich von ihm, zudem Radiosender, Streamingd­ienste und dann auch sein Musiklabel RCA, das zu Sony Music gehört.

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Nach dem Urteil in New York drohen Kelly nun zudem noch weitere juristische Auseinander­setzungen: Auch in den US-Bundesstaaten Illinois und Minnesota liegen Anklagen gegen den Musiker vor.

RND/dpa

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