Martin Freeman in Isolation: “Manchmal platzt mir der Kragen”

Schauspieler Martin Freeman.

Schauspieler Martin Freeman.

Auch der “Hobbit” verlässt wegen des Coronavirus kaum noch das Haus. Immerhin kann Martin Freeman sich damit trösten, dass er Leidensgenossen und Fans auch in selbstauferlegter Quarantäne bestens unterhält. Mit zwei Serien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mit der Komödie “Breeders”, in der Freeman einen zwischen Liebe und Frust pendelnden Familienvater spielt, und mit dem auf einem wahren Fall basierenden Krimi “A Confession”, in dem er als Kommissar einen Frauenmörder jagt.

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Sie sitzen in ihrem Haus in London in Isolation. Wie ist die Stimmung da?

Wie für alle, die von der Coronavirus-Krise betroffen sind, natürlich schrecklich. Ich glaube, ich war einer von denen, die die Hoffnung hatten, dass es vorbeigehen würde. Ich dachte, die malen immer nur schwarz, wenn eines dieser Viren im Anflug ist. Ich habe noch bis vor ein paar Wochen in Los Angeles gedreht und dann änderte sich plötzlich die Stimmung. Keiner glaubte mehr, dass es einfach so vorbeigehen würde.

Und was tun Sie jetzt?

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Ich halte mich an die Regeln. Wir gehen nicht zu oft vor die Tür. Ich lese viel, hänge mit meinen Kindern ab und versuche, mich nicht von Langeweile frustrieren zu lassen. Im Moment ist es okay.

Ist es für einen Promi leichter, mit der Quarantäne-Situation umzugehen?

Auf keinen Fall. Wir sitzen alle im selben Boot. Zum Glück habe ich ein Haus mit Garten. Da kann ich draußen sitzen. Übrigens, ich sehe mich nicht als Promi.

Aber Sie werden doch sicher auf der Straße angesprochen. In erster Linie wohl als der Hobbit.

Auch als Dr. Watson aus der Serie “Sherlock” bin ich recht bekannt. Aber heutzutage erkennen die Leute mich in erster Linie als den Schauspieler Martin Freeman.

Der zurzeit nicht vor die Kamera kann.

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Ich arbeite so gut es geht von zu Hause. Drehbücher lesen und mit Leuten per Skype Kontakt halten. Aber in meinem Beruf ist es nun mal so, dass ich aus dem Haus muss. Am Anfang habe ich mich gefragt, ob mich die Isolation in Panik versetzen würde. Aber mittlerweile sage ich mir, solange ich meine Kids sehen kann – und ich sehe sie ständig – geht es mir gut.

Erinnert an Ihre Vater-Situation in “Breeders”, wo die Kids ganz schön nervig sein können und bis 2 Uhr nachts rumtoben. Wie reagieren Sie darauf bei sich zu Hause? Flippen Sie manchmal aus wie im Fernsehen?

Ja. Manchmal platzt mir der Kragen, aber ich mische es mit Humor, Küssen und Reden. Wenn man sich mit anderen Eltern unterhält, dann heißt es immer, dass Kinder das schönste Geschenk sind. Sind sie ja auch. Aber sie großzuziehen, ist eine harte Aufgabe. Vor allen für jemand, der 24 Stunden zu Hause ist.

Schimpfen Sie auch so wie Ihr Bildschirm-Alterego?

Über so etwas redet man nicht, weil es nicht schön ist, ins Zimmer zu platzen und die Kids anzubrüllen. Der Blitz soll mich treffen, wenn ich der Einzige bin, der es schon einmal getan hat. Da kommen Dinge aus deinem Mund, die du bei Gott zurücknehmen möchtest – und es nicht kannst.

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Der Kriminalkommissar, den Sie in “A Confession” spielen ist dagegen ein ganz ruhiger Vertreter. Der wird nie wütend. Wie steht es bei Ihrer Selbstkontrolle?

Manchmal habe ich sie und manchmal nicht. Verrückt, je wichtiger Dinge sind und je höher das Risiko, desto besser ist meine Selbstkontrolle. Bei irgendeinem Blödsinn dagegen dann kann ich aus der Haut fahren.

Wären Sie ein guter Ermittler?

Da bin ich nicht sicher. Meine Denkweise ist zwar ziemlich analytisch, aber ich möchte nicht die Verantwortung bei der Untersuchung eines Verbrechens haben.

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