Karl Lauterbach: Facebook-Nutzer rufen zum Mord auf
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SPD-Politiker Karl Lauterbach ist Opfer von Morddrohungen im Internet geworden.
© Quelle: imago images/Jürgen Heinrich
Seit Wochen und Monaten ist SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach Hassnachrichten ausgesetzt. Doch nun rief ein Mann auf der öffentlichen Facebook-Seite „Für unsere Heimat“ sogar zur Erschießung des Politikers auf. „Ideal wäre, wenn man dieses Arschloch nullkommaplötzlich erschießen würde“, schreibt ein Olaf Z. unter einen Beitrag, der Lauterbachs Forderung nach einem kurzen, aber harten Lockdown thematisiert.
Karl Lauterbach macht Aufruf zu seiner Tötung öffentlich
Lauterbach teilte auf Twitter einen Screenshot der Meldung, schrieb dazu: „Unglaublich, dass so etwas immer noch möglich ist“ – und: „Eine kleine Gruppe gewaltbereiter Demagogen versucht, engagierte Wissenschaftler und Politiker, nicht nur mich, mundtot zu machen. Wir müssen dagegen zusammenhalten.“
Während er auf Twitter viel Zuspruch und Unterstützung bekommt, schlägt ihm der geballte Hass auf besagter Facebook-Seite entgegen. Der Kommentar mit der Erschießung wurde mittlerweile offenbar gelöscht, aber weitere Hassbotschaften sind zu lesen. „Ideal wäre eine Gummizelle für den verwirrten Spinner“, schreibt eine Person. „Er gehört in den Knast“, eine weitere.
Anzeige gegen Absender von Erschießungsnachricht gestellt
Ein Nutzer teilt ein Bild von Lauterbach in einer Zwangsjacke, schreibt dazu: „Ein Trottel bleibt ein Trottel. Jeder bekommt, was er verdient.“ Mehrfach wird Lauterbach als Psychopath bezeichnet. „Ich bin für wegsperren, so für kurze drei bis vier Jahre… Bei Wasser und Brot, das entschlackt und verbrauchte Gehirnzellen werden reaktiviert bzw. neu aktiviert“, schreibt eine Person.
Lauterbach fordert: Wir müssen zurück in den Lockdown
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts exponentiell steigender Infektionszahlen die Rücknahme von Öffnungen.
© Quelle: Reuters
Die Recherchegruppe Die Insider, die systematisch auf Facebook AfD-nahe Gruppen nach Hassnachrichten und kriminellen Botschaften durchsucht, hatte den Fall öffentlich gemacht. Nach eigenen Angaben wurde ein Screenshot des Kommentars auch an die Ermittlungsbehörden gemeldet.
RND/msk