Heard gegen Depp: Jury entscheidet im Prozess größtenteils für Depp
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Johnny Depp und Amber Heard beim Prozess.
© Quelle: dpa
Im Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Ehefrau Amber Heard hat sich die Jury größtenteils auf die Seite von Depp gestellt - aber auch Heard in einigen Punkten recht gegeben. Das teilten die sieben Geschworenen der Richterin Penney Azcarate am Mittwoch vor Gericht im Bezirk Fairfax im US-Bundesstaat Virginia mit. Zuvor hatte sich die Verkündung des Urteils verzögert, weil die Jury den von ihr als angemessen betrachteten Schadenersatz nicht auf dem entsprechenden Formular eingetragen hatte. Depp war bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Seine Ex-Frau Amber Heard betrat rund zehn Minuten vor der Urteilsverkündung den Gerichtssaal.
Die Jury sprach Depp Schadenersatz in Höhe von zehn plus fünf Millionen Dollar zu, letztere Summe reduzierte die Richterin aufgrund entsprechender Regulierungen im Bundesstaat Virginia auf 350.000 Dollar. Heard sprach die Jury Schadenersatz in Höhe von zwei Millionen Dollar zu. Letztendlich muss Heard dem Urteil zufolge folglich 8,35 Millionen Dollar (knapp 8 Millionen Euro) an Depp zahlen. Eine Berufung in dem Fall gilt als wahrscheinlich.
Johnny Depp gewinnt Prozess gegen Amber Heard fast vollständig
Schauspieler Johnny Depp erringt fast vollständigen Sieg gegen seine Ex-Frau Amber Heard.
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Abschlussplädoyers mit massiven Anschuldigungen
Heard hatte ausgesagt, Depp habe sie mehrere Male körperlich und sexuell attackiert. Depp bestreitet, jemals gewalttätig gegenüber Heard gewesen zu sein. Vielmehr sei sie die Aggressive in ihrer Beziehung gewesen. Beide warfen sich gegenseitig vor, die Karriere des jeweils anderen zerstört zu haben.
In ihren Abschlussplädoyers hatten die Anwälte beider Seiten zuletzt noch einmal heftige Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen vorgebracht - und alles daran gesetzt, die sieben Mitglieder der Jury auf ihre Seite zu ziehen. Im Gericht im Bezirk Fairfax im US-Bundesstaat Virginia - und über Kameras per Livestream in alle Welt verbreitet - wurden schockierende Handyvideos, Tonaufzeichnungen mit übelsten Beschimpfungen und Fotos mit Blutergüssen präsentiert.
In seiner Zivilklage hielt Depp seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der „Washington Post“ veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung klagte Depp auf rund 50 Millionen Dollar (gut 46 Millionen Euro) Schadenersatz, Heard hatte eine Gegenklage auf 100 Millionen Dollar eingereicht.
Die beiden Schauspieler hatten sich 2009 bei den Dreharbeiten zu dem gemeinsamen Film „The Rum Diary“ kennengelernt. 2015 heirateten sie, doch nach 15 Monaten Ehe reichte Heard die Scheidung ein.
RND/dpa/AP/liz
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