Gendern: Moderator Heiner Bremer sieht Debatte kritisch
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Journalist Heiner Bremer arbeitete 19 Jahre für die Zeitschrift „Stern“ und entwickelte die Nachrichtensendung „RTL Nachtjournal“, die er lange Zeit moderierte. Bremer wird am 11. Juli 80 Jahre alt.
© Quelle: Ulrich Perrey/dpa
Hamburg. Der Politikjournalist und Fernsehmoderator Heiner Bremer hält den gesellschaftlichen Trend, auf Einzelinteressen zu pochen, für zerstörerisch. „Es macht die Gesellschaft kaputt, wenn einzelne Gruppen meinen, sie hätten die Wahrheit gepachtet, und wenn es gleich einen Shitstorm gibt, wenn jemand diese Meinung infrage stellt“, sagte Bremer („RTL Nachtjournal“) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Bremer bemängelt Diskussion beim Gendern
„Diese Entwicklung merke ich zum Beispiel in der Genderdiskussion, wenn Gegenargumente, etwa zum Sternchen, einfach weggewischt werden“, bemängelt der Journalist, der am Sonntag, 11. Juli, 80. Geburtstag hat. Für den Nachrichtensender N‑TV ist er als politischer Kommentator tätig.
Das Reklamieren von Deutungshoheit sei fatal, denn Demokratie bedeute am Ende eine offene Debatte, in der dann die Mehrheit entscheide. „Mit Schutzrechten für die Minderheiten“, ergänzt der studierte Jurist, „aber es kann nicht so sein wie jetzt, wo Minderheiten meinen, allein sie wären im Recht.“ Sein Fazit: „Eine liberal-tolerante Grundhaltung halte ich für die beste, wenn man von rechtsstaatlicher Demokratie überzeugt ist.“
RND/dpa