Mit waghalsigen Heimwerkerarbeiten wurde Fynn Kliemann berühmt. Doch nach intransparenten Maskendeals kam für den gebürtigen Niedersachsen der Absturz. Jetzt kämpft das von ihm geschaffene Kliemannsland ums Überleben.
Rüspel. Ein Wasserbombenkatapult. Ein etwas sporadisch zusammengebauter Hau-den-Lukas-Spiel. Ein Auto, aus dessen Motorraum auf Knopfdruck Flammen schießen. Und wer auf diesem Gelände auf die andere Seite des kleinen Teichs will, der kann die Seilrutsche nehmen. Am Samstag war wieder Partyzeit im Kliemannsland im niedersächsischen Rüspel im Kreis Rotenburg (Wümme), zum ersten Mal seit Langem. „Habt eine geile Zeit“ steht am Eingang, ein netter Wunsch an die Besucher und Besucherinnen, denn das Kliemannsland selbst hat seit Wochen keine guten Zeiten gehabt. Seit der Gründer und Namensgeber des ausrangierten Reiterhofs, Fynn Kliemann, Anfang Mai wegen fragwürdiger Maskengeschäfte in die Schlagzeilen geraten war, musste auch das Kliemannsland eine Hiobsbotschaft nach der anderen verdauen.
Wie es den rund 30 Mitarbeitenden damit geht, erfährt man an diesem Tag nicht. Sie wollen nicht darüber reden, Anfragen können schriftlich gestellt werden, die Antworten würden in einigen Tagen kommen, heißt es. Tatsächlich haben die Macher des Kliemannslands ihren Standpunkt aber schon in einem halbstündigen Video deutlich gemacht, das den bemerkenswerten Titel „Das Kliemannsland hat sich schon längst von Fynn Kliemann distanziert“ trägt. Die zentrale Botschaft: Das Unternehmen wäre zwar ohne den Namensgeber und Gründer nicht denkbar, ist ihm aber längst entwachsen und ein eigenständiger Betrieb geworden, der jetzt um sein Überleben kämpft.