Epsteins Ex-Freundin Ghislaine Maxwell wird im Gefängnis alle 15 Minuten aufgeweckt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/JRYYP6FAJ5EBPC3IRS46BN4XL4.jpg)
Ghislaine Maxwell im Jahr 2003.
© Quelle: Imago Images/ZUMA Press
New York. Die Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters und Millionärs Jeffrey Epstein hat sich über ihre Haftbedingungen in den USA beklagt. Ghislaine Maxwell werde im Gefängnis in Brooklyn schlechter behandelt als verurteilte Terroristen und Mörder, sagte ihre Anwältin Bobbi Sternheim am Dienstag vor Gericht. Die 58-Jährige werde nachts alle 15 Minuten geweckt, um festzustellen, ob sie noch atme. Sie befinde sich praktisch in Einzelhaft und werde rund um die Uhr aufdringlich und übermäßig kontrolliert. Dabei sei sie weder gemütskrank noch selbtsmordgefährdet oder vorbestraft.
Der Britin Maxwell wird vorgeworfen, mindestens drei Mädchen und junge Frauen angeworben und zu Epstein gebracht zu haben, damit er sich dann an ihnen vergehen konnte. Eins der Mädchen soll erst 14 Jahre alt gewesen sein. Die Fälle reichen zurück in die Jahre 1994 bis 1997. Epstein hatte sich im August 2019 in einer Gefängniszelle in New York das Leben genommen, bevor er in einem anderen Fall wegen sexuellen Missbrauchs von Mädchen Anfang der 2000er Jahre vor Gericht gestellt werden konnte.
Maxwell steht unter Quarantäne
Die Staatsanwaltschaft reagierte zunächst nicht auf Sternheims Vorwürfe. Die Behörde hatte am Montag mitgeteilt, Maxwell sei wegen eines Corona-Falls in ihrem Umfeld für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden. Ein erster Test sei negativ gewesen, ein zweiter stehe noch aus. Maxwell könne 13 Stunden am Tag Gerichtsmaterial auf einem Laptop einsehen, um sich auf ihren Prozess vorzubereiten. Das sei mehr als bei jeder anderen Gefangenen. Sternheim kritisierte dagegen die riesige Menge des Materials, das aus mehr als einer Millionen Dokumenten bestehe.
RND/AP