Empörung über „DSDS“-Juror

Trotz aller Kritik: Dieter Bohlen nimmt Aussagen zu Russland-Sanktionen nicht zurück

Musikproduzent und „DSDS“-Juror Dieter Bohlen.

Musikproduzent und „DSDS“-Juror Dieter Bohlen.

Mit ablehnenden Äußerungen über die Sanktionen gegen Russland hat der Musikproduzent und „DSDS“-Juror Dieter Bohlen für Unverständnis und Empörung gesorgt. Auf Anfrage äußerte sich der 68-Jährige am Donnerstag jetzt zu seinen Aussagen, blieb dabei allerdings vage – und nahm auch seine ablehnende Haltung gegenüber den Russland-Sanktionen nicht zurück.

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„Ich wünsche mir nichts mehr, als dass dieser Angriffskrieg endet, damit das Leiden in der Ukraine ein Ende hat und wir alle wieder in Frieden leben können. Ich bin absolut gegen Krieg. Ich möchte, dass die Lage deeskaliert“, teilte Bohlen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und RTL mit. Ihm wegen seiner Äußerungen eine politische Richtung zu unterstellen, sei falsch. Konkret zu den Sanktionen und der Kritik an seinen Aussagen äußerte er sich nicht weiter.

„Ist dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben?“

In einem Video, das Ende August bei einer Podiumsveranstaltung der Business-Plattform „Entrepreneur University“ entstanden war und sich am Mittwoch in sozialen Medien rasch verbreitete, sagte Bohlen: „Wenn die diese Sanktionen nicht gemacht hätten und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, dann bräuchten die Leute diesen ganzen Firlefanz nicht machen. Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das. Das ist alles scheiße aus meiner Sicht.“ Darauf, dass Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, ging Bohlen nicht ein.

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Die Aussagen sorgten in sozialen Medien für Empörung, unter anderem der ehemalige ukrainische Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko kritisierte die Aussagen scharf: „Ist dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben? Ist dir egal, dass Putin unser Land zerstören will? Ist dir egal, dass wir einen Genozid gegen alles Ukrainische erleben?“, fragte Klitschko in einem Tweet. In der Sendung „Bild Live“ lud er Bohlen nach Kiew ein: „Wenn Dieter Bohlen in die Ukraine reist und es mit eigenen Augen sieht, wie das Land während des Krieges funktioniert, dann wird es ihm helfen, die Welt besser zu verstehen.“

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Auch SPD-Chefin Esken reagierte mit Empörung: „Wie moralisch verkommen muss man sein, für einen billigen Applaus diesen entsetzlichen Krieg auszublenden, die Angst und das Leid und den Tod, die er verursacht?“, twitterte Esken. „Und sich über das Frieren ‚und all den Firlefanz‘ zu beklagen, das ihn als Superreichen doch ohnehin nicht trifft?“

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RTL: Keine klare Distanzierung

Bohlens Haussender RTL, für den er in der kommenden Staffel wieder in der Jury der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ sitzt, äußerte sich am Donnerstag ebenfalls. „Das Sterben in der Ukraine kann niemandem egal sein. RTL Deutschland berichtet seit Februar ausführlich in zahlreichen, teils ganztägigen Sondersendungen bei RTL, N-TV und auf seinen digitalen Newsangeboten über den Krieg, um die Menschen hierzulande umfassend auf dem Laufenden zu halten.“ RTL habe durchgängig Reporterinnen und Reporter vor Ort, darüber hinaus helfe der Sender mit der Stiftung RTL. Eine klare Distanzierung von den Aussagen Bohlens blieb der Sender aber schuldig.

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Applaus für Bohlen von der AfD

Bohlen bekam allerdings auch Zuspruch für seine Kritik an den Sanktionen. AfD-Chef Tino Chrupalla schrieb bei Twitter, Bohlen vertrete den Standpunkt der AfD. „Ohne Sanktionen bräuchten die Bürger nicht zu frieren. Die Sanktionen treffen nicht Russland, sondern die eigenen Bürger. Danke für den Mut zur Wahrheit, Herr #Bohlen!“

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Als Reaktion auf den im Februar von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine verhängten viele westliche Staaten – darunter auch Deutschland – umfangreiche Sanktionen. Diese sollen dem Kreml vor allem die Finanzierung des Krieges erschweren. Zu den Strafmaßnahmen der EU zählt etwa ein weitgehendes Ölembargo. Auf Eis liegt nun auch das Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2.

RND/seb/dpa

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