Queen Consort an der Seite von Charles

Camillas langer Weg: von der gehassten Ehebrecherin zum Vorbild-Royal

Gilt mittlerweile als einer der fleißigsten Royals: die Gemahlin des Königs Camilla, hier beim Cheltenham Festival in Großbritannien.

Gilt mittlerweile als einer der fleißigsten Royals: die Gemahlin des Königs Camilla, hier beim Cheltenham Festival in Großbritannien.

„Rottweiler“ und „Ehebrecherin“ wurde sie einst genannt. Der Weg zur Queen Consort, der Gemahlin des Königs, war nicht einfach, doch ihre Liebe zum heutigen König Charles ließ Camilla all die Schmähungen durchstehen. Darin sind sich Expertinnen und Experten einig.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Vor mehr als einem halben Jahrhundert lernten Charles und Camilla einander kennen, bei einem Polospiel im britischen Windsor 1970, und kurz darauf lieben. Doch als Charles seinen Militärdienst antrat, zerbrach die Beziehung. 1973 heiratete Camilla den Offizier Andrew Parker Bowles, bekam zwei Kinder mit ihm. Und Charles, das ist bekannt, ging 1981 vor den Augen der ganzen Welt den Bund der Ehe mit der damals 20 Jahre alten Lady Diana Spencer ein. Sie galt im Gegensatz zu Camilla als rein und aristokratischer. Doch der Kontakt zwischen Charles und Camilla brach nie ab.

Ein Happy End nach vielen schweren Jahren

24 Jahre nach Charles‘ Hochzeit und viele Skandale später, im Jahr 2005, heirateten Camilla und der damalige Prince of Wales. Ein Happy End nach vielen Jahren, in denen daran gar nicht zu denken gewesen war. Denn spätestens als Prinzessin Diana, für viele die „Prinzessin der Herzen“, 1995 in einem Interview sagte, dass sie „zu dritt in dieser Ehe“ gewesen seien, galt Camilla als Sündenbock der Nation. Manche gaben ihr später gar die Schuld an Dianas Tod. Sie konnte zum Teil das Haus nicht verlassen, ohne von Klatschmedien belagert zu werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Dass sie nun zu den bodenständigsten Royals und noch dazu zu einer der Fleißigsten im britischen Königshaus gilt, dazu trug auch die Queen wenige Monate vor ihrem Tod noch bei, indem sie den expliziten Wunsch äußerte, dass Camilla nach ihrem Tod Queen Consort werden sollte. Zuvor war das lange undenkbar. Camilla hatte sich wohl schon damit abgefunden, nur den Titel Princess Consort, einst von Charles als Kompromiss vorgeschlagen, zu bekommen. Dann kam es doch anders.

Ich spürte, dass die Menschen im Vereinigten Königreich begannen, sich für sie zu erwärmen.

Journalistin,

Royal-Expertin und Buchautorin Angela Levin

Doch nicht nur die Queen, sondern auch der Rest der britischen Bevölkerung scheint die heute 75-Jährige nach und nach sympathischer zu finden. In der Öffentlichkeit zeigt sie sich seit Jahrzehnten offenherzig und humorvoll. Beobachtern zufolge komme es gut an, dass man bei ihr wisse, woran man sei. Einen Wahrnehmungswandel beobachtet auch Camillas Biografin, die Journalistin, Royal-Expertin und Buchautorin Angela Levin. Sie habe Camilla erstmals im Jahr 2015 über drei Monate begleitet für einen längeren Artikel. „Ich spürte, dass die Menschen im Vereinigten Königreich begannen, sich für sie zu erwärmen“, sagt sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Später begleitete sie Camilla mitten in der Pandemie für ihre Biografie noch mal ein ganzes Jahr.

Biografin hebt Menschlichkeit Camillas hervor

Dabei hebt die Biografin vor allem Camillas menschliche Seite hervor. Sie erinnert sich noch gut an einen ihrer ersten Termine mit der damaligen Herzogin, bei dem Besuch eines Zentrums für Vergewaltigungsopfer. „Viele der Frauen vor Ort sagten mir vorher, sie hätten kein großes Interesse daran, Camilla zu treffen. Aber nachdem sie mit ihnen gesprochen hatte, kamen einige von ihnen auf mich zu und sagten: ‚In zwei Minuten habe ich mich besser gefühlt als in einer sechsmonatigen Behandlung‘“, erzählt sie.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die in seiner Biografie vorgebrachten Vorwürfe Prinz Harrys gegen seine Stiefmutter Camilla, die er etwa eine „Schurkin“ nannte und ihr vorwarf, Falschinformationen an die Presse gegeben zu haben, um selbst in einem besseren Licht dazustehen, weist die Expertin entschieden zurück. „Harrys Aussagen sind boshaft“, sagt Levin. „Er hat früher selbst gesagt, dass er sie für eine wunderbare Frau hält.“

Dennoch schadeten die Aussagen nicht nur Harrys Ansehen, sondern auch dem von Harrys Bruder Prinz William, den er ebenfalls schwer angriff, sowie dem von Camilla. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Januar zufolge sank der Anteil derer, die Camilla in einem positiven Licht sehen, von 50 auf 46 Prozent. Damit liegt sie auf Platz sechs der beliebtesten Royals in Großbritannien – hinter Prinzessin Anne, Prinz William, Herzogin Kate, König Charles und Prinz Edward. Unbeliebter als Camilla sind noch Prinz Harry, Herzogin Meghan und Prinz Andrew, alle drei skandalgeplagt.

46 Prozent Zustimmung – reicht das für eine Gemahlin des Königs?

46 Prozent für Camilla – das ist weniger als die Hälfte. Reicht das für eine Gemahlin des Königs? Es dürfte jedenfalls eine wesentlich größere Prozentzahl an Camilla-Unterstützenden sein als vor 20 Jahren. Und Royal-Expertinnen wie Levin sind sich sicher, dass sie einen guten Job machen wird. Sie glaubt, dass Camilla durch ihre lange Zeit des „gewöhnlichen Lebens“, bis in ihre 50er näher an der normalen Bevölkerung und deren Bedürfnissen dran sei. Zudem lobt sie den Fleiß der Gemahlin des Königs: „Sie ist kein bisschen faul. Sie ist 75, aber sagt: ‚Während meine Freunde in den Ruhestand gehen, arbeite ich härter als je zuvor.‘“. Ihr Pflichtbewusstsein habe auch die die Queen sehr an Camilla geschätzt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Camilla folgt nun dem Vorbild von Prinz Philip, der Queen Elizabeth II. fast sieben Jahrzehnte in ihrer Rolle als Königin unterstützte. „Sie war voller Bewunderung für Prinz Philip“, sagt Expertin Levin. „Sie sagte, sie wolle versuchen, ihn zu kopieren, in der Art, wie er die Queen unterstützte.“

Mehr aus Promis

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken