Zentralratspräsident Schuster: AfD nutzt Juden als Feigenblatt für Demagogie

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, geht davon aus, dass die AfD sich nur aus taktischen Gründen "besonders proisraelisch" zeigt.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, geht davon aus, dass die AfD sich nur aus taktischen Gründen "besonders proisraelisch" zeigt.

Berlin/München. Die AfD gibt sich nach Einschätzung des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland allein aus taktischen Gründen besonders pro-israelisch. „Das ist nicht nur billig. Das ist verachtenswert“, sagte Schuster der Süddeutschen Zeitung. Das Interesse der AfD an Juden reiche nicht weiter, „als uns als Feigenblatt zu nutzen für die eigene Demagogie“.

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Er verweigere zu der Partei weiterhin jeden Kontakt, sagte Schuster: „Die AfD gebärdet sich meines Erachtens nur zerstörerisch und gegen die Demokratie gerichtet.“ Konstruktives habe er von AfD-Abgeordneten „noch nicht gehört“.

Schuster weist Vorwürfe zurück

Schuster wies zugleich den Vorwurf aus Kulturinstitutionen wie dem Goethe-Institut, dem Deutschen Theater und der Bundeszentrale für politische Bildung zurück, Kritik an Israel würde in Deutschland unterdrückt oder vorschnell als antisemitisch abgewertet.

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Studie: 29 Prozent der AfD-Wähler rechtsextrem eingestellt
Fahnen der Partei Alternative f��r Deutschland (AfD) liegen vor Beginn einer Wahlkampfveranstaltung in den Sitzreihen (Symbolfoto).

Die AfD zieht laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung mehr latent oder manifest rechtsextrem eingestellte Wähler an als die etablierten Parteien.

„Wir leben zum Glück in einer Demokratie“, da könne man alles sagen, betonte Schuster. Niemand verbiete es, über Zionismus zu diskutieren oder über die umstrittene BDS-Kampagne. Es sei aber richtig, wenn es keine staatlichen Fördergelder dafür gebe: „Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass jedermann selbstverständlich ein Recht auf Geld vom Staat hat.“

Der Zentralratspräsident nahm den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, gegen Kritik in Schutz. Er sei „sehr froh, wenn Äußerungen gegen Israelhass“ auch von der Bundesregierung und ihren Beauftragten kämen und „nicht nur allein uns überlassen sind“.

RND/epd

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